Sonntagsmäander in der Stachelbeerzeit

Ich mag keine Stachelbeeren. Sie haben so etwas wie Tomaten in sich, schlabberige Masse mit Kernen (weshalb ich auch lange keine Tomaten aß und auch nie einfach so in eine beißen würde) – wäh! und dann außen auch noch Stacheln. Wer isst denn so was?
Die Biokiste enthielt Jostabeeren, in der DDR hießen die Jochelbeeren, eine Kreuzung aus Schwarzen Johannisbeeren und Stachelbeeren. Ich weiß noch nicht, was ich damit mache.

Mäandern wir weiter. Eine Hochzeit im Freundeskreis, deren Feier ich leider schwänzen musste, weil ich am Mittwoch von der Arbeit nach Hause und völlig erschlagen gleich in Bett ging. Am Morgen hatte ich noch gehofft, wenigstens für eine Stunde da sein zu können.

Ein sehr schöner sommerlicher 50. Geburtstag gestern Abend. Herzwärmend.

Schwimmen und Picknick mit dem besten Freund. Einmal im Jahr machen wir das und diesmal hatten wir ein perfektes Timing. Am Dienstag fuhr ich zu ihm an den Stadtrand, in der S-Bahn lief mir der Schweiß in Strömen herunter. Dann packten wir gegrillte Hühnerbeinchen, Kartoffelsalat und eine Flasche Cremant ein und fuhren an einen See. Wir schwammen eine Runde, aßen und plauderten und am Himmel näherte sich eine schwarze Wand. Am Ufer sprangen plötzlich die Fische aus dem Wasser, warum auch immer. Als die ersten Blitze zuckten, packten wir gemächlich zusammen und als die ersten Tropfen fielen, stiegen wir ins Auto. Wir fuhren langsam zurück und hörten sehr nette Club-Musik. Der beste Freund hat einen Dienstwagen, der super-duper-öko ist, aber standardmäßig eine 700 Watt-Soundanlage hat.
Dann, nach 25 Minuten Warten, stieg ich wieder in die S-Bahn, fuhr mit den üblichen Schwierigkeiten dieses Verkehrsmittels (erst Verspätung, dann Pendelverkehr, dann Streckenänderung) in strömendem Regen und Gewitter wieder in die Stadt, ließ mich auf dem Fahrrad von der Schönhauser zum Zionskirchplatz genüsslich nassregnen und plumpste ins Bett.

Fahrradfahren. Seit das Büro eines Arbeitgebers Anfang April in den Friedrichshain umgezogen ist, fahre ich mit dem Fahrrad, nur manchmal chauffiert mich der Graf mit dem Auto. Da meine Kondition zu Anfang nicht die Beste war, fuhr ich sehr defensiv und vorsichtig. So langsam bin ich fitter und werde offensiver. Gut ist das nicht, denn zumindest morgens schlafen alle noch halb, die da auf der Straße unterwegs sind. Ich fahre quer zu den Hauptverkehrsströmen und kreuze die Schönhauser, die Prenzlauer, die Greifswalder und die Landsberger Allee. Das ist schon erstmal gut, da habe ich freie Strecke, ich muss nur auf den Kreuzungen sehr aufpassen.
In der Schönhauser Allee rast meist ein Pulk Radfahrer – 20-30 Leute – den abschüssigen Teil herunter, da kommt man kaum zum Kreuzen dazwischen.
Oft sind auch Eltern mit ihren kleinen Kindern dabei, Fünf/Sechsjährige auf Rollern oder kleinen Rädern, bei denen ich nicht das Gefühl habe, sie könnten auf irgendein Problem angemessen überhaupt reagieren. Beim Roller ist das logisch, der hat ja nicht mal Bremsen und sich auf dem Fahrrad zu halten, erfordert von den Kindern noch so viel Konzentration, dass sie auch mehr eiern als fahren. Ich vermute mal, das sind Eltern, die ihre Kinder nie allein zur Schule laufen lassen würden. – Zu gefährlich. In „ich bin dabei, da passiert meinem Kind nichts!“ kann auch ein ganzes Stück Selbstüberhebung stecken.

