Besorgungssamstag. Am Montag werden Weihnachtsplätzchen gebacken, da braucht es die nötigen Zutaten und dem Grafen war nach Fisch. Der Berliner von Welt fährt zu diesem Behufe natürlich zu Rogacki. Wenn ich dort im Paradies des schieren Fleisches stehe, habe ich immer jede Menge Rezepte im Kopf, die ich schon längst oder mal wieder kochen will. Muscheln in Weißwein, eine Auster und ein Glas Champagner, Omas Kochfisch, Surf & Turf, Hühnersuppe, gegrilltes Entrecote, Buletten, Sauerbraten, Schweinsbraten mit Sauerkraut und und und
Wir nahmen aber nur den Lachs, etwas Prager Schinken, meine geliebte Pfälzer Leberwurst, Fenchelsalami und ein paar Schillerlocken.
Dann haben wir derzeit viel Spaß mit ebay. Der Graf hat ein Sofa mit Hocker von einem Typen aus Potsdam ersteigert. Der Verkäufer meldete sich mit einem lakonischen Satz: Das ist die Telefonnummer der Dame, bei der Sie das Sofa abholen können.
Aha. Der Graf übergab vorsichtshalber an mich. Die Dame meldete sich dann auch mit: Ja, man sei hier schon richtig. Aber da sei noch der Hocker zum Sofa, der käme noch mal 50% extra. Ich natürlich: Nönö, der ist Bestandteil des Gebots! – Worauf sie zurückruderte.
Da das alles so sonderbar klang und auch schon das Angebot nur aus einem Satz und einem schlechten Foto bestand, wollten wir nicht gleich mit einem Lieferwagen in Potsdam aufschlagen, sondern erstmal schauen. Aber schauen? Das ginge ihr jetzt doch zu schnell und sie wüßte jetzt noch garnicht, was sie in den nächsten zwei Tagen mache. Ob sie denn auch kurzfristig anrufen könne, wenn sie Zeit hätte. Ich nagelte sie wenigstens auf Sonntag nachmittag fest.
(Man kann sich denken, was passierte: Ich rief sie Sonntag mittag an, sie ging nicht ans Telefon, später kam eine sms, sie läge mit Fieber im Bett.)
Da muß wohl eine fiese Trennungsgeschichte dahinter stecken. Ob so ein Sofa ein gutes Karma mitbringt, ist fraglich.
Am Samstag abend gab es dann Lachsfilet, Gemüse und Kartoffeln, jeweils gegrillt und Feldsalat mit Knoblauchdressing.