Vorletzte Dorfnotiz

Vorgestern Abend kehrten wir zurück, die versammelte Katzenschaft begrüßte uns ekstatisch, nur der graue Kater kam erst, als er kommen wollte. Natürlich wurden sie abends am Feuer von der Hausherrin ordentlich geflauscht. Während ich auf fast nüchternen Magen einen Wodka trank und dann irgendwann ausprobieren musste, ob es sich damit Feuer spucken lässt. Geht gut, gibt eine große Stichflamme, wenn man ihn in die Glut prustet.
Während vier Tagen Abwesenheit zieren das Gras nun kleine Schneeglöckchen- und Krokusnester und in einem Beet sind kleine Iris aufgegangen. (im Vordergrund das Werk des hyperaktiven Maulwurfs)
Garten Frühling
Die Wintersaat auf dem nebenliegenden Feld wird von großen grauen Gänsen bevölkert, die dort ausgiebig und laut weiden. A propos Tier:
August von Plüschow
Mein Vorschlag, war, den dekorativen Roten als Braten mit Zitrone im Mäulchen und Petersilie in den Ohren zu garnieren, wenn er schon auf dem Tisch liegt..

Der Freitag gehörte der Nähmaschine. Ich machte das innere Teil (1,20m x 1,20m) meiner Arbeit fertig
Starflower Quilt Center
und Primavera half mir beim Entwurf der Randgestaltung (nochmal je 40 cm auf jeder Seite).
Starflower Quilt Border
Eine Stunde Stecken und probieren, welche Farben, in welcher Reihenfolge und welcher Breite, das ist ja nicht so meins und ich bin dankbar für jede Hilfe.

Kleiner Spaß am Rande – meine langjährigste Freundin und ich ergänzen hervorragend unsere Defizite. Sie hat ein Telefon, von dem sie steif und fest behauptete, man könne von ihm keine sms verschicken. Niemand! Selbst ihr technisch begabter Sohn sei daran gescheitert. Ich klappte das Teil auf und verschickte eine sms.
Ich nähte meine Sterne zusammen und achtete peinlich genau auf die Richtung der Farben. Und wirklich jedes Mal konnte mich Primavera darauf hinweisen, dass ich einen Stern verkehrt herum angenäht hatte. Ich sah es nicht, ums Verrecken nicht.

Am Abend kam dann Herrenbesuch und wir aßen Bratwurst, Rosenkohl und Kartoffelbrei und nächtens wickelte ich mich schlafend um den Grafen.
Am Samstag nachmittag war Kleidertausch im dichterGarten, die Tradition geht nun schon ins sechste Jahr. 12 Frauen kamen, mit Kaffee, Kuchen, Sektchen und Taschen voll Zeugs. Klamotten, Schuhe, Dvds und Bücher wurden im ganzen Haus verteilt, anprobiert und gefunden oder verworfen. Der Rest landete in Altkleidersäcken. Eine russische Babuschka, die zu Besuch und mitgekommen war, sammelte währenddessen im Garten die Zutaten für Brennesselsuppe. Und es wurde ein Plan über Leistungstausch entwickelt. Die eine kann dieses, die andere jenes…
Nun verheize ich einen Korb Scheite. Schließlich muss ich noch viel Feuer in Erinnerung behalten. Der Graf sortiert Fotos, die er auf einem Besuch in Wismar geschossen hat (auf der Flucht vor einer Herde Klamotten anprobierender Frauen) und Primavera hat das Planen ruhen lassen und näht an einem Erfolgserlebniskissen.

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