Letzte Woche gab es einen kleinen Reminder an meine Fahrschulzeit auf dem LKW. Selbst wenn das Auto einen Seitenspiegel hat, der dir zeigt, was unmittelbar an deiner rechten Tür und deinem rechten Rad passiert – du nimmst es so weit oben über der Straße nicht wahr und schaust im entscheidenden Moment nicht hin, sondern verlässt dich darauf, dass sich niemand mit dir anlegt, weil du der Größte bist.
Ich machte damals auch den Satz „Hups, die Oma auf dem Rad hab ich nicht gesehen!“, als der Fahrlehrer beim Rechtsabbiegen auf die Klötzer ging. Ich war nämlich vollauf damit beschäftigt, in für den Anhänger ausreichendem Radius so schnell wie möglich auf die Kreuzung zu fahren, jeden Fußgänger zu sehen, der da noch angerannt kommt, etc.
Als ich die Saarbrücker Straße entlang fuhr, überholte mich ein LKW und fuhr dann irgendwann, als er halb an mir vorbei war, rechts ran, um zu parken. Ich konnte auf den Fußweg ausweichen und alles war jetzt auch nicht gefährlich eng, aber mir war schlagartig wieder klar, dass der Typ mich einfach nicht gesehen hatte. Mir war vor Jahren schon mal ähnliches passiert, da bin ich nur mit viel Glück nicht unter einem Posttransporter gelandet, der in der Möckernstraße ins Paketpostamt einbog, sondern konnte noch so lenken, dass ich an sein Vorderrad krachte.
Mir steckt das noch in den Knochen. Ich habe in den letzten Tagen recherchiert, einfach um ein paar Handlungsszenarien im Kopf zu haben, wenn es mal ganz blöde kommt. Aber selbst wenn noch Zeit zum Reagieren bleibt, sich vom LKW weg in den Verkehr dahinter werfen, das ist die Wahl zwischen tot und nicht ganz tot.
Jede Familienkutsche hat mittlerweile Kameras, bei einem riesigen LKW sollte das nicht die Welt kosten. Aber es gibt ja keinen Druck. Da das überwiegend tödlich endet, zahlt die Versicherung die Beerdigung, das kostet so viel wie ein mittlerer Blechschaden und gut ist. Wenn die Versicherungen jahrelange Schwerst-Pflegefälle finanzieren müssten, sähe das anders aus. Ich finde das ziemlich zum Kotzen. Berlin hat so viel mehr Radfahrer bekommen, vor allem auch auf Straßen, die massiv für den Autoverkehr ausgebaut sind, da muss was passieren. Was für mich heißt, meine örtlichen Abgeordneten zu fragen, was sie in der Hinsicht zu tun gedenken.
Derzeit mache ich eines: Ich mache mir bewusst, dass ich auch nicht zwei Meter neben einem Dinosaurier herradeln und mich darauf verlassen würde, dass der mich beim um die Ecke biegen wahrnimmt.

