Es war wieder heiß und feucht. Sehr heiß.
Nach einer Runde Töpfe und Kübel gießen und Wäsche aufhängen ging ich lieber nach drinnen. Die Katzen schliefen den ganzen Tag im Schatten. Im Kirschbaum saßen Dutzende Stare, unterhielten sich laut und hauten sich den Bauch mit halbreifen Kirschen voll. Bisher haben wir in keinem Jahr auch nur eine reife Kirsche essen können. Mistviecher. Dafür fliegen sie von Juni bis August ganz unterhaltsam in riesigen Schwärmen durchs Dorf.
Der Graf war heute unterwegs. Ich machte in der Abseite weiter. Die Wand am Giebel glatt machen und die beuligen Gipsnähte an den Rigipswänden glattschleifen.
Gegen 16 Uhr beschloß ich, nicht zum Yoga zu gehen und die Sache fertig zu machen. Ich war völlig mit Gipsstaub bepudert, der sich prima mit Schweiß vermischt hatte. Nochmal wollte ich nicht so eine Sauerei haben.
Ich war gerade fertig, da begann mit lautem Rums ein gewaltiges Gewitter, ich konnte gerade noch die Wäsche retten.
Nach der Fellpflege hing ich auf dem Sofa ab und bewunderte die geputzten Fenster. Wie so bei richtigen Menschen.
Ja, Stare und Kirschen… Letztes Jahr hatten sie unseren Baum auch komplett abgeräumt. Dies Jahr haben wir Glück gehabt. 4 Mandarinenkisten voll verschenkt, 18 Gläser Marmelade gekocht und selbst auch noch einige genascht. So darf das sein. Ich würde den Staren ja gerne beibringen, dass sie die obere Hälfte des Baums haben können, wenn sie uns die unteren 3 m lassen.
Das wäre schön!