Es war heute genauso dunkel, dazu regnete und stürmte es. Wenigstens war es nicht kalt und zur Ehrenrettung dieses Tages muß man sagen, die Sonne kam immer mal für Minuten raus und es waren hinter Wolkenfetzen kleine Ausschnitte von blauem Himmel zu sehen. (Blauer Himmel! Ich weiß garnicht mehr wie der aussieht.)
Der Rücken ist endgültig wieder ok. Die Schmerzmittel plus Magnesium haben Wunder gewirkt, ich bin fast wieder beweglich. Zumindest ging ein Korb Anzündholz hacken schon mal ganz gut.
Dazu putzte und sortierte ich etwas und das wars auch schon.
(Manchmal muß man sich auch am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen. Durchhängen ist in den Konsequenzen blöd. Meine Mutter ging in den frühen 60ern in eine ausgedehnte Phase von Kränklichkeit ohne richtige Ursachen, sie somatisierte fröhlich vor sich hin. Ich kann das auch ziemlich gut, aber es nutzt nichts. Die Dinge erledigen sich nicht von allein.)
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19.12. 2023 – Dunkelzeit
Wenn die Tage kurz sind und der Himmel bewölkt, wird es hier im Norden überhaupt nicht richtig hell. Aber bald wird es wieder besser.
Es war regnerisch, windig, aber relativ warm. Die Katzen sind gerade froh über ihr dickes Fell, das auch Nässe abhält. Shawn hat einen Pelz wie ein Fischotter, Mimis Fell ist feiner und dünner.
Der Rücken bessert sich zunehmend und ich brauche die starken Schmerztabletten kaum noch. Das ist mir auch ganz lieb, ich mag so etwas nicht längere Zeit nehmen.
Ansonsten bin ich gleichbleibend müde, ziemlich erschöpft von diesem Jahr und habe mäßige Lust auf Arbeit.
Und so langsam verschlampt wie jedes Jahr um diese Zeit der Tagesrhythmus, ich gehe immer später ins Bett und würde gern am Tag schlafen.
Heute kam ein Paket aus Dresden, das wir erst einmal im Hellen suchen müssen, die Paketboten verstecken die Sachen derzeit nach dem Zufallsprinzip rund ums Haus. Es wurde zur gleichen Zeit abgeliefert, als wir im Städtchen ein Paket nach Dresden in die Packstation setzten.
18.12. 2023 – Rekonvaleszenz
In der Notaufnahme gestern Abend hatte man mir starke Schmerztabletten verschrieben. – Ich hatte ernsthaft Angst morgens nicht mehr aus dem Bett hochzukommen. So glitt ich, so etwas nicht gewöhnt, leise vergnügt und plötzlich wieder beweglich durch den Tag.
Es wurde eigentlich garnicht richtig hell, aber das kennt man ja schon.
Abends gab es einen Polizeiruf „Der Mann“ von 1975 mit heftigem Nachhall aus Richtung sozialistische Menschengemeinschaft. Drehbuch von Horst Bastian, sehr pathetisch („Es geht um dich. Es geht um uns. Es geht um alle.“) jede Großaufnahme ein Arbeiterporträt. Musik, die nach Eisler klingt. Ich hatte Flashbacks am laufenden Band. Nach 1976, mit der Ausweisung von Biermann, wäre so ein pathetisch-dramatisches Lehrstück nicht mehr denkbar. (Oder nur gezwungenermaßen, weil ein irgendein Funktionär es wollte.)
Und ich bin immer wieder leicht verstört darüber, daß mir die Macher dieser und anderer Filme in meinen Berufsanfängen begegnet waren, teilweise etwas von mir wollten, weil Karrierebruch, und ich ihre Filme nicht kannte, weil sie mich als sie herauskamen nicht interessiert hatten. (Und ich das ok fand. Das waren halt so Opas vom DDR-Fernsehen. Fun fact: Die waren oft jünger als ich heute.)
17.12. 2023 – Neeneenee
So geht das nicht weiter. Schon der zweite verspätete Blogpost.
Gestern kurz vors Oderkaff gefahren, um mit Mama und den anderen Lieben ihren 80. in einem hübschen Restaurant zu feiern.
Zwar noch aus dem Auto gekommen, aber wegen Rückensteifigkeit einen großen Auftritt als Dama Dolorosa gehabt. Ich konnte einfach nicht laufen. Es kam erst wieder langsam in Gang.
Die Frage ist, bin ich grade so dünnhäutig, dass ich empfindlicher für solche Wehwehchen bin oder ist da der Wurm drin?