Zumindest habe ich nun einen Helm. Der nutzt mir zwar im Zusammentreffen mit einem LKW nichts, aber sollte ich mal einen Laternenstunt wie Frau Brüllen letztens probieren, hilft er mir doch.
Das mit dem Helm ist eine Geschichte für sich. Ich recherchierte nach Stetson-Hüten, weil ich jemandem auf Twitter eine leichte Sommerkappe empfehlen wollte und sah: Ja Wahnsinn, die haben einen sehr coolen Fahrradhelm.
Der Graf und ich gingen zum Hollandradimperium ein paar Häuser weiter (btw. ein Hollandrad von dort wird die nächste große Investition) und fragten, ob sie den Helm hätten, weil es da sehr schöne und ausgefallene Fahrrad-Accessoires gibt. Der Chef schaute und meinte, die das Design sei von ABUS, hieße Metronaut und sei ohne Stetson-Label um die Hälfte billiger, er würde mal einen zur Ansicht bestellen. Letzte Woche war er dann da und ich probierte ihn auf, aber so richtig happy war ich nicht. Das Geschirr war aus fipsigem Kunstleder, die Schnalle kein Magnetverschluss und der graue Filzbezug gefiel mir auch nicht so recht. Also wollte ich noch mal drüber schlafen.
Ich beschloss, mir den Stetson-Helm im Netz zu bestellen, weil ich wissen wollte, ob der Material-Unterschied wirklich so groß wie der im Preis ist. Ich war schon am Bezahlen, ärgerte mich aber über die Versandgebühr, die ich bei dem Preis für unangemessen hielt, recherchierte nach einem anderen Anbieter ohne Versandgebühr und stieß auf einen, der den Helm gerade im Angebot hatte. Ok., den ließ ich mir erst mal schicken und als die Bestellbestätigung kam, sah ich, der war nicht auf 75% herabgesetzt, sondern um 75%. Ich wartete einen Tag darauf, dass eine Mail kommen würde, es hätte sich um einen Fehler gehandelt, aber die kam nicht. Dafür kam der Helm innerhalb von 36 Stunden und war genauso wie er beschrieben war, solides Geschirr, Magnetverschluß, schöner Bezug.
Und ich bin ganz krumm vor schlechtem Gewissen, weil ich doch den örtlichen Einzelhandel unterstützen wollte.

Über Arbeit schreibe ich diesmal nichts. Es ist so mitten in der Saison, dass es ohnehin kaum noch jemanden zu vermitteln gibt, alle sind ausgebucht. Nun werden workflows gebaut und Verträge optimiert. Ich bin wieder etwas versöhnt, wie immer, wenn der Druck nachlässt.

Auch wenn ich derzeit kaum zum Nähen komme, ich hatte da so einen Plan von einem längeren Tüllrock aus zwei Lagen mit Sternchen bestickt.sternentuell
Nur leider Gottes ist die untere Lage beim Färben übel zusammengeschnurrt. (die obere bekommt noch ein sehr dezentes Hellgrau) Selbst nach dem Bügeln hat die Rocklänge -10%. Mal schauen, ob das, was mal als wadenlanger Rock gedacht war, auch mit Rocklänge kurz unterm Knie funktioniert oder welchen Trick ich finde, das ganze an den Jersey-Darunter-Rock zu montieren, dass er länger wird und ich nicht mit einem geriehenen Rock so lang wie breit aussehe wie ein Sahnebaiser.

Hier endet der Mäander. Machen wir nächste Woche weiter.

Ach so. Einen habe ich noch. Weil das doch hier Mäander heißt, nach einem griechischen Fluss. Letztes Jahr war ich bei einem von der EU finanzierten Workshop. In den Gesprächen beim Essen wurde mir klar, dass uns die Griechen, Rumänen und Bulgaren (zumindest die, mit denen ich mich unterhielt, alles Lehrerinnen) uns mit unserem way of life und unserer Art zu arbeiten für ziemlich bescheuert halten. Also diese Art von Wohlstand und Sicherheit finden sie gut. Aber den Preis, den wir dafür zahlen, würden sie dafür nicht zahlen wollen. Die Frage ist nur, warum sollten alle am protestantischen Arbeitsethos genesen? Warum ist das, was Zentaleuropa da anstellt, der Maßstab?
Das ist meine unmaßgebliche Meinung dazu, am Abendbrottisch, mit Wein und sizilianischem Essen entstanden.

