Heute gab es alles. Wind, Regen, Sonne. Es war Pulloverwetter, aber man konnte draußen sitzen.
Ich erledigte ein paar Kleinigkeiten. Der Graf ein paar Großigkeiten. Er mähte Rasen und sagte Äste vom Nussbaum, weil kein Durchkommen mehr war und das Beet darunter verkümmerte. Von den Nüssen haben wir sowieso nichts, die holen sich immer die Tierchen. In den letzten Jahren ist hier die Biomasse explodiert, man kommt garnicht hinterher.
Abends gab es Currywurst und ich strickte noch lange.
Jetzt bin ich extrem müde, denn letzte Nacht war ich zur Morgendämmerung wach. Warum auch immer.
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21.07. 2023 – Kalt
Die Leute, die hyperventilierend verkünden, wir würden in Deutschland demnächst in wüstenähnlicher Dürre den Hitzetod sterben, können hier gern Urlaub machen. (Komischerweise ziehen sie es vor, in den Süden zu fliegen. Warum wohl?)
Gestern habe ich endlich die Sommerbetten aufgezogen. Letzte Nacht bin ich dann vor Kälte wach geworden. Wenn die Sonne scheint, geht es einigermaßen und fühlt sich noch nach Sommer an. Wenn es aber eine Woche so bleibt könnte es sein, dass wir den Gästen, die demnächst kommen, Holz zum heizen für den Abend geben müssen.
Heute habe ich schon einiges getan, aber mit Pausen und die brauche ich auch noch.
20.07. 2023 – Vorsichtiger Start
Nicht superviel getan, aber einiges. Zum Abend hin, merkte ich, wie das Gift endgültig meinen Körper verließ: kein Tinnitus, kein innerliches Zittern mehr, weniger mentale Beschränkung. Das ist gut.
19.07. 2023 – Letzter Tag
Kühl, mit leichtem Landregen und trübe.
Dieses Medikament gab am letzten Tag noch mal alles oder es hatte sich aufsummiert über die Woche – keine Ahnung.
Jedenfalls hing oder lag ich rum, oft sogar schlafend. Sogar eine längere Unterhaltung war sehr anstrengend. (Terminplanung für alle aufgeschobenen Besorgungsfahrten.)
Gott sei Dank hatte ich das Bad in der Gästewohnung schon staubgesaugt, als das Mittel noch nicht wirkte.
Wenn es ging, pendelte ich zwischen Strickarbeit „Laaaangweilig“ (glatt rechts) und „Halblaut Muster vor sich hinmurmeln“ (Spitzentuch). Zu ersterer hörte ich „Die Strudlhofstiege“ zu Ende.
Was für eine Freude. Ein Roman alter Schule, der nicht mit der Drehbuchverwertung liebäugelt und darum Handlungsdramaturgie und szenisch-visuelle Beschreibung abarbeitet, sondern es wird erzählt in vielen Perspektiven, mit mäandernder Reflektion und in unglaublicher Sprache. Dazu gelesen von Peter Simonischek selig. Wunderbar!
(In der beschriebenen Welt fand ich Dinge wieder, die meine Großeltern als sie jung waren, für erstrebenswert und wertvoll erachteten. Mokka trinken, gelegenheitshalber guten Tabak rauchen, Pyjamas und Reisenecessaires, Tennis spielen, Wandern, sich in vielen Dingen sehr beherrschen, etwas Distanz und Haltung bewahren um dem anderen Raum zu geben…)
Für die nächsten Tage hoffe ich, daß es aufwärts geht und ich verspreche, brav zu sein und mich nicht zu überanstrengen. (Darf auch nicht. Die Antibiotika haben in mir viel Platz freigeräumt für resistente Keime. Außerdem gehen mit solche Roßkuren mit fast 60 nicht mehr spurlos an einem vorbei. Das mußte ich leider lernen.)