Manchmal sind Tage besser als ihr Ruf. Es war nicht kalt, mäßig windig und morgens schien die Sonne.
Ich machte etwas in der Küche, ging aber bald nach draußen, hing Wäsche auf und brachte Holz in den Schuppen.
Der Graf ruhte sich noch von der nächtlichen Berlin-Fahrt aus und mußte anschließend wieder fürchterliche Bürodinge tun.
Das Wetter hielt dann doch nicht durch, es regnete immer wieder etwas. Mich störte das nicht so, ich harkte noch Laub, mir tat die Bewegung in der frischen Luft gut, aber die Wäsche wurde trotz Wind nicht trockener.
Außerdem wird es mittlerweile sehr früh dämmerig. Ich nahm die Wäsche wieder ab, um sie drin aufzuhängen und assistierte dann dem Grafen bei einem Formular.
Eigentlich wollte ich endlich meinen neuen Schrank mit Wintersachen füllen, aber es war schon dunkel und an der Zeit, die Katzen zu füttern.
Ich ließ es dann auch bleiben. Ich habe die Wintersachen zwar noch in der Unterbettkommode, aber mein Körper geht langsam in den Rhythmus der dunklen Jahreszeit.
Nach dem Essen mußte ich sogar ein Stündchen schlafen. Danach strickte ich noch.
Jetzt ruft die warme Heizdecke.
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WMDEDGT November 2023
Immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich schaute, daß ich halbwegs pünktlich aus dem Bett kam, denn für heute hatte sich Besuch angesagt.
Als ich die Katzen füttern wollte, die gestern Abend wie vom Erdboden verschwunden waren, kamen sie mir in einem Winkel des Hauses entgegen, den wir derzeit als Lager nutzen. Man hatte komfortabel die Nacht über in irgendwelchen dunklen Ecken gepennt, statt sich draußen im Regen im Katzenhaus zusammenzukuscheln.
Es war schön draußen, sonnig und mild und der bunte Herbst ist endlich da.
Dann gab es gedrängtes Programm. Ofen heizen, Frühstück machen, aufräumen und einen Birnen-Schokoladen-Kuchen mit Walnusskrokant backen. Es waren noch fünf Birnen vom späten Baum da, wunderbar reif und aromatisch, übermorgen sind sie hinüber.
Etwas später bügelte ich eine Tischdecke und deckte den Kaffeetisch und zuletzt hübschte ich mich noch etwas.
Der Gast kam und wir verbrachten die Zeit mit angenehmen Gesprächen und einer Hausbesichtigung.
Er hatte etwas aussortiertes Porzellan mitgebracht und ein Gedeck gab mir einen heftigen Flashback.
Das ist Weimar Porzellan, Form Katharina, ein alter Klassiker. Genau dieses Dekor bekam ich vor 38 Jahren von Großtante und Großonkel zur Hochzeit geschenkt. In allen Varianten, Kaffee- und Speiseservice und Dejeuner. Da es benutzt wurde, habe ich vor 15 Jahren die Reste an eine neu gegründete Studenten-WG mit ganz wenig Geld verschenkt. Und nun kommt ein Erinnerungsstück zurück. Wie schön.
Nachdem der Gast nach Hause gefahren war, schob ich dem Grafen eine Pizza in den Ofen. Er mußte noch nach Berlin und dort etwas abholen.
Zwischendurch wollte ich die Katzen zum Abendbrot zusammenrufen und wurde Zeugin eines Kleintierdramas. Der Nachbarkater, der vor einem Jahr zum Alpha des Reviers aufgestiegen war (der riesige halb blinde Buddy, der alte Boss, war gestorben), jagte den armen Shawn quer durch den Park, mit Geschrei und Prügel. Ich ging dazwischen und fand mein Katerchen oben in der alten Esche. Im Zweifelsfall ist er lieber ganz schnell auf dem Baum. Ich versuchte, ihn runterzulocken, schließlich hatte ich Futter. Er stieg linkisch in fünf Metern Höhe über die Äste in meine Richtung, setzte ein paar mal zum sehr hohen Sprung in die Tiefe an, statt den Stamm hinunterzuklettern und setzte sich irgendwann hin und fing an, sich die Pfoten zu putzen.
Mimi nutzte den Moment und sprang mir von einem Gartenmöbel von hinten auf den Rücken (WTF?). Die Botschaft des Katers war klar: Wenn du hinschaust, dann kann ich da nicht richtig runter. Ich drehte mich um und ging zurück zum Haus und siehe da, er war schnell abgestiegen. Es gab eine Extraportion Futter auf den Schreck und dann verabschiedete ich den Grafen.
Am Abend unterhielt ich den Ofen und strickte, zwischendurch machte ich noch ein Nickerchen. Und bald muß auch der Graf zurückkommen, aber da bin ich wahrscheinlich schon im Bett.
Die anderen Artikel sind hier zu lesen.
04.11. 2023 – Laub
Es geht los. Neben Wäsche aufhängen habe ich heute einiges an Laub zusammengeharkt.
Der Graf ist leider immer noch mit Schreibkram beschäftigt.
03.11. 2023 – Wie jedes Jahr
Es war recht mild und sonnig. Der Graf mußte üble Büroarbeiten erledigen. Ich ging nach dem Frühstück nach draußen, weil die Holzmenschen im Park den jährlichen Anstrich mit Holzschutzmittel brauchten.
Erst abbürsten, dann gut und flächendeckend einpinseln, auf daß sie uns noch lange erhalten bleiben.
Dann räumte und fegte ich nur noch und kümmerte mich um die Wäsche.
Die Katzen begleiteten mich vor allem im Haus, dem Holzschutzmittel blieben sie fern, was auch gut ist.
Die Käuze waren heute wach und hatten sich auf die Schornsteine verteilt. Einer schien den anderen immer mal anzuzwitschern, wenn ich mich nicht verhört habe.
Abends kochte ich Curry mit Kichererbsen und Kürbis. Dazu gab es Salat aus Chicorée, Birnen und Walnüssen. Die Nachbarin von hinten im Park kam zur Essensrunde, die beiden anderen sind gerade auswärtig beschäftigt.
Außerdem strickte ich eines der Vorderteile der Jacke zuende.