Sonntagsmäander in der Schafskälte

Das war eine schwierige Woche. Die eine Kollegin war schon seit letzter Woche mit Magen-Darm ausgefallen und als ich am Montag ins Büro kam, fehlte auch Kollegin Nr. 2 mit Hexenschuß, dafür saß die neueingestellte Assistenz da und harrte ihrer Einarbeitung.
Eine Viertelstunde Panik, dann hatte ich mich wieder im Griff. Der Chef arbeitete wieder aus dem Urlaub mit und eine andere Kollegin aus dem Backoffice blieb erstmal dabei und wies die Assistenz ein. Die ist Gott sei Dank eine sehr fitte und ausgeschlafene junge Frau, so konnte sie mich bei dem, was dann kam, unterstützen. Es war die Hölle. Ich zählte am Abend zusammen – 100 Telefonate allein über meine Leitung, weitere 30, die die Assistentin angenommen hatte und den Inhalt an mich weiterleitete, dazu ca. 100 Mails und 10 Sprachnachrichten, denn die vom Wochenende waren auch dabei. Jedes Telefonat bedingt Notizen, Priorisierung, komplexere Informationsverarbeitung, Entscheidungen oder Erstellung von Dokumenten oder Texten, die per Mail rausgehen. Und oft ist es dröger, überflüssiger Kleinscheiß zu Haufen, die Dienstleister trotzdem ernst nehmen müssen, weil Service ihr Job ist.
Natürlich erinnerte sich mein Inneres an meine fitten wilden Zeiten der Selbständigkeit, wo ich es als Herausforderung annahm, solche wilden kommunikativen Wellen abzureiten. Aber das ist vorbei, ich habe nicht mehr die Kraft, daran Spaß zu finden. Ich war Abends einfach nur noch platt und kaum noch ansprechbar. – Vielleicht fehlt auch der Kick der Selbständigkeit. Wenn du rausgehst und weißt, du hast an dem Tag Summe X verdient, fühlt es sich anders an.
Am nächsten Tag besserte sich die Situation, die Kollegin mit dem Hexenschuß saß mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder am Platz und die andere Kollegin kam einen Tag später und sah bei weitem noch nicht gesund aus. Ich habe mir für Montag Urlaub genommen, um mich von der Woche zu erholen.
Es ist Hauptsaison. Ich weiß ja aus der Medienbranche, wo ich auch Sommersaison hatte, dass nach vier harten Monaten der schlimmste Ansturm wieder vorbei ist. Dazwischen liegen aber zwei Jahresurlaube, die eine Kollegin hat ein schulpflichtiges Kind, ich mache auch in den Schulferien Urlaub weil der Graf nicht anders kann (für mich eigentlich unvorstellbar, weil ich weiß, wie die anderen in den Seilen hängen werden), und ein Riesenberg Arbeit.

Es ist absurd, ich spüre, dass meine Kräfte von Woche zu Woche zunehmen und gleichzeitig vom Arbeitsansturm sofort wieder aufgesogen werden. Ergebnis ist derzeit immer ein Defizit, das ich ausgleiche, indem ich abends und am Wochenende komatös rumhänge.
Ich teile es mir gerade auf, damit ich es überblicken kann. Ich habe einen Tag X nächstes Jahr im Herbst, da werde ich entscheiden, ob und wie ich weitermachen kann, bis dahin heißt es durchhalten. Und zwischendrin muss ich mir kleine Inseln bauen, indem ich hier und da einen Tag Urlaub ans Wochenende ranhänge.

