28.01.2019

Ein Montag. Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
Er begann ganz gut mit früh aufstehen (davon abgesehen, daß ich in den Bügeln meiner Lesebrille Risse im Plastik entdeckte, die wahrscheinlich auch thermisch bedingt und nicht nur Alter sind), der Schornsteinfeger nahm den Bullerjan-Ofen in der Ostwohnung ab und jetzt wird hier offiziell knackig eingeheizt.
Dann machte ich dies und das, hatte viel Wäsche zu waschen und beschloss, mich etwas zu schonen, denn die nächsten beiden Tage in Berlin würden anstrengend.
Ich wollte vor einem Termin um 17 Uhr bei Demmin kochen und stellte den Topf mit Kassler und Sauerkraut auf den Herd.
Dann sah ich, dass die Besitzerin des Nachbarhauses vorfuhr, sagte das dem Grafen und wir unterhielten uns mit ihr zum Thema Wasseranschluss und örtliche Abwasserpolitik.
Wir drehten noch eine längere Runde durch den Park, denn nur im Winter kommt man überall hin. Die Hühner der Nachbarn dürfen grade in den Hof vom kleinen Haus, um ihn mal kahlzupicken, das zeigt erste Ergebnisse.
Als wir ins Haus zurück kamen, stand der Rauch vom angebrannten Essen schon im Untergeschoss. Das Sauerkraut konnte ich wegwerfen, das Kassler ging großzügig abgeschnitten noch als essbar durch und der Topf hatte es überlebt. Der Rauch stand trotz offener Fenster noch Stunden im Flur und ein Rauchmelder quäkte vor sich hin.
Wir fuhren in einen dunklen Ort bei Demmin, um uns ein paar alte Dinge anzusehen, das zog sich wegen eines redseligen alten Herrn und als wir wieder im Funkbereich waren, blinkte die Mailbox auf meinem Telefon und mein panischer Bruder fragte mich zwei Stunden zuvor, ob ich es schon gehört hätte. Uff.
Die Mutter hatte in die WhatsApp-Familien-Gruppe geschrieben, sie hole jetzt den Notarzt, weil es ihr so schlecht ginge und war danach nicht mehr ans Telefon gegangen.
Ich bat ihn, in der Notaufnahme anzurufen, ob sie da sei und wenn nicht, solle der Rettungsdienst zu ihr fahren. Ich konnte das schlecht selber machen, wir standen in Jarmen auf dem Marktplatz und würden gleich wieder im Funkloch verschwinden. (Zustände wie ich sie zuletzt um das Jahr 2000 erlebt hatte, wo ich auf einem kretischen Berg zwei Stunden auf einen Rückruf zur Vertragsverhandlung gewartet hatte.)
Es löste sich in den nächsten anderthalb Stunden auf. Mutter war dort angekommen und hatte einen Krankenhausaufenthalt gewonnen.
Wir saßen den Rest des Abends vor dem Ofen, ich aß zur Streßkompensation Chips mit Schmelzkäse und ging immer mal ins Untergeschoss, um die Waschmaschine zu füttern, denn für die Berlintour mußte alles fertig sein.
Es reicht für heute, wirklich.

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