Noch so ein irre heißer Tag, an dem man selbst im sonst kühlen Haus im eigenen Schweiß marinierte.
Ich goß morgens die Rosen, den Kräuterkasten und Tomaten und Kürbisse. Dann hing ich die gewaschenen Vorhänge auf. Ikea behauptet zwar, der Stoff sei 100% Baumwolle, aber wenn er trocken ist, hat er keinen Stand und wenn er feucht ist, ist er steif. Da wird wohl einiges an Viskose drin sein.
Ach, und das Katzenrudel wartete auch schon hungrig auf mein Erscheinen.
Dann ging ich es langsamer an, ging noch mal zum Grafen ins Bett und frühstückte später in Ruhe. Schließlich ist Sonntag.
Gegen 13 Uhr begann ich, die Gästewohnung zu putzen, der Graf war wieder Richtung Hamburg gefahren. Als Putzfrau könnte ich meinen Lebensunterhalt nicht verdienen. Ich bin zu langsam. (Habe ich trotzdem immer mal. Zum ersten Mal mit 14 und als Studentin auch.)
Zwischendurch machte ich mal eine halbe Stunde Pause und ging zur Nachbarin, einen Eimer zurück bringen und die kleinen Kätzchen ansehen. (Zwei sind schon abgeholt, die drei anderen waren grade im Freßkoma und träumten vor sich hin.)
Dann putzte ich noch die Fensterscheiben von außen und wischte die Dielen und den oberen Flur feucht. Da ich grade so gut im Schwung war, machte ich noch unser Bad sauber.
Um acht Uhr war ich fertig und mit Duschen, Haare waschen, Essen aufwärmen und Aperol Spritz mixen kam ich pünktlich zum Sonnenuntergang auf die Terrasse.
Der Graf kam, als es dunkel wurde und brachte einen neuen Rasenmäher mit. Beim alten konnte er letzte Woche nur noch den Heldentod an der Schwerarbeiterfront feststellen.
Er bekam noch eine Schüssel Pommes wir saßen noch etwas draußen, bevor es zu kühl wurde.
Der erste Hirsch röhrte weit hinten im Sumpf (der eigentlich ein Moor ist). Ein Zeichen, daß der Sommer langsam zu Ende geht.