Das einzige Symptom für Frühling war heute der vielstimmige Vogellärm. Gegen 11 Uhr verschwand die Sonne und der Rest des Tages war novembergrau und nieselig.
Ich räumte noch zwei Berlin-Kisten aus und trennte mich von ihm:
Diesen Taschenrechner hatte ich mir Anfang der 90er zum Ende des Studiums gekauft, um bei Verhandlungen schnell kalkulieren zu können.
(Da gab es schon den Plan sich selbstständig zu machen und drei supernaive „Irgendwas mit Medien“ wollten mit ihrer Produktionsfirma das Musikfernsehen beglücken. Es sollte eine Sendung über das Berliner Clubleben sein.)
Ich habe ich dann ewig bei der Arbeit in der echten Selbständigkeit benutzt und irgendwann verabschiedete er sich und auch ich mich aus den Vertragsverhandlungen.
Dann packte ich noch Schönes aus, das schon viel zu lange in Kisten stand.
Das ist Haviland Limoges Torse. Nachtrag: Dekor einmal Trefle Vert und einmal Compagnie des Indes Shalimar.
Abends brauchte ich ein Essen für die Seele. Das ist immer etwas schwierig, weil der Graf für die ostdeutsche Variante nicht so viel übrig hat.
Darum bekam er seine Jägerschnitzel mit Burger Bun, Salat und Hamburger-Sauce.
Jetzt ist es schon wieder viel zu spät.
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06.04. 2023 – Versöhnt
Der Tag war heute sonnig und mild, auch wenn sich eine kalte Nacht anschließen würde.
Ich machte letzte Vorbereitungen für die Ankunft von Gästen, während der Graf die Balkenverstärkung vorsichtig festschraubte.
Wäsche wurde innerhalb von zweieinhalb Stunden trocken und die Katzen brieten auf erhöhten Plätzen in der Sonne oder wälzten sich im Staub von Maulwurfshaufen.
Ich machte noch die Osterschale fertig.
Mit Holz holen und zu Abend essen war es dann schon wieder sehr spät.
WMDEDGT April 2023
Frau Brüllen fragt an jedem Monatsfünften, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich stand nicht so wahnsinnig früh auf bzw war sehr früh wach. Las eine halbe Stunde und schlief dann noch mal ein. (Natürlich könnte ich beim ersten Aufwachen in der Dämmerung aufstehen, morgens ist es hier am Schönsten, aber dann ist am frühen Nachmittag der Tag vorbei und ich bin müde.)
Ich heizte, machte frühstück zurecht und wartete auf das Bäckerauto. Seit die alte Fahrerin nach ihrem 60. Geburtstag dauerkrank in Richtung Frührente verschwunden war, hatte eine andere die Tour zusätzlich übernommen und kam zunächst Donnerstag und nun wieder Mittwoch, aber erst nach 11 Uhr. So frühstücken wir am Mittwoch immer erst sehr spät.
Inzwischen erledigte ich Kleinigkeiten, zog das Bett ab und kaufte für den Besuch der jungen Familie am Ostersonntag ein Riesenhuhn, es soll Thymian-Zitronen-Huhn geben.
Dann hupte es unten auf der Straße, ich kaufte Kuchen, Brot und Brötchen und wir frühstückten.
Bis zum Nachmittag besprachen der Graf und ich viele Dinge, die im allgemeinen Alltag zu wenig Beachtung fanden.
Dann gingen wir runter. Der Graf begann, an der Verstärkung eines Balkens zu arbeiten. Ich packte zunächst Kisten aus und setzte eine Waschmaschine an.
Das ist der Graf mit seinem Therapeuten, wie er sagt. Beruhigungkater Shawn.
Zwischendurch holten wir Holz. Am frühen Abend zogen wir die Balkenverstärkung mit Spanngurten langsam an die Decke.
Als es fast dunkel war, machten wir Schluß.
Ich kümmerte mich noch um die Wäsche, heizte die Gästewohnung an und bezog das Bett neu.
Und dann war es mit tausend kleinen Dingen, Duschen, in der Küche etwas aufräumen, überall Holz nachlegen, eine Kleinigkeit essen, schon 22 Uhr und ich schlief im Sessel ein.
Und jetzt ist höchste Schlafenszeit.
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04.04. 2023 – Nochmal
…ein Tag, der extrem kalt und hell zugleich war.