Am Vormittag machten wir einen Gang quer durch Berlin Mitte. Es war gut, diese Sache in direkter Aufsicht zu behalten, auch wenn es für fünf Minuten und zehn Sätze sechs Stunden Autofahrt bedeutet hat. (Nein, und Details sind leider nicht erzählbar. Aber es ist sehr, sehr ärgerlich. Nur leider kann man es nicht laufenlassen und es ist erst dann zu Ende, wenn es zu Ende ist.)
Auf dem Gang vom Monbijouplatz zurück tranken wir winzige Hipsterkaffees für über vier Euro und kauften Stuhlkissen am Ladeneingang, die wir vorher im Fenster ausgesucht hatte. Ansonsten ist die Stadt noch immer leer.
Trotzdem war mir alles zu viel. Der Straßenlärm. Ständig aufpassen, daß man nicht unters Auto kommt und Abstand zu Menschen hält. Zu viele Details.
Mein Lieblingsvietnamese hat es leider nicht geschafft. Das Restaurant ist ausgeräumt. Corona-Hilfen hätten wahrscheinlich nichts gebracht. Da ging vermutlich viel mit Schwarzgeld und Illegalen.
Wir fuhren zurück und ich hatte den unbedingten Drang, noch mal in den Garten zu gehen und mit der Motorsense zu arbeiten. Dann war der Tag nicht ganz so verschossen und ich habe meine Wut ausgearbeitet. Der Graf wuselte auch durch den Garten.
Abends saßen wir auf der Terrasse. Ich aß Brote, der Graf Chips, die Katzen waren verrückt nach meinen nach Wurst riechenden Fingern und auf dem Schornstein vom kleinen Haus saß ein großer Kauz und wartete darauf, daß es dunkel genug ist, um zur Jagd fliegen zu können.
Berlin mag ja nett sein. Ich bin lieber in der grünen Hölle.