Buchempfehlung

Alle Frauen zwischen 30 und 45, die sich nicht schon seit Jahren einer Beziehung befinden, sei dieses Buch empfohlen. Nein, es ist kein Lebenshilfebuch. Da schreibt sich jemand sehr pointiert den Frust von der Seele.
Ich habe ein paar Mal ziemlich laut gelacht, weil ich die Geschichten kenne – und sie scheinen allenthalben zu passieren:

  • Er meldet sich dann, wenn er Lust hat, auch wenn die letzte Begegnung Wochen her ist. Das macht er bei Mami schließlich auch so und die freut sich immer…
  • Er kann die Ex nicht vergessen. Nie. Auf keinen Fall.
  • Er sagt: Kinder? Tolle Idee! Aber später!
  • Er hat gerade ein Problem/Schulden/ist krank/beruflich ausgelastet und kann sich deshalb nicht auf dich einlassen.
  • „Wieso, es war doch alles ganz toll! Wir haben uns nur gesehen, wenn wir Spaß daran hatten, es gab keine Verpflichtungen, jeder hatte seine Welt… Ich verstehe garnicht, weshalb die blöde Kuh jetzt mit jemand anders zusammen ist!“
  • Meine Geliebte ist die Liebe meines Lebens, aber ich hab mich doch nicht scheiden lassen, um wieder in eine feste Beziehung zu gehen!

Die Liste ist beliebig fortsetzbar. Sehr witzig fand ich auch, daß mir sogar der Superknaller: Mann kommt mit Frau zusammen, taucht dann über Wochen ab, um seine Dissertation zuende zu schreiben, kann nicht mal per sms den Kontakt halten und ist nach 6 Monaten total erschüttert, daß sie einen anderen hat, bekannt vorkam.

Liebe Männer! Wir warten gern auf euch. Ihr könnt Mammuts jagen, Krieg führen, Kontinente entdecken. Aber vergeßt vorher nicht, daß wir ganz gern so etwas wie einen Status, eine Struktur in unserem Leben hätten, die es auch rechtfertigt, daß wir auf euch warten. Was nicht heißt, daß einmal draufspringen zum Revier markieren oder gar romantisches Geschwurbel in eurem Kopf schon reicht. Manchmal sind wir doch ein bißchen altmodischer.

20 Gedanken zu „Buchempfehlung

  1. *uuuuuh* … bei „kann den ex nicht vergessen“ bekomme ich sofort pusteln … [dann sollen die jammerlappen doch alleine zu hause bleiben!]

    p.s.: solche männer jagen weder mammuts noch entdecken sie kontinente. weil: keine zeit. die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

  2. REPLY:
    [genau!]
    witzig ist ja, was meistens auf nachfragen in sachen ex herauskommt: sie haben sie meistens genauso hängenlassen und irgendwann hatte sie dann die schnauze voll.

    und mit dem p.s. hast du leider verdammt recht!

  3. REPLY:
    Nein, ist nicht wahr. Ich habe einige Kontinente erobert und kann trotzdem sagen, dass ich meine Ex nicht vergessen konnte. Zumindest eine gewisse Zeit lang.
    Wobei ich mich sonst für einige der Ausreden fürchterlich genieren würde. Aber das mit dem „Vergessen“ ist so eine Sache.
    Allerdings braucht man auch nicht darüber sprechen.

    P.S. Und ja! ich bin sehr mit mir beschäftigt:)

  4. REPLY:
    ja, aber sie sind ja auch ein richtiger mann. haben frau, enkel, familie, berufliche verantwortung, hobbies, träume…
    die knaben, mit denen wir uns mitunter rumärgern müssen (auseinandersetzen kann man nicht sagen, weil sie für auseinandersetzungen nicht zur verfügung stehen, sie tauchen nur auf, wenn es was zum spielen, was zum naschen und eine überraschung gibt)
    es geht um das „geht nicht, weil…“. sie baggern eine frau an wie blöde und kneifen dann unter hervorbringung mannigfacher gründe. sie sind mit luftschlössern und unrealistischen projekten beschäftigt.
    für mich ist es nicht mehr ganz so relevant. aber heutzutage als erwachsene, nicht mehr blutjunge frau eine beziehung zu führen, die diesen namen tatsächlich verdient und nicht eine hochgepushte affäre ist, das ist eine schwierige sache.

  5. REPLY:
    ein ausgeglichenes verhältnis ist ok. denn nichts ist schlimmer als der spruch: die alte mit der ich die letzten 12 jahre verbracht habe war der irrtum meines lebens. das sagt ja auch viel über den iq dieses typen aus…

  6. REPLY:
    ausgeglichenes Verhältnis stellt den Idealzustand dar, ist aber keineswegs immer machbar. Mein Exmann war (und ist wahrscheinlich noch immer) eine wandelnde Katastrophe, die darauf wartet, sich zu ereignen – sozusagen das Gegenteil der Genesis, in welcher aus dem Chaos Ordnung entsteht, denn wo er auftaucht, bricht binnen kürzester Zeit jede soziale Ordnung zusammen, weil er ein Egozentriker ist, wie er im Buche steht. Sorry, eine Gesprächsbasis kann ich mit solch einem Menschen beim besten Willen nicht finden. Als verschwendete Jahre sehe ich meine erste Ehe dennoch nicht an, denn ich habe viel über mich selber gelernt in dieser Zeit, wovon ich auch heute noch profitiere.