Der Graf muss da leider durch, dass grade ich kein gesellschaftsfähiger Mensch bin und mich jede Frage nach Tagesplanung nur in Panik und Angst versetzt. Primavera auch, die anrief und ihren Besuch bei uns fürs nächste Wochenende ankündigte, zusammen mit dem Derzeitigen, den wir noch nicht kennen. Das ist erfreulich, weniger erfreulich war, dass sie den Aufenthalt für den mir unbekannten Mann gleich noch für den Rest der Woche verlängern wollte, weil er in Berlin Verpflichtungen hat. Da half kein dezenter Wink mit dem Zaunpfahl, von wegen „Ich bin so unkommunikativ! Ich kann gerade nicht socialisen! Wir stehen immer so früh auf!“ Ich musste peinlicherweise die klare Ansage „Nein, das geht in der Woche auf gar keinen Fall!“ machen, obwohl der arme Mensch neben ihr stand.
Ich möchte am liebsten meine kleinen Dinge tun oder auch nicht, in meinem Tempo, ohne mich mit jemandem abstimmen oder auf jemand zu achten zu müssen. Und wenn ich was hinkriege, wie dieses Quilttop halb zusammenzunähen, freut mich das sehr.
Quilttop
So, den Rest des Tages werde ich hier friedlich vor mich hinvegetieren. und ab und zu mal eine Reihe an einem Spitzentuch stricken oder eine Wachstuch-Hülle für die Nähmaschine machen. Aber nichts, was ich muss, was abgearbeitet werden muss oder so.

Heute war der Mäander also eher ein Basta-Punkt.

PS. Telefonieren. Geht im Privatbereich gerade gar nicht. Vor allem nach dem Freundinnen-Telefonat gestern, wo ich merkte, dass ich gerade nicht in der Lage bin, auf das, was mir da mitunter übergeholfen wird, adäquat zu reagieren. Nein, ich bin gerade keine gute Zuhörerin und kann auch nicht elegant parieren, wenn mir was zu viel wird. Zu Hause jedenfalls.

MMM – Strickmieder

Es wird wieder höchste Zeit, ein neues Teilchen vorzustellen, aber wie es im Winter so ist, bevor man sich entschließt, dass das Licht zum Fotografieren ausreicht, ist es auch schon wieder weg. Deshalb gib es heute nur Spiegelfotos, denn der Gatte hat Jahresendspurt, die Etats müssen verbraten werden.

Im Sommer ersteigerte ich mir eine Strickmaschine, eine Brother KH 800, die erste mit Lochkartensteuerung, Produktionsjahr 1971-74. (Wessen Mutter oder Oma noch eine aus den späten 70ern oder 80ern auf dem Speicher stehen hat, eine weitere Maschine hat noch Platz in meinem Technikpark, sie kommt in gute Hände.)
Ich übte erstmal, um die Macken vom Maschinchen kennenzulernen und die verharzten Lager wieder gängig zu machen, die Probeläppchen kann ich samt und sonders wegwerfen, sie sind voller Fehler.

Dann machte ich mich an das erste Projekt. Ein Mieder aus Drops Baby Merino, angelehnt an dieses Modell, aber eben angepasst an eine Einbettstrickmaschine und meine Wiedereinsteigerfertigkeiten. Was zum Beispiel hieß, dass ich kein großes Cable & Lace-Muster in die Mitte machte, das war mir zu kompliziert. Das sind handmanipulierte Maschen, die man während der Arbeit nur von der Rückseite zu sehen bekommt, da griff ich lieber zu dem schönen einfachen Muster aus Kreuzmaschen, die Rückseite bekam Löcher für eine Schnürung.
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Zu Übungszwecken *hust* dröselte ich jedes Teil einmal auf, bis es passte und dann passte es aber auch perfekt. Die Frau Rosmarin meinte mal, Stricken sei wie 3D-Drucken. Ja, finde ich auch, das gute Stück paßt so ausgezeichnet, daß ich nicht viel Weihnachtsspeck ansetzen darf.
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Von der schweinchenrosa Schnürung hinten bin ich noch nicht so überzeugt, das Satinband ist erst einmal testhalber eingezogen.
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Eigentlich wollte ich noch ein schmales Band stricken, 5-8 Maschen breit, aber das mache ich erst, wenn ich das nächste Mal die Maschine aufbaue.
Da ich das dünne Gestrick, das sich an den Rändern einrollte, stabilisieren wollte, strickte ich kontrastfarbene Belege an.
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Hier noch einmal das Muster, das ich nach dieser Vorlage gemacht habe.
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Im Vorderteil habe ich zusätzliche Reihen eingearbeitet, damit die Balance zwischen hinten und vorn stimmt und einen Brustabnäher.
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Ich habe ziemlich lange an dem Teilchen gebastelt, klar kann man mit der Maschine auch fix arbeiten, aber Rollränder und Zirkuszelte mag ich nicht.

