Endlich ein heißer Sommertag, es hat lange genug gedauert.
Der Graf widmete sich heute im Schweiße seines Angesichts dem Hof vom kleinen Haus. Der wuchert innerhalb eines Jahres komplett zu, wenn man nichts tut. Heute nun rückte der Graf mit Hochgrasmäher, Motorsense, Heckenschere und elektrischer Astsäge an. Nach dreieinhalb Stunden Konnte man sich dort wieder bewegen.
Ich kontrollierte die Schuppen, denn der Arbeitseinsatz hatte einen Grund. Es hatte dezente Verwerfungen mit den Nachbarn gegeben, die seit einiger Zeit eine Streunerkatze auf dem Hof haben. Im Frühjahr hatte sie sogar ihre Jungen mitgebracht. Ein paar Wochen später ließ sie sich schon wieder vom Kater des Wurstmachers besingen. Die Vermutung lag nahe, daß sie in unseren leeren Schuppen wohnt. Aber ich fand keine Spuren, keine Liegestellen, keine Haare, alles gleichmäßig staubig mit ein paar Pfotenabdrücken vom Durchlaufen (so kommt man nämlich auf Nachbars Hühnerhof), mehr nicht.
Die Nachbarn versuchen seit Wochen, die Katze zu fangen, damit wir sie kastrieren lassen können, aber bisher waren sie erfolglos. Ich hoffe, es gibt nicht demnächst wieder kleine Katzen.

Ich half dem Grafen und machte nebenher Wäsche.
Außerdem packte ich eine Kiste Porzellan aus. Es ist noch einmal ein Coquet Lotus, zu meiner großen Überraschung hat es Seladonglasur, das ist sehr selten. (Es war als Weiß angeboten und hat fast nichts gekostet.)

Der Farbton ist schwer zu fotografieren. Es ist ein ganz zartes milchiges Jadegrün, fast nicht als Farbe zu erkennen.

Abends saß ich noch lange draußen. Es war unglaublich still, die Vögel und der Wind machten Pause, dazu das Abendlicht. Es war magisch.

Jetzt ist der Graf wieder aus Berlin zurückgekommen und ich sollte eigentlich schlafen gehen.

Und es fühlt sich endlich wieder nach Sommer an.
Die Gäste aus Holland verabschiedet, ausgeruht, etwas aufgeräumt und eine Maschine Wäsche gemacht, das wars.

Die diesjährige Sommernacht der Gärten haben wir hinter uns. Nett wars und man fällt auch nicht tot um, wenn man sich nicht so viel Arbeit macht.
Danach saßen wir noch auf der Terrasse und sahen Sternschnuppen und die Milchstraße. Eine kuschelbedürftige Mimi schubbberte ihr Köpfchen an meiner Hand (umgekehrt geht es nicht, wenn ich sie kraule, kommen gleich die Krallen).

Es ist wie es ist. Nach einem Tag mit normaler Belastung bin ich am nächsten Tag sehr erschöpft.
Heute waren wir in der Metro und holten vom Darß Kisten mit Coquet Lotus ab, die per Anhalter gefahren waren. Das Internet ist eine gute Erfindung.
Abends Essensrunde, die sehr lustig und gemütlich im Garten stattfand, aber ich mußte bald passen, weil müde.