Ein schöner Spätsommersonntag. Mein Immunsystem hatte sich wieder beruhigt, ich durfte raus.
Ich stand früh auf, um ein Auge auf die Gäste zu haben und bastelte an den Vorhängen weiter. Aber keiner brauchte etwas, bis auf den Umstand, daß ich die Frau mit Baby zum Nachbargrundstück führte. Am späten Vormittag waren fünf von sieben Leuten abgereist.
Ich frühstückte lange und wusch den ersten Schwung Bettwäsche, bei dem Wind und der Sonne könnte man dabei stehenbleiben wie sie trocknet. In ein paar Tagen wird sich das Wetter ändern, da sollte die Wäsche abgearbeitet sein.
Mittags versuchte ich eine kleine Siesta, aber wir hatten, weil uns Ringe zum Aufhängen fehlten, kurzerhand unsere Gardinenstange mitsamt Vorhängen in ein Gästezimmer gehängt, deshalb war es im Schlafzimmer zu hell und zu heiß.
Das Kind sendete uns einen Schrank, den sie auf ebk entdeckt hatte und der war dann auch fix unserer.
Später ging ich mit einem Kürbis zu den Nachbarn und kam mit Gurken zurück.
Der Graf war inzwischen nach Berlin aufgebrochen.
Ich schnitt die diesjährigen Brombeerranken am Zaun vom Obstgarten zurück und zog übermannshohe Brennnesseln heraus, damit ich an die reifen Brombeeren komme. Verfressenheit ist eine gute Triebkraft für solche Arbeit. – Und Lederhandschuhe mit langen Stulpen, die ich mir letztens gegönnt hatte.
Am frühen Abend machte ich mir Schmorgurken mit Pellkartoffeln und trank zwei Gläser Wein zum Essen. Zusammen mit etwas Eierlikör auf dem Eis zum Dessert hatte ich dann einen kleinen sitzen.
Ich blieb noch eine ganze Weile auf der Terrasse. Es war so still, warm und friedlich. Das Käuzchen flog irgendwann zur Arbeit in den Park. Es kommt immer bei einem bestimmten Grad von Dämmerung. Als die Mücken zu aufdringlich wurden, ging ich in die Badewanne. Wenn man abends die Füße nicht mehr richtig sauber bekommt, ist mal die große Fellpflege fällig.
Und jetzt ist Zeit fürs Bett. Ich bin vom Wochenende so erholt, dass ich noch garnicht müde bin. Das ist selten, aber gut.