Sonnig und kalt. Morgens war alles bereift und die Pfützen gefroren.
Wir harkten Laub bis zum Nachmittag.
Aber ganz zuerst schossen wir noch einmal die Schnur in den Baum. Bei den Bemühungen am Samstag hatte sich der tote Ast bewegt, lag aber dadurch noch sicherer auf den anderen Ästen.
Der Graf entwirrte die lange Schnur, damit sie sich nicht beim Hochfliegen verknotete und Mimi warf sich auf sie. Schließlich mußte sie die gefährliche Schlange erlegen! Im entscheidenden Moment scheuchten wir sie besser weg, nicht, daß sie sich verhakt und mit in den Baum geschossen wird.
Nach vier oder fünf Versuchen hatten wir das Totholz am Rand erwischt und konnten es aus dem Gleichgewicht bringen. Der Graf zog beherzt, während ich das dickere Seil holen wollte und es krachte fürchterlich. Der Ast kam runter und zerbrach in viele Stücke. Das war mehr als ein Zentner Holz. (Es gibt noch einen Post fürs Techniktagebuch.)
Zwischendurch telefonierte ich fürs Berlin-Drama. Wir gingen relativ früh rein, weil am späten Nachmittag noch mal einen Videokonferenz angesetzt war. – Die einen unerwarteten Ausgang hatte. Manchmal muss die Verbindung nur ein paarmal zusammenbrechen und zwischendurch haben die Beteiligten Zeit, kurz nachzudenken und sich zu entscheiden. Und manchmal ist man ja schon über kleine Entscheidungen froh.
Abends füllte ich mein Filmdefizit auf. Weder „Magnolien aus Stahl“ noch „Toni Erdmann“ hatte ich bisher gesehen.
Ersteres war für mich immer ein gefühliger Frauenfilm, heute bin ich altersmilde und mochte ihn. Letzterer zog mich nicht an, weil der Trailer und die EPKs immer Simonischek mit Loriot-Gebiß und Perücke zeigten. Aber ich war angetan. Sehr europäisch im Erzählfluß, schönes „was wäre wenn“, Situationen, die entweder allmählich auf die Seite kippen oder schon im Einstieg total schräg sind. Ich hatte einige deja vues, das eine oder andere von der weibliche Hauptfigur kam mir bekannt vor. (Inklusive Verhaken im zu engen Kleid im Zusammenhang mit irgendeiner Drucksituation.) Ich bin froh, dieses Leben los zu sein.
Danke für das Kopfkino mit fliegender Katze. Ich lache immer noch.