Ein Montag mit Frühlingsregen und warmer Luft.
Um vier Uhr morgens wachte ich von einem lauten Krachen auf. Ein dreiteiliges Geräusch aus Richtung Badezimmer. Es klang nach sich spaltendem Holz, klappernden Ziegeln und dumpfem Widerhall in Stein. Wie sagte Primavera? Fachwerk ist nichts für schwache Nerven.
Ich habe das sofort in einem Traum verarbeitet. Da kam ich ins Bad und das Klo war weg, durch eine abgeklappte Wand ins Untergeschoss gerutscht. Der Graf meinte in aller Ruhe, das müßten wir nach dem Frühstück mal suchen und als wir dann hinters Haus traten, war die ganze Außenwand eingestürzt. Ich war ganz froh, daß sich das als Traum erwies.
Ich machte nach dem Frühstück zwei Postsendungen fertig und wir fuhren nach Ribnitz-Damgarten, erst zur Post und dann zu einem Gerüstbauhandel, um nochmals Baustützen abzuholen.
(In Badezimmernähe stehen im Untergeschoss gerade Stützen unter ausgeleierten Balkenverbindungen. Vielleicht deshalb das Krachen, weil das Gefüge gerade nicht so locker wie sonst hängt.)
Im Büro der Firma hustete jemand feucht vor sich hin. Ich reagierte beim Rausgehen sofort mit Händewaschen und machte danach die Türen nur noch mit dem Ellbogen auf. Aber das Kind sagte, Coronavirus-Husten wäre trocken. Also kein Grund zur Sorge und irgendwann erwischt es uns sowieso.
Auf der Rückfahrt machten wir Station bei der Freundin von drei Dörfer weiter, einen Kaffee trinken und eine schicke Motorsense borgen.
Nach der Rückkehr ruhte sich der Graf etwas aus und brach nach Berlin auf. Ich holte Holz ins Haus und flanschte ein bisschen die Katzen.
Mimi braucht dringend Erziehung. Sie haut Shawn beim vorbeirennen ganz beiläufig eine runter uNd mich hatte sie heute morgen gekratzt, weil meine Hand ihr Futter nicht schnell genug losließ. Ich war leider zu verdattert, um in Katzenmutter-Manier zu reagieren.
Dann machte ich noch etwas Buchhaltung und aß Suppe.mein Körper will derzeit unbedingt ganz viel Fleischbrühe.
Jetzt ist es höchste Zeit, zu schlafen, mit fällt das iPad schon immer aus der Hand.