Heute morgen stand ich dann zu der Zeit auf, zu der ich gestern eingeschlafen war, 4:30 Uhr.
Ich hübschte mich, kippte einen Kaffee und stieg um kurz vor 6 Uhr zum Grafen ins Auto, versehen mit dem Geschenk fürs Enkelkind und einer Kiste mit dem gestern gebackenen Kuchen und Wurstmanufakturvorräten.
Wir kamen relativ früh an und bewegten uns rechtzeitig zur Einschulungsfeier. Da war dann ein Schwall Eltern und Großeltern und ein niedliches Programm.
Die Mutter von Welt trägt bei so einer Veranstaltung um 9:30 Uhr langes Abendkleid, silberne High Heels und falsche Wimpern zu ihren üblichen Tatoos.
Bei der Feier im Garten trafen wir lange nicht gesehene Patchworkverwandtschaft. Es gab Hot Dogs, Salat und Kuchen. Das Enkelkind schien mir ziemlich zufrieden mit dem Tag zu sein. Wir warfen es auch.
Ich fuhr zurück und morgen word gefaulenzt.
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25.08. 2023 – Strukturlos
Von Tagesablauf kann nicht mehr der Rede sein. Ich stand morgens nach 4 Stunden Schlaf auf, fütterte die Katzen und lege mich wieder hin. Dann stand ich noch mal auf, da wir aber fürs Frühstück fast nichts mehr im Haus hatten, fuhren wir erst einmal einkaufen. Nach dem Einkauf gab es Kaffee und ein Kuchenteilchen.
Meine Beobachtung aus den paar Tagen, an denen ich nur die bösen Kohlehydrate im Haus hatte, wie Brötchen, Brot, Marmelade und Nudeln: Ich werde davon unglaublich launisch. Nach dem Unterzucker ist vor dem Unterzucker. Und um diese Launen wieder in dermaßen konstant zu bekommen es ist gut, jede Menge zu essen.
Ich buk meinen Birnen-Schokoladenkuchen mit karamellisierten Walnüssen. Den wollen wir morgen mit nach Oranienburg nehmen zur Einschulung vom Enkelkind. Während er im Ofen war, legte ich mich einen Moment hin. Es regnete und es war noch nicht klar, ob sich am Abend unsere Essensrunde treffen würde oder nicht, denn es war geplant, zu grillen. Aber 1 Stunde später war der Regen vorbei, wir saßen 2 Stunden ums Feuer und aßen und plaudern.
Wir brachen früh auf, ich legte meine Sachen zurecht und wir machten das Geschenk fertig. Morgen klingelt der Wecker um vier. Um die Zeit war ich gestern noch nicht einmal im Bett.
24.08. 2023 – Rekapitulation
Heute hatte ich die Stickmaschine ausgepackt und ein Kissen mit Stickerei und Paspeln gemacht. Das erste seit gut sechs Jahren.
Das Hirn knirschte fürchterlich, ich hatte so viele Details vergessen. Statt der erwarteten drei Stunden brauchte ich acht… (allerdings mit Motivprobe)
23.08. 2023 – Ruhig
Nach dem Tag gestern, der sehr dicht war, machten wir heute langsam.
Der Graf empfing einen Dachdecker und ich machte weiter dabei, den Gartensalon zu leeren nebst Auslüften diverser Dinge in der Spätsommersonne. Außerdem telefonierte ich mit der Bundeswehr, denn seit Anfang des Jahres haben wir ab und zu starke Überschallschläge und passend dazu immer mal Glasbruch bei den Dachfenstern. Da wir nicht jedes Mal auf den Dachboden laufen, wenn es gekracht hat und wir auch erst eine Weile brauchten, um einen Zusammenhang herzustellen, bin ich gespannt, ob der Schaden auch reguliert wird, wenn es schon etwas her ist.
Die Katzen wurden heute verwöhnt. Gestern war für Mimi Fastentag, weil sie zu keiner der (zum falschen Zeitpunkt stattgefundenen) Mahlzeiten anwesend war und auch heute kam sie erst mittags. Der Kater hatte gestern wenigstens gefrühstückt und natürlich Mimis Portion mitgegessen. So gab es Restchen nicht mehr allzu taufrischer Butter und frisch geräucherte Wurstpelle, die sich schlecht von der Wurst lösen ließ.
Eigentlich wollte ich mit dem Einschlungsgeschenk fürs Enkelkind beginnen, aber mittags mußte ich zwei Stunden schlafen. So habe ich wenigstens die Stoffe und das Stickmotiv für ein Kuschelkissen rausgesucht.
Abends machte der Graf einen Ausflug zum Pizzaessen. Ich blieb auf der Terrasse sitzen und freute mich des Lebens und der Schönheit der Umgebung.
(Das gelbe Laub im Hintergrund ist nicht herbstlich verfärbt sondern von der Abendsonne beleuchtet.)
Und Himmel könnse hier auch.
Nachtrag zu gestern: Der Graf zeigt mir etwas Hamburger Umgebung. Wir waren im Alten Land und ich fand es schön bis haarsträubend. Schöne alte Häuser, schöne Kulturlandschaft am Fluß, aber die Enge dort ist furchtbar. (Mal ganz von dezentem Overtourism abgesehen.)
Als ich Dörte Hansen las, hatte ich eine Vorstellung von einem Dorfverband mit Häusern in Sichtweite. Aber daß das eine Siedlungsform ist, wo vorn die Häuser eng zusammenstehen und hinten die Grundstücke ewig lang weg gehen und dazu in der Neuzeit noch viel dazwischen gebaut wurde, das war mir nicht klar. Jetzt kann ich schon nachvollziehen, daß man sich da des beste Kleid anzieht und auf den Boden geht, um sich aufzuhängen.