Als nächstes folgt noch ein schwarzer Pullover mit V-Ausschnitt und Lochmuster-Kante, dann habe ich erst einmal genug von den konventionellen Schnitten und die Wolle ist alle. So ein Rock wäre das übernächste Projekt. Ich brauche ganz dringend eine Firma, die mit mir Werbung für Wolle machen will.

Hier geht es zu den anderen Damen vom Me Made Mittwoch, wo Claudia eine wunderbare Idee für eine Winterhose hat: Wollstoff mit Seide gefüttert.

MMM – Snow White

Die Nähnerds sind schuld, dass ich nach fast 30 Jahren Pause wieder unvermittelt zu stricken begonnen habe. Erst dachte ich: Oh nee! Das war doch alles gruselig in den 80ern, entweder ich musste mir Modelle selbst zusammenstückeln, das sah auch meist so aus oder es gab Anleitungen in piefigen Zeitschriften, die sahen dann auch so aus, nur anders. Mal abgesehen von Acrylwolle, von der man nehmen musste, was es grad gab, richtige Wolle war für mein Theateranfängerinnensalär zu teuer. Dann war da noch die Sache mit der Geduld… (Weshalb ich dann irgendwann auf die Strickmaschine wechselte, aber das ist eine andere Geschichte.)
Nun gibt es heute das Internet, ziemlich gute Anleitungen, noch bessere Wolle und Hörbücher. Also stricke ich wieder. Den Anfang machten Tücher und Socken und dann wagte ich mich an einen Pullover.
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Auf der Suche nach dem, was mir gefällt – tailliert sollte es sein und mit einem hübschen Ausschnitt, stieß ich auf Snow White, ein Entwurf von Ysolda Teague (von der ich schon das Marin in hummerfarbener Seide gemacht hatte), den ich sofort mochte, weil er nicht wie alle anderen Pullover aussah und durchdacht konstruiert war, aus einem Stück ohne Nähte. So sieht das aus, wenn niemand drinsteckt:
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So sieht der Rücken mit Inhalt aus:
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Ich hatte einen ganzen Berg Drops Karisma in preußischblau, ein wenig mußte ich rechnen, denn das Originalgarn war dicker. Außerdem war ich skeptisch, ob ich mich in dem Rippenmuster, das eigentlich sehr eng sitzen sollte, wohlfühlen würde und war in der Berechnung etwas großzügiger. Ein Fehler, wie ich merkte, denn das ganze Stück gibt heftig nach.
Ich habe den Rücken gekürzt und das Vorderteil verlängert, die Balance beträgt 6 cm. Aber der Rücken ist zu weit und macht ziemliche Beulen. Hm, vielleicht mache ich ihn doch noch mal auf und ändere das, mal schauen.
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Was ich auf jeden Fall geändert habe, war der für meine breiten Schultern zu großzügige Ausschnitt, ich habe noch die Andeutung eines Raglanschnitts hineingenommen. Es ist mir sonst zu kalt, zu unproportioniert und es hängt einem ständig der BH raus. (Im übrigen sieht das Ganze mit einer weißen Bluse drunter sehr gut aus.)
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Das Stricken hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht, die Anleitung ist hervorragend und weil noch Wolle übrig war, habe ich mir noch ein Mützchen spendiert.

Hier geht es zu den anderen Damen vom Me Made Mittwoch.