28.04. 2020

In Erwartung des Regens, der dringend nötig ist. Die Obstwiese wird stellenweise schon gelb, der Boden staubt. Der Lehm hatte sich im Winter zwar gut mit Wasser vollgesogen, aber die oberen 15 cm sind steinhart und trocken.
Ansonsten ist hier gerade das Paradies. Die Birnen und Quitten streuen schon die Blütenblätter aus, die Kirschen schwingen noch die Pompoms, die Apfelblüten sind gerade aufgegangen, die Magnolien sind mitten dabei. Flieder und Kastanien warten auf ihren Auftritt. In allen Ecken des Parks kommen die Hasenglöckchen zum Vorschein. Eigentlich hat der Rasenmäher nur zwei Pflanzen halb rasiert. (Und der Raps blüht, war der früher nicht erst im Juni dran?)
Die Kälber toben auf der Weide und die Kinder in der Nachbarschaft spielten heute mit einem winzigen Lämmchen.
Das größte Ereignis heute: Die Knospen der Blutbuche gingen auf. Es ging morgens oben auf der Krone los und nachmittags hatten auch die unteren Äste kleine zarte Blätter.
Ich bin dankbar für dieses Leben.
Keine Ahnung, warum, ich war heute langsam und müde. Es hat ewig gedauert, bis ich endlich das restliche Gras von der Obstwiese geharkt hatte. Mittlerweile ist es duftendes Heu.
Nachmittags saß ich einfach nur mit Kaffee im Park.
Mimi hat heute wieder einmal eine Begegnung mit ihrer Mutter, der Nachbarkatze, gehabt. Es war wie seit ihrer dritten Lebenswoche, die Mutter echauffiert sich furchtbar, wenn sie sie sieht, faucht und knurrt mit gesträubtem Fell. Ich wußte garnicht, daß Katzen so ein gutes Verwandtschaftsgedächtnis haben.
Der Graf und ich sprachen über die Terrasse. Sie soll einmal abgebrochen und wieder aufgebaut werden. Der Belag aus gespaltenen Feldsteinen ist für Stühle und Tische zu uneben.
60 Quadratmeter neuer Belag sind zu suchen. Schön, funktionierend und bezahlbar. Helle Hartbrandziegel, glatter Naturstein oder etwas, auf das wir noch kommen müssen. Gern auch als Zweitverwertung. Das wird spannend.
Abends gab es Suppe und ich beobachte, wie der Regen seit Stunden nördlich und südlich am Dorf vorbei zieht.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Leben von kitty. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

6 Gedanken zu „28.04. 2020

  1. Hier zieht der Regen auch mal wieder vorbei, es ist zum Mäusemelken. Nachmittags schaute ich immer wieder auf den Wetterradar in der App; das beachtliche Regengebiet krümmte sich in geradezu böswilliger Absicht genau so, dass in Berlin nichts davon ankommt. Seufz.

    Ich hatte schon überlegt, ob ich mal die Straßenbäume vorm Haus wässere, aber der Abstieg über vier Stockwerke mit Wassereimer brachte mich dann doch wieder davon ab.

    • Das mit dem Bäume gießen soll nicht richtig funktionieren. Das Wasser kommt wohl nicht bis an die Wurzeln.

  2. Raps ist jetzt genau richtig. Die Kombi aus dem unwirklichen gelb, dem frischen grün der Pflanzen und dem strahlend blauen Himmel gehört in den April/Mai-Übergang.

    • Dann hat das mein Kopf falsch abgespeichert. Ich dachte immer, Raps würde um Pfingsten herum blühen. (Naja, Pfingsten ist nicht mehr weit…)

  3. Falls noch akut: Polygonal-Porphyr.
    Hatte ich mal vor – inzwischen vielen -Jahren als ganze Palette höchstselbst im Baustoffhandel im Duisburger Hafen abgeholt. Das war mit großem Abstand der günstigste Naturstein weit und breit. Nicht ganz so eben wie die Granit-Küchenarbeitsplatte, aber für meine Gartenwege auf Sand immer noch beste Wahl.

    • Wir haben schon Flächen mit Polygonal-Kalkstein. Für mich wären es Polygonalsteine. Der Graf will da leider nicht ran.

Kommentare sind geschlossen.