Tagebuchbloggen – 2. Oktober 2013

Der Heimreisetag. Sehr schade. Ich Immobilie brauche immer einen Tag, um mich zu akklimatisieren, aber meist geht es schon am dritten oder vierten Tag retour. Aber am Abend trafen sich die Ironblogger wieder und meine Eltern hatten schon fünf Mal angerufen, wie denn das mit den Katzen wäre und dass ausführliche Briefe dalägen, was wir zu beachten hätten.
Also packten wir am Morgen unseren Kram zusammen und machten noch eine Abschiedsrunde durch den Garten, um Äpfel und Birnen einzusammeln. Nicht viele allerdings, weil wir in Berlin nur auf der Durchreise sein würden.
Ich erlaubte mir, noch ein bisschen zu träumen. Wenn ich so mit Haus und Hof leben würde, wäre mein Tag gut getaktet. Wenn es hell ist, wäre Draußenzeit. Hofarbeit, jetzt im Herbst Obsternte, Kräuter und Pilze suchen, alles winterfest machen, abends im Haus würde ich alles verarbeiten und haltbar machen. Marmelade, Kompott, getrocknete Pilze, Tees. Im Winter würde ich nähen und auf die verschneiten Felder schauen. (Es ist alles nicht mehr so einsam und auf die Leute drumherum angewiesen wie früher, dank Internet.)
So, die Romantik ist wieder vorbei, ich habe in meinem Leben drei Anläufe gemacht, ein Bauernhaus zu kaufen. Mein Landwirtschaftsstudium habe ich auf nicht angetreten und sitze nun in Berlin Mitte im vierten Stock, das sagt wohl alles über die Ernsthaftigkeit dieser Ambitionen. Wenn ich es wirklich gewollt hätte, hätte ich es getan.

Wir saßen noch auf eine letzte Zigarette vom Haus (ja, ich habe geraucht, das Nikotin hilft ganz gut gegen die Katzenallergie) und irgendwie ganz es immer noch einen Grund nicht zu fahren. Katzen, die gestreichelt werden mussten, noch mal aufs Klo, noch was trinken, nachschauen, ob  nichts vergessen wurde, etc.
Dir Miezekatzengang hatte sich aufgeteilt. Zwei lenkten draußen die Menschen ab,
draussenwährend drinnen die Milch vom Tisch gestoßen wurde fürs zweite Frühstück.
drinnenKannste dir nicht ausdenken.

A propos letzte Zigarette, so hat mich der Graf dann erwischt:

fluppe

Die Anlage zur schwafelnd posenden Kulturintellektuellen ist da. Ich hab sie nur nicht zum Broterwerb ausgebaut. Das haben meine Kommilitonen um so besser gekonnt. (Die übrigens samt und sonders das Internet meiden und in dem Moment, wo sie als Kulturhonaratior in öffentlicher Situation parlierend mit Herrn Döpfner fotografiert werden, schnell aus dem Bild hechten wollen. Der Fotograf war aber schneller. Hihi.)

Einen guten Artikel dazu gibt es hier zu lesen. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass das nicht Lobos normale Schreibe ist und die Frau Meike wahrscheinlich nicht nur Korrektur gelesen hat?

Wir fuhren nach Berlin zurück., wo uns der Berufsverkehr empfing, der Graf ließ sich im T-Punkt erwartungsgemäß sagen, daß das neue Telefon leider doch nicht geliefert wurde und während die Herren testeten, wie man die Micro-Sim ins alte iPhone schiebt, musterte ich die Auslagen:

iPhone: Ein Plakat mit der Ankündigung, man könne es bestellen, darauf ein Foto einer Teilansicht des Gerätes.
Samsung: Ein Dummy aus Plastik.
Nokia: Normale Vorführgeräte, Tastentelefone halt.
Blackberry: Angepasste Vorführgeräte, die in Endlosschleife bunte Werbefilmchen abspielten, wie toll die neue Benutzeroberfläche sei.
Das muss man eigentlich nicht weiter kommentieren.

Zu Hause angekommen, musste ich mich erst mal hinlegen. Ich verschlief den Iron Blogger-Biertrinken-Termin und war erst um zwei Uhr nachts wieder putzmunter, machte mir Selleriecremesuppe warm und holte die Holunderbeeren von den Rispen, bis ich nach vier Uhr wieder müde war.

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4 Gedanken zu „Tagebuchbloggen – 2. Oktober 2013

  1. Miz Kittys Blog – nur echt mit Katzencontent.
    Wir mögen auch so gerne Flausch und übernehmen daher schon mal liebevolles Catsitting.
    Vorzugsweise in schönen Städten, wie zuletzt in Wien.
    Die Simon’s Cat Filmchen, die kennen Sie?

    • Oh ja, die kenne ich!
      Catitting ist bei mir immer mit großer Ausstattung verbunden: Asthmaspray und Nasen- und Augentropfen. Aber ich mag die Kerlchen sehr!

    • Huch, danke für das Kompliment! Das macht die Sonnenbrille von La Primavera.

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