Wie jeden Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag getan haben.
Mein Wecker klingelte heute um 7 Uhr, das ist selten. Es ist noch dunkel und da kann man nicht viel tun.Ich hatte gestern vergessen, die Mülltonne an die Straße zu stellen und die Müllabfuhr kommt früh.
Ich zog mich an und holte die Tonne. Es dämmerte und an der Haltestelle warteten die Kinder auf den Schulbus. Die Kleiber machten schon mächtig Krach.
Ich holte noch die Kohlenasche aus dem Ortrand-Ofen im Saal, die konnte auch noch in die Mülltonne. Asche nimmt ziemlich viel Platz in der Tonne weg, besonders, wenn die Kohlen aus der Lausitz kommen, die machen viel Asche.
Dann zündete ich den Ofen im Herrenzimmer an und machte ich mich im Bad fertig. Ich setzte mich ein Stündchen neben den Ofen und las ein Buch, das noch nicht gedruckt ist. Ich bin eine der Probeleserinnen. Ab und zu machte ich mir Notizen.
Um halb 10 fütterte ich die Katzen. Es ist so niedlich, sie springen mich morgens fast an und kugeln übereinander und das in ihren dicken Winterpelzen.
Ich machte mir Frühstück und las weiter. 10 Minuten vor 11 kam das Bäckerauto. Ich kaufte Brötchen für den Grafen und Kuchen für uns beide.
Der Graf kam und wir frühstückten.
Es hatte sich zwar nicht mehr gelohnt, schlafen zu gehen, aber jetzt hatte ich die Quittung, ich war sehr müde. Kein Vergleich mit den Tagen vorher, schließlich hatte ich beschlossen, daß heute dann mal Schluß zu sein hatte mit den Nachwirkungen der Impfung, aber ein Stündchen Schlaf würde verhindern, daß ich mich den Tag über rumquäle.
Am frühen Nachmittag begannen wir mit einer fürchterlich bürokratischen Amtsauskunft, es waren Papiere aus 3 Jahren zusammenzusuchen und teilweise mußten wir uns erst klarmachen, was die angeforderten Unterlagen überhaupt sein sollten.
Zwischendurch heizte ich den Ofen unten im Saal an und startete eine Maschine Wäsche.
Nach 16:00 Uhr hörten wir auf. Ich fütterte die Katzen und leerte den Komposteimer.
Dann begann ich, Kürbislasagne zu kochen. Am frühen Abend wollte der Freund aus dem Dorf kommen und wir wollten zusammen essen. Es ging ziemlich flott von der Hand und ich lernte etwas neues: Alle Soßen sollten noch heiß sein, die Lasagneplatten eingeweicht und wenn dann der Ofen mit hoher Temperatur läuft, kommen die Lasagneplatten garnicht dazu, sich zu verbiegen und hart zu werden.
Ich schaffte es sogar noch, die Küche wieder aufzuräumen, sonst hinterlasse ich gern ein Schlachtfeld. Um 18:30 Uhr aßen wir und setzten uns anschließend noch etwas zum plaudern in die Sessel. Kurz nach 20 Uhr verließ der Freund uns, er hat einen völlig anderen Tagesablauf als wir und muß früh schlafen gehen.
Ich zog unser Bett ab und bezog es neu. Außerdem legte ich den Ofen im Saal noch einmal auf.
Dann setzte ich mich zum Stricken in den Sessel und ließ mich von einem Film mit Tom Cruise berieseln. Ich halte ihn immer noch nicht für einen begabten Schauspieler, aber der Film rundherum kann es meist kaschieren. Es muß in Hollywood irgendwann den Moment gegeben haben, wo man an ihm nicht vorbei kam und das blieb leider fast 10 Jahre so. (In den Mission Impossible-Filmen finde ich ihn völlig ok, da muß er auch nichts spielen.)
Dann war es auch schon spät. Ich habe die Heizdecken noch nicht angeschaltet, was ich dringend nachholen muß und dann geht es unter die Dusche und ins Bett.
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Probeleserin… Das klingt ja interessant. wie wird man so etwas?
Ich habe das schön öfter gemacht. Für Drehbücher, Romane, Theaterstücke oder hier für ein Sachbuch. Meist kennt man die Autoren.