Frau Brüllen fragt wie immer am Monatsfünften, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Heute standen wir im Dunkeln auf. Das machen wir selten. Es hatte sich jemand für 8 Uhr morgens angesagt, dessen Firma eine Steckdose neben die zwei grauen Kästchen anbauen wird, in denen der Lichtwellenleiter endet. Damit irgendwann da mal Internet rauskommt. Herrgott noch mal, wann endlich?
Dann frühstückten wir und auch die Katzen erst einmal Und heizten den Ofen. Dazu schauten wir, wie derzeit die Preise für DSL-Anschlüsse sind. Dabei stießen wir auf das Wort Rückfalloption, das nach meinem Verständnis heißt, wenn die Telekom die vertraglich garantierte Bandbreite nicht liefern kann, dann liefern sie halt weniger, aber der Vertrag gilt trotzdem. (Mit Rücktrittsmöglichkeit? Das ist mir noch nicht ganz klar.)
Ich machte weiter mit Büro und Papierkrieg. Jahresmeldungen diverser Art, eine Steueranmeldung. Außerdem verschickte ich ein Fax und telefonierte mit einem Amtsgericht. Weiter ging es mit sms und Mails.
Ich halte im Januar ein Seminar an einer Hochschule. Online natürlich. Ich muß mich darauf vorbereiten. Vor allem muß ich mich an einen Ort begeben, der Internet hat. Ich habe mir einen schicken Coworkingspace gesucht, hier geht es nicht.
Mittags harkte ich eine Stunde Laub mit Katzenassistenz, bis ich so kalte Finger hatte, daß ich wieder reinging. Auch die zwei Flauschis waren vom kalten Wind gut durchgepustet. Vorher holten wir noch Holz rein.
Dann wurde es auch schon wieder dunkel, wobei es eigentlich heute nie richtig hell geworden war.
Ich taute neben dem Ofen auf und wir überlegten, was wir essen. Die Wahl fiel auf Kürbis, Hack und Nudeln, ich fügte noch Mangold aus eigener Ernte hinzu, den ich eingefroren hatte und das Ganze wurde ein Auflauf.
Ich baute ihn in der Küche zusammen und schob ihn in der Ostwohnung in den Ofen. Während wir warteten, daß er fertig wird, schlief der Graf im Sessel neben dem Ofen ein und ich konnte ihn nicht wecken, als das Essen fertig war.
Ich begann allein zu essen, weil ich großen Hunger hatte. Nach einer Stunde wachte der Graf auf und bekam ebenfalls eine Portion.
Dann ging ich in die Badewanne und wusch mir die Haare. Das ist bei meiner Haarlänge immer eine ziemliche Aktion. Nach dem Baden strickte ich, trocknete mir die Haare und sah mir in den Nachrichten an, was demnächst auf uns zukommt, wenn bis zum 31. Januar alles dicht bleibt. (Ist ja nicht so unser Problem, wir arbeiten im Haus vor uns hin. Blöd wäre es, wenn ich keinen Zugang zu schnellem Internet hätte, wenn ich das Seminar halten muß. „Ich wohne und arbeite auf einem Dorf und komme nicht an schnelles Internet“ kommt an einer Berliner Hochschule bestimmt nicht gut an. Als ich vor einem Dreivierteljahr sagte, ein Online-Seminar sei kein Problem, ging ich noch davon aus, daß wir bis dahin längst angeschlossen sind. Damals war von August/September die Rede.)
Ich strickte noch etwas und der Fernseher redete vor sich hin, parallel chattete ich zum Thema Katzenfutter.
Jetzt ist es schon wieder nach Mitternacht, höchste Zeit fürs Bett. Vielleicht schneit es ja noch.
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