Was für ein Morgen. Ich wachte auf und es schneite.
Mimi sah ihren ersten Schnee, setzte vorsichtig auf dem Fensterbrett die Pfötchen rein und kostete. Dann rannte sie nach draußen. Herzallerliebst. Shawn war nöckelig. Nö, da wollte er nicht raus, das wäre schließlich nass. Ich habe ihn dann rausgesetzt und siehe da, es ging.
Auch das Enkelkind erlebte mittags in Oranienburg zum ersten Mal Schnee, so richtig mit Anfassen und mit Schneemann und Schlitten und ich war leider nicht dabei.
Wir kramten erst ein bisschen rum und dann begannen wir, den Ofen im Erzieherzimmer abzureißen. Vor die eigentlich über Arbeit hat der liebe Gott das Einrichten der Baustelle gesetzt. Das dauerte eine Weile, aber staubdicht spart Putzzeit.
Der Graf baute ab, ich trug Eimer mit Bauschutt nach unten. Kein Wunder übrigens, daß ich diesen Ofen nie in Gang bekam. Er war bröselig, die Kacheln standen nur noch aus Gewohnheit aufeinander und das Ofenrohr hatte Rostlöcher.
Wir waren erst im Dunkeln fertig. Ich machte mir den Rest Essen von gestern warm – Schweinesteaks mit Ofengemüse und dem Grafen brachte ich eine Pizza an die Badewanne.
Der Rest des Abends war Fernsehen. Ich sah mir „The Great Wall“ an und war genervt von dem übergroßen Tempo und der Materialschlacht (tausend Details und so schnell, daß man keine Details sieht sondern nur diffuses Rauschen) und angeödet von der Computerspieloptik.
Seit einer Stunde ist die Heizdecke meine.
Archiv für den Monat: März 2020
29.03. 2020
Müde, weil in kaltem Wind durch den hellen Frühlingstag gelaufen.
28.03. 2020
Der letzte warme Tag. Brennnesseln gejätet, mit Schokoladenpudding in der Sonne gesessen, Holz gesammelt, Feuer gemacht.
Ein schöner Tag.
27.03. 2020
Noch ein strahlender Tag nach einer kalten Nacht. Es war so warm, daß ich in meiner Wintermontur sogar übermäßige Wärme empfand.
Morgens sammelte ich die Katzen ein, die die Nacht tatsächlich draußen verbracht hatten. Shawn paßt halt auf die Kleine auf.
Der Graf schickte noch eine lange Nachricht in Richtung Berlin, das dortige Drama brauchte wieder Aufmerksamkeit. (Fun Fact: 90% der Beteiligten sind Ende 70, taten aber bis vor einer Wochen noch so, als wäre die Welt ohne Gefahr und wirtschaftlich völlig in Ordnung.)
Dann schwang er die Kettensäge und ich machte Beete sauber und hackte Brennnesseln raus.
Später sägte ich Holunder ab, um weiter Sicht auf das Flußtal zu öffnen.
Shawn lag immer in meiner Nähe und schlief. Ich habe ihn tatsächlich zum ersten Mal schlafend gesehen, sonst ist er immer aktiv, wenn ich dabei bin. Mimi tauchte nicht auf. (Erst am frühen Abend fiel mir auf, daß sie drin geblieben war, ich hatte das nur vergessen, wahrscheinlich hat sie auch geschlafen.)
Als die Sonne tief stand, gingen wir ins Haus, weil, es sehr kalt wurde.
Ich machte uns Essen warm und der Rest war Ofensitzen.