WMDEDGT Februar 2016

Frau Brüllen fragt wieder, was ich den ganzen Tag gemacht habe, aber heute ist einer dieser Tage, an denen nichts passiert.

Der Graf und ich sind immer noch angeschlagen. Für mich ist es Tag 9 der Virusgrippe, für ihn Tag 11. Wenn es nach uns beiden ginge, wären wir längst wieder normal unterwegs, aber das dauert.

Um 7:30 Uhr morgens klingelte es, die Biokiste wurde geliefert. Ich öffnete die Haustür, ließ die Kisten aber erst einmal vor der Wohnungstür stehen und legte mich noch einmal hin.
Natürlich schlief ich noch einmal ein, um 9 Uhr stand ich auf und machte mir Joghurt mit Mango und Banane und Kaffee und frühstückte im Bett.

Dann duschte ich und zog mich straßenfein an. Ich mußte dringend eine Stunde spazieren gehen, von der tagelangen Liegerei und Schlaferei baut mein Kreislauf immer mehr ab.
Als ich dem Grafen den Kaffee ans Bett brachte, bat er mich, auf ihn zu warten, er will mitkommen. Da er erst gegen Morgen schlafen gegangen ist, dauerte das noch etwas. Ich räumte erst einmal die Biokiste aus, las erst das Internet quer und fotografierte den Stamp Quilt, der 8 Tage auf die letzten Handgriffe gewartet hatte.
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Ich habe wieder einen Schlafplatz gemacht, mit Kissen und Tragegurt. Ich hatte so eine transportable Nickerchen-Picknickdecke vor langer Zeit mal im KaDeWe gesehen, natürlich war sie englisch und unglaublich teuer. Seitdem wollte ich so etwas selbst machen.

Gegen 12 Uhr liefen wir eine Runde durch Mitte. Erst zur Bibliothek, einen Stapel dicke Krimis abgeben und neue einpacken (auf das Internet und vor allem Twitter habe ich derzeit gar keine Lust), dann – mit kurzen Stops bei Ocelot und in einem Möbelladen – gingen wir zur Post, ein Päckchen abholen.
Ich war schon müde und setzte mich kurz, aber der Graf war bald dran und nahm ein sehr schönes altes Schreibmaschinenreinigungsset von Primavera in Empfang. Wir liefen den Weinbergsweg hoch, der Graf kaufte bei Soda Books ein DIY-Magazin und ich hatte schon wieder dringend das Bedürfnis nach meiner Sofakuhle. Ich war völlig nassgeschwitzt, aber mir war eiskalt.

Der Graf lieferte mich zu Hause ab und brach noch einmal zu einer Runde auf und ich legte mich hin.
Gegen 14 Uhr machte ich mir etwas zu essen, die Reste vom Vortag, Kartoffelbrei und Sauerkraut mit einem Spiegelei.
Dann musste ich erst einmal dringend schlafen und als ich aufwachte, war es kurz vor 18 Uhr.

Ich las etwas und mein Vater rief an. Die Mutter ist jetzt eine Woche im Krankenhaus und bisher ist die Ursache für Anämie und Eisenmangel nicht gefunden. Es stehen noch zwei Ergebnisse aus, aber die könne auch immer noch ganz blöde Nachrichten bringen.

Ich las weiter, inzwischen war es 20 Uhr. Zeit, sich ein Leberwurstbrot und den Rest vom Sauerkraut zu machen. Der Graf schlief ein Stündchen. Vorhin gab es noch ein Telefonat mit La Primavera und schon ist wieder Schlafenszeit. Ein völlig ereignisloser Rekonvaleszenztag.

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