Zurückgekehrt. Die Ostsee habe ich zwischen Donnerstag und Sonntag nachmittag zweimal für fünf Minuten gesehen, obwohl sie nur eine Viertelstunde entfernt lag.
Den Rest der Zeit verbrachte ich in einem ehemaligen Reitstall mit vielen Nähnerds und ihren Nähmaschinen. Manche hatten sogar drei davon mitgebracht.
Nähen und plaudern macht Spaß und dabei lernen und anderen auf die Finger schauen noch mehr. Ich weiß jetzt, wie ich nahtverdeckte Reißverschlüsse mache und mein Kleid wurde liebevoll angepasst. Wenn ich auch sonst bei vielen Leuten eher Panik bekomme, da funktionierte es.
Das Ergebnis war mein Weihnachtskleid, dessen Nessel-Probeschnitt ich im Dezember wegen Paßformproblemen in die Ecke geworfen hatte. Oben am Ausschnitt gibt es noch mal Feintuning, die dicken, dominanten Samtblenden gefallen mir nicht. Aber sonst bin ich recht zufrieden.
Zum Menschen- und Näherlebnis kam ein barockes Schloß und authentisches deutsches Jugendherbergs-Essen: Kittwurst, Margarine, Früchtetee. Ich schätze es sehr, mitunter auf Eßgewohnheiten früherer Zeiten und Lebensumstände zurückzugehen. Einfach, um zu spüren, was man hat. Deshalb sind Nudeln mit Ketchup, Armeleuteessen oder Jugendherbergs-Aufschnitt-Teller wichtig.
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