Ein freier Tag. Ich wollte drin bleiben, obwohl es draußen, nach vormittäglichem Regen, ganz angenehm war. Es ist schon sehr herbstlich.
Ich kochte Apfelgelee und saß ansonsten herum. Bis auf daß ich nach Nüssen schaute (keine mehr da). Am Nachmittag war ich dann so müde, daß ich ein Stündchen im Sessel schlief.
Der Graf hatte einen Termin in Berlin und ich wollte eigentlich an den Türvorhängen arbeiten, aber mehr als Planung habe ich nicht geschafft. In Anbetracht dessen, daß der Gatte meint, ich plane zu wenig, ist das allerdings schon ganz ordentlich.
Abends habe ich mir ein Essen gekocht, das auf mehreren Ebenen hier nicht gesellschaftsfähig ist: Gebraten, fettig und Blutwurst. Es gab Himmel und Erde. Hinterher brauchte ich dann einen Schnaps.
Der Rest des abends war Stricken und Fernsehen.
Geschätzte Frau Kitty,
haben Sie (zufällig) im MDR gestern „Der Bruch“
geschaut.
Auf eine gewisse Art verehre ich den Film und wüsste
zu gern, wie Ihre profunde Beurteilung dieses Werkes ist.
Sonnige Grüße,
Ann
Nein, ich habe mir den Film gestern nicht angesehen. Ich habe ihn vor ewigen Zeiten im Kino gesehen, da war ich noch sehr jung. Ich mochte ihn. Und hinterher sind mir beruflich eine ganze Menge dieser Schauspieler über den Weg gelaufen.
Ich liebe Himmel und Erde. Am besten noch geräucherte bayerische Leberwurst dazu und Sauerkraut.
Ich hatte es bisher immer mit der Blutwurst vom Benser gegessen, die beim Braten nicht zerfällt. Die aus der Wurstmanufaktur war auch sehr lecker, zerbröselte aber trotz Mehlpanade.