  7. REPLY:
    das ist auch die frage, die dieses buch aufwirft. warum lernen frauen nicht daraus und werfen sich immer wieder den chaoten an den hals? den netten, etwas unauffälligen, an haus, garten und familie interessierten dipl. ing. strafen sie mit nichtachtung und den trainingsjackentragenden berufsjugendlichen, der seit jahren mit der becks-pulle in der hand an einem it-startup bastelt, den pampern sie und verstehen seine probleme als wären sie seine mutter.

  8. REPLY:
    unter anderem, weil … Nein, keine Ahnung, echt nicht. *indumpfesGrübelnversink*

    Andererseits sind ja Männer gemeinhin auch nicht besser – wie sonst ließe sich erklären, dass intelligente, attraktive und beruflich erfolgreiche Männer weiblichen Dumpfbacken auf den Leim gehen, deren Horizont nicht über die aktuelle Mode hinausgeht und deren Kommunikation lediglich aus wimpernklimpernden Augenaufschlägen und Krokodilstränen besteht ?

  9. REPLY:
    hm, eins der letzten ungelösten rätsel der menschheit… da sind die pyramiden ein sch… dagegen.

  10. ,-) Manchmal haben sie was von einem Kalenderabreissblatt. Sind sind nix, was es im letzten Jahr nicht auch schon mal gegeben hätte.

  11. Da legen wieder mal Frauen fest, wie Männer zu sein haben. Wenn ich über eine Ex zwei Jahre lang nicht weg komme, dann ist das eben so. Und vergessen hab ich auch (fast) keine, warum sollte ich. Sie waren ein Teil meines Lebens, ein wichtiger und alle Beziehungen haben auch mal aus Gründen angefangen, die sich ganz bestimmt nicht schlecht anfühlten. Oder, walküre?

  12. REPLY:
    @kittykoma
    Okayokay, habs kapiert. So natürlich nicht. Ich muss gestehen, so viel Blödheit hätte erst mal niemandem zugetraut.
    @walküre
    So dachte ichs auch.

  13. REPLY:
    A) Klischeecontent, das.
    B) Ich kenne Frauen, auf die das alles zutrifft, ganz besonders DER Superknaller für Kitty.
    C) Warum liest man Bücher, die nix Neues zu bieten haben, sondern lediglich bestätigen, was man eh schon weiß?

  14. REPLY:
    @setza – genauso, wie man sich pornos ankuckt, obwohl man weiß wie es ausgeht (sie heiraten nämlich doch nicht!).
    mich betrifft die sache ja nicht mehr, aber ich habe mich in dem, was ich die letzten 7 jahre so erlebt habe, sehr bestätigt gefühlt.
    @remington – gut, das war eine polemische verknappung. denken kann jeder, was er will und auch ich setze mich des öfteren laut und vernehmlich damit auseinander, was ich in meiner maßgeblichsten beziehung alles verkackt habe und daß es doch alles so nett war mit dem mann.
    aber stell dir folgende situation vor: es ist alles gerade sehr nett und sehr vertraut mit deiner neuen freundin. ihr liegt postkoital zusammengekuschelt im bett. sie rollt sich zur seite und fängt an zu reden. über den ex. was der für einen tollen waschbrettbauch hatte und daß sie da unheimlich drauf steht, das wäre sowieso das wichtigste an einem mann. und daß sie doch etwas enttäuscht wäre, daß du nicht so sportlich wärst, wie sie erwartet hätte. und daß sie unheimlich oft an den ex denkt und daß er neulich am telefon gesagt hätte, er würde vielleicht sogar nach dresden ziehen. und das wäre – oh gott, sie dürfe garnicht daran denken.
    und diese platte spielt sie regelmäßig ab, wenn es dir gerade richtig gut geht. noch fragen?

  15. REPLY:
    ich habe ja auch nicht behauptet, dass ich meine erste Ehe verdränge, sondern, dass für mich in diesem Fall eine freundschaftliche Beziehung nach der Trennung unmöglich war und ist. Fest steht, dass man dem Menschen nachtrauert, der der Partner in den Jahren war, in welchen man miteinander eine intakte Beziehung lebte, nicht jenem, von dem man sich getrennt hat, weil ein Miteinander nicht mehr möglich war.

  16. REPLY:
    leider remington, es gibt leute, die können das. die geschichte habe ich selbst erlebt, es ging um meinen fehlenden waschbrettbauch. die küchenpsychologin in mir sagt natürlich, daß das eine ängstliche, instinktive reaktion auf zu viel nähe und zu viel neues ist. (wenn ein kind die schule wechselt, sind alle neuen mitschüler auch erst mal gaaaanz doof und die alten kumpels, über die es sich immer so aufregte, werden plötzlich zu bilderbuchfreunden hochgeredet.)
    schön ist es aber trotzdem nicht.

  17. Das Buch kenne ich auch, sogar sehr gut! Ich habe es mir nach meinem egomanischen Ex gekauft und mich gekringelt vor Lachen. Auch wenn es kein Selbsthilfebuch ist, war es doch ziemlich aufschlussreich… hehe!!

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