22.8. 10

Noch ein verkorkster Tag. Nach einem entspannten Dachbalkonfrühstück und ein bißchen Zeitunglesen in der Sonne fuhr ich nach Schöneberg.
Heute war Küchenarbeit dran: Endlich den Kühlschrank ans Wasser anschließen, die Türen justieren und dann die Arbeitsplatten mit drunterliegenden Regalfächern bauen.
Ersteres ging sehr schnell, zu meiner großen Freude.
Zweites war ein fürchterliches Gebastel. Es gibt ganz offenkundig keine Stellschraube und das gute Teil hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel, die Türen hängen etwas schief und touchieren sich beim Schließen. So richtig war das nicht zu schaffen.
Drittes war ein Wettrennen gegen die Zeit. Es war Sonntag am frühen Abend und ich hatte ein paar Dutzend Holzbohrungen zu machen. Nach einer halben Stunde nölte dann auch der Hausmeister, er wolle seine Ruhe haben, ich solle unter der Woche erledigen. (Meine Antwort: DA ARBEITE ICH! Er dagegen: ICK AUCH!)
Ich bastelte das erste Teil zusammen und siehe da, ich hatte zwei drei Denkfehler in der Konstruktion. So etwas sehe ich oft erst hinterher, weil ich eher trial-and-error arbeite. War aber nicht so schlimm und ist mit zwei neuen Leisten zu beheben.
Der Mann, der mir einige Zeit zur Hand ging kriegte ob meiner autistischen Frickelei die Krise. Wir sind in dieser Hinsicht ohnehin ein duo infernale. Ex-Führungskraft, der eine handwerkliche Null ist (wozu auch, dafür hat er seine Leute) vs. Frau mit leidlicher Heimwerkerpraxis, Bedenkenträger und Perfektionist vs. teamunfähige Drauflosmacherin. Das knallt einfach nur.
Als es dunkel wurde, ließ ich es sein und haute mich in C-Burg in die Badewanne.

Ach so. Über einen Mailverteiler bekam ich noch ein nettes Mitwohngesuch:
Ich suche zum 1.9. ein/e freundliche MitbewohnerIn ab 28 für ein helles 22 qm Zimmer in einer 110 qm- Wohnung direkt am Mauerpark. Altbau, Dielen in der ganzen Wohnung, unsaniert aber selbst renoviert, große Gemeinschaftsküche und ein kleines Gästezimmer. In der Wohnung lebe ich, eine 36 jährige (…), mit zwei dicken freundlichen Katern. Da ich beruflich viel unterwegs bin, suche ich jemanden, der wirklich Lust auf Zusammenleben mit den Katzen hat und sich in meiner Abwesenheit gern um sie kümmert. Ich selber habe einen großen Bekanntenkreis, bin sehr aktiv, aber auch gern zu Hause. Bis auf Deine Zimmereinrichtung ist in der Wohnung alles vorhanden. Ich suche keine reine Zweck-Wg, aber auch keinen Familienersatz. Rauche selber nicht, hab aber kein Problem mit Rauchern. Freue mich auf Deine Anfrage. Das Zimmer kostet mit Nebenkosten 345 â≠¬, nur das telefon und DSL Flatrate kommen noch dazu.
Ich verstehe: Schätzchen, du zahlst die Häfte der Miete für 20% der Fläche und um meine Katzen solltest du dich auch kümmern. Oder sehe ich das falsch?

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