ÖPNV oder wir werden niemals Freunde

150m von meiner Haustür hält der M46, ein Metrobus, der in den Hauptverkehrszeiten mindestens alle 10 Minuten fährt.
Da er aber vorwiegend von Rentnern benutzt wird, die vom KaDeWe in die Steglitzer Schloßstraße fahren, fällt des öfteren einer aus.
Dann stehe ich mir an der reifensprühluftgesättigten Martin-Luther-Straße die Beine in den Bauch.
Kommt er, dann fahren die Rentner die Krücken aus, um als erste einsteigen zu können. Das gönne ich ihnen von Herzen, würden sie nicht sofort drei Schritte nach dem Eingang stehen bleiben und sich irgendwo festklammern. Sitzplätze gibt es ohnehin nicht mehr, denn es rückt niemand ans Fenster auf, alle bleiben am Gang sitzen und durchdrängeln auf den zweiten Sitzplatz mag sich keiner.
Außerdem – man korrigiere mich – habe ich den Eindruck, daß der Anteil stark adipöser Menschen in den letzten 15 Jahren zugenommen hat. Kein öffentliches Verkehrsmittel, in dem in Sichtweite nicht zwei bs drei Leute sitzen, die anderthalb Plätze brauchen oder im Stehen den engen Gang unpassierbar machen.
U-Bahnfahren ist für mich schon immer so eine Sache für sich gewesen. Mir wird übel davon und diese Mischung von Eingeschlossensein, sichtbar schneller Bewegung und Menschenmengen erzeigt in mir nachhaltige Panik. Ich werde so konfus davon, daß ich in den nächsten kommenden Zug einsteige und oft zurückfahren muß.
Die S-Bahn ist ok., brilliert aber mit unvorhergesehenen technischen Störungen und Genickschußstrecken bis zum Erreichen des Bahnstiegs, bei deren Bewältigung man von Straßenzeitungsverkäufern und aggro Rollstuhlbettlern aufgehalten wird.
Meine letzte Busfahrt, heute um 18 Uhr war die Krönung. Es stank nachhaltig nach Scheiße, obwohl kein windeltragendes Baby in der Nähe war (btw. der Bus in Richtung Schloßpark-Klinik riecht immer nach Urin) und neben mir unterhielten sich zwei junge Frauen, wer als nächstes die im Büro grassierende Magen-Darm-Grippe aufgeschnappt hat.
Bevor das Fahrradwetter zurückkehrt werde ich Reisen in weit entfernte Stadtteile auf das notwendigste beschränken, denke ich.

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2 Gedanken zu „ÖPNV oder wir werden niemals Freunde

  1. BVG und besonders S-Bahn ist was für jugendliche Serienstraftäter, in den betreuten WGs werden die doch nur gepampert!

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