Frau Brüllen fragt wieder, was wir am Monatsfünften getan haben.
Ich stand nicht allzu früh auf. Draußen regnete und stürmte es und hörte den ganzen Tag nicht auf.
Ich fütterte die Katzen, heizte den Ofen und frühstückte. Um 11 Uhr hupte das Bäckerauto und ich kaufte (Regenpause, Gott sei Dank) Kuchen und Brötchen und meine Wochenration Butterkekse.
Dann zog ich die Arbeitssachen an und ging ins Erdgeschoss.
Ich wollte endlich den defekten Thermostat der Bügelmaschine austauschen. Dafür wollte ich den alten erst einmal ausbauen, um zu sehen, ob ich wirklich das richtige Ersatzteil bestelle. Meistens ist das Pfennigware. Diesmal leider nicht. Die Bügelmaschine wird seit 1973 nicht mehr hergestellt und es gibt kaum noch Ersatzteile dafür. (Man kann sicher jeden Bügeleisenthermostat einbauen, dann müßten aber auch die Drehknöpfe passen oder ausgetauscht werden.)
Elektrogeräte auseinander zu bauen, ist ja immer wieder spannend. Hier wartet auch noch ein sehr schöner Miele-Staubsauger auf neue Kohlebürsten. Wenn ich denn an den Motor herankäme.
Nach einer knappen Stunde Gebastel hatte ich den Thermostat dann in der Hand. Der hatte im wahrste Sinn des Wortes einen Schlag weg. Die Bügelmaschine war so ziemlich das Erste, was wir mit dem Transporter aus einer Haushaltsauflösung aufgeladen hatten. An der ersten Ampel, an der wir bremsen mußten, krachte das schwere Teil um. Der Thermostat hat es leider nicht überlebt. Seitdem wird in anderer Reihenfolge geladen und alles festgezurrt.
Zwischendrin waren drei Pakete gekommen, unter anderem glutenfreies Brot aus Sachsen. Das ist extrem lecker, es ist nur leider immer wieder ein Lottospiel, ob das Paket, das innerhalb eines Tages auf den Weg gebracht wird, in irgendeinem Verteilzentrum hängenbleibt. Diesmal war es innerhalb von 24 Stunden da. Das letzte Mal brauchte es vier Tage.
Dann sortierte ich Geschirr und Gläser aus Kartons, die im Sommerhaus meiner Mutter standen.
Es gab am Boden des letzte Kartons noch einmal etwas sehr skurriles aus dem Nachlaß meines Großvaters. Das Ding ist aus massivem Messing gefeilt und gedreht und brüllschwer.
Es gab bei Oma auf dem Speicher noch viel mehr solcher Modelle, teilweise mit raffinierten Details und viel originalgetreuer. Für handwerklich begabte Soldaten war der Bau eines solchen Modells als Geschenk eine wunderbare Gelegenheit, dem blöden und anstrengenden Dienst zu entfliehen.
(Es gab auch eine Vase aus einer Granatenhülse, als wir den Haushalt auflösten, wollte die keiner haben, die hatte den Staus eines Schirmständers aus einem Elefantenbein.)
Abends war ich recht vergnügt, denn ich hatte Dinge erledigt, die ich Monate vor mir her geschoben hatte.
Wir holten, bevor es dunkel wurde, noch schnell Holz, es regnete und der Sturm hatte die Tür vom Holzschuppen aufgedrückt. Wir waren binnen kurzer Zeit naßgeregnet.
Zeit für die Badewanne und nach der Badewanne gab es Resteessen. Nudeln mit Tomatensauce.
Ich setzte mich mit meinem Strickpullover vor den Fernseher, aber der Regen auf der Satellitenschüssel machte den Empfang fast unmöglich.
Jetzt muß ich noch die Katzen vor die Tür setzen, die in der Fewo 1 noch ein Schläfchen machen (nachdem sie den ganzen Tag im Katzenhaus geschlafen hatten), dann geht es ins Bett.
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