Heute morgen gab es einen Ausblick auf die kommende Zeit.

Mittags war es wieder sommerlich warm.
Ich karrte eine Stunde lang Holz in den Schuppen. Danach fädelten wir mittels eines vom Grafen gut durchdachten Sicherungsmechanismus aus Spanngurten einen neuen Fensterflügel in das vordere Velux-Fenster. (Wir hatten Angst, das Ding fällt uns aufs Dach.)
Ich harkte noch Gras.
Abends gab es Udon-Suppe, Limoncello-Spritz und Sternenhimmel. Erstere zwei verfertigt von den Herren Spontiv.

Und die Herren Spontiv waren früh in Dresden abgefahren, um mittags hier zu sein. Fein, fein.
Es war brüllheiß, wir saßen auf der Terrasse unterm Sonnenschirm und genossen das für die sommerliche Temperatur absurd anmutende Herbstlicht. Am Nachmittag wurde ein Hähnchen der Sorte „Bassendorfer Atom“ (2,4 kg) mit Zitrone, Kräutern und Gemüse in den Ofen geschoben.
Shawn checkte die Lage, von wem er sich streicheln lassen könnte. Mimi blieb noch auf Abstand.
Der Vogel war ausgezeichnet, für nachfolgende Suppen ist viel Fleischeinlage übrig. Von der Nachbarin kamen Pfirsiche und Eier.
Der Herr Spontiv schmiss eine Lage selbst gemachten Limoncello, zusammen mit Verkostung der gehobenen Standardsorte aus dem Laden. Vergiß gekauften, der selbst gemachte ist der absolute Knaller.
Ich schwächelte abends schnell. Auch wenn ich mir vornehme, die letzten warmen Abende draußen zu genießen, ich fange an zu frieren (obwohl nicht kalt) und mein Bett ruft.

Wenn die Wettervorhersage stimmt, dann war heute T-3 vom Sommerbonus. Es ist Kranicheinflugzeit. Sie fliegen zu Dutzenden schreiend dicht über das Haus und landen unten im Moor.
Ich habe vor allem geräumt. Da die Küche im Winter hundekalt ist, werfe ich 6 Monate im Jahr nur ab. Weitere 4 Monate sage ich mir „ich muß unbedingt mal richtig…“, aber es ist draußen so viel zu tun. Heute habe ich die Küche ernsthaft aufgeräumt und geputzt. (Ca. 30 Drehverschlußgläser, eine Kiste mit Küchendingen aus Berlin, noch mal 20 minikleine Drehverschlußgläser.) Backofen und Kühlschrank habe ich ausgelassen, das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen.
Dazu Betten abgezogen, gewaschen und abends wieder aufgezogen.
Der Graf hat viele Stunden Rasen gemäht und hatte dann noch was in Berlin zu erledigen. Ich wollte eigentlich noch zwei Stunden Holz spalten, aber was für ein Blödsinn, dafür hatte der Tag zwei Stunden zu wenig.
Seit Tagen möchte ich abends entspannt im Sessel sitzen und stricken, aber entweder war ich zu müde oder so aufgedreht, daß ich außer Doomscrolling in sozialen Netzwerken nichts mehr hinbekam.
Ich bin zwar (endlich!) wieder vollständig bei Kräften, aber die letzte Woche war wild und an drei Tagen auch sehr ärgerlich.
Jetzt geht es wieder in ruhigeres Fahrwasser, die Herren Spontiv kommen morgen und ich freue mich wie ein Schnitzel.
Über dem ganzen Kampf mit Verrückten, Lappen und Gierhälsen führen ich sogar vor zwei Tagen Mimis vierten Geburtstag vergessen.
Happy Birthday, kleine Bunte!

Böser Brief hat gewirkt. Die Spannung der letzten Tage fällt ab, ich bin hundemüde. Heute nur liegengebliebene Dinge aufgeräumt.