Es war heute warm und sonnig.
Wir machten nichts großartiges, rumdallern, rumklampern nennt man das wohl. Ich schaffte es gerade mal zur Hälfte, den Saal zu fegen.
Dann verbrachte ich noch ein paar Stunden mit der Suche nach einem neuen Messer. Leider habe ich das Messer, das mein Vater mir schenkte, mit den Palisander-Griffschalen nirgendwo mehr gefunden.
Nach mittags kam die Freundin von drei Dörfer weiter und wir gingen spazieren.
Abends strickte ich und das wars.
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29.12. 2022 – Hühnerservice
Der Wecker klingelte in der Dämmerung, ich zog mich an und suchte mir schnell die Regenjacke, es regnete Hunde und Katzen. Drüben bei den Nachbarn purzelten die Hühner einzeln aus der geöffneten Tür und stürzten sich auf Futter.
Ich ging noch mal ins Bett und verschlief gründlich, mich hupte erst das Bäckerauto wach.
Gegen Mittag hörte der Regen auf. Wir gingen etwas spazieren und holten Holz. Danach machte ich eine Mangold-Quiche.
Abends kam Besuch für Glühwein und Quiche.
Ach, beim Aufschneiden der Quiche zerbrach mein japanisches Allroundmesser, das mir mein Vater vor vielen Jahren geschenkt hatte. So richtig mit Drama und einem wegfliegendem kleinen Metallbrocken. Es war mir vorher in der kalten Küche laut scheppernd auf die Fliesen gefallen.
Das ist wirklich ein Verlust.
(Auch wenn es wahrscheinlich kein original japanisches Messer war, mein Vater kaufte so was immer auf Annoncen in Journalen. Zumindest trug es japanische Schriftzeichen.)
28.12. 2022 – Nichts getan
So gut wie nichts. Die Küche geputzt, alles klebte von Entenfett. Holz geholt. Katzen mit Entenresten gefüttert und geflauscht. Öfen geheizt.
Es ist warm draußen, wenn es das mit dem Winter war, bin ich nicht böse.
Es gab einen kurzen Ausbruch von Aktivität, eventuell hätten wir nach Greifswald oder Stralsund fahren müssen, um Dinge zu besorgen, aber das war dann doch nicht nötig. Wie angenehm.
Ich gehe jeden Abend immer später ins Bett, das muß sich ändern. Morgen muß ich aber mit vor den Hühnern aufstehen, die der Nachbarn müssen aus dem Stall gelassen werden.
Was mir in der letzten Zeit sehr (und nicht positiv) auffällt: Deutsche Fernsehfilme, in denen deutsche Schauspieler Dänen, Spanier, Portugiesen oder Italiener spielen. Grauslich. Grade lief so etwas. Deutsche in Dänemark wähnen sich als Dänen. Dabei rollen sie dramatisch mit den Augen und schreien sich an. Habe ich in einem dänischen Film noch nie gesehen.
27.12. 2022 – Zwischenzeit
Die wilde Jagd ist unterwegs, aber es ist warm. Heute schien sogar die Sonne.
Der Graf war ein Held und holte das Laub vom Dach des kleinen Hauses herunter, ich harkte Laub zusammen. Das war überfällig, aber dieses Jahr gab es das Experiment „wir warten, bis alles Laub vom nebenstehenden Baum runter ist“. Das passierte dann leider zeitgleich mit Schneefall und Frost.
Ich kramte in der Küche, bin aber noch nicht fertig, die schwimmt noch vor Entenfett.
Dann heizte ich den ganzen Tag lang den Ofen in der Ostwohnung.
Ja, und das wars auch schon.
Miene Nerven sind gerade etwas dünn, ich komme nicht zum Ausruhen, sondern rödele den ganzen Tag rum.