30.9. 10

Ein wichtiger Tag in meinem Leben. Die Arbeitsära, die Anfang Oktober 1994 begann, endet. Nun beginnt die Ära Babeltext.
Noch ist Babeltext ein großer Container, in den ich alles reinwerfe, was ich kann und in Zukunft tun möchte. Die Konzentration und Spezialisierung bringt dann ohnehin das Leben.

Doch zunächst hatte ich einen Amtsgang vor mir, der zunächst recht einfach schien: „Sie zeigen einfach am Empfang ihren Personalausweis vor, das wars.“, hatte man mir gesagt. Nachdem ich den Ausweis vorgezeigt hatte, bekam ich allerdings noch eine Wartenummer um ihn der richtigen Person vorzeigen zu dürfen und hatte 47 Leute vor mir. Auch Leute, denen ich ansonsten ungern näher begegnen möchte. Monatsende halt.

Dazu eine zugestaute Stadt, Kälte, zu wenig an und ein Termin am Nachmittag, für den ich in Abstand von zwei Stunden nochmals nach Tempelhof fahren mußte. Ich war wieder in der Realität angekommen und dachte seufzend an die Insel.
Was mich auch beim dritten Aufenthalt so glücklich machte, waren die ganz einfachen Dinge. Der eine Schritt nach draußen, um mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen. Die frische Luft. Der Blick bis zum Horizont. Die schlichten, aber wichtigen Tätigkeiten fern von jeglicher Hirnwichserei. – Was mich wiederum viel Freude am Schreiben finden ließ. Nicht zuletzt Matteo Tedesco, mit dem nicht viel Worte nötig sind, weil wir beide im Entscheiden und Tun ähnlich sind. Wenn zwei Menschen unkompliziert miteinander umgehen können, ist das schon eine ganze Menge.

Aber zurück in die kalte graue große Stadt. Der Nachmittagstermin fiel zu meiner großen Erleichterung aus. Ich setzte mich wieder an die Arbeit. Wahrscheinlich können alle hier Mitlesenden das Wort Homepage nicht mehr hören. Ich auch nicht. Aber zumindest ich muß da durch.
Bei allen Vorbereitungen auf den Sprung in die neue Existenz hatte ich das Problem, daß mich das noch nicht abgeschlossene Kapitel blockierte. Ich konnte das Neue noch nicht denken, weil ich mit dem Alten noch beschäftigt war. Zudem schaffe ich im Tun. Ich bin kein Reißbrett-Typ. Lieber werfe ich wieder etwas um, weil ich einen Fehler gemacht habe. Aber etwas im voraus konzipieren, ohne daß Leben darin ist, fällt mir sehr schwer. Ich habe oft nicht mehr als eine grobe Marschrichtung und ein Ziel.
So saß ich bis halb ein Uhr nachts an den Seiten und wurde nicht fertig. Je tiefer ich eintauchte, desto mehr stellten sich die scjon geschriebenen Sätze in Frage.
Da half nur noch der Weg ins Bett.

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12 Gedanken zu „30.9. 10

  1. Frau Kitty, ich wünsche Ihnen viel Erfolg und dass Sie mit Ihrem neuen Projekt richtig glücklich werden !

  2. Ich sende Dir Glückwünsche und fest gedrückte Daumen für den neuen Weg.

    Es ist immer schwer, schon mit den Details und Anfordrungen des „neuen Seins“ umgehen und handlen zu müssen, während das noch nicht abgeschlossene Kapitel Einem noch anhängt.
    Umso stolzer kannst Du auf Dich sein ;-)

  3. Alles Gute für Ihren Neustart! Mögen Ihre Kunden in wohltuender Zahl zu Ihnen kommen und genau das richtige Maß von Arbeit immer auf dem Schreibtisch oder Desktop liegen.

    Das mit der Homepage, das halten wir hier schon aus.

    Übrigens war das Erstellen meiner eigenen Homepage in Zeiten meiner Freiberuflichkeit das Allerschwierigste für mich. Weil ich Selbst-PR nicht kann. Ich verkaufe jedem fast alles, aber für mich selbst brauche ich ’nen PR-Berater… (Wenn es mal wieder so weit ist, weiß ich ja, an wen ich mich wenden kann)

  4. denn man tau, alles gute und viel erfolg! vor allem ganz viel spass und gute momente – and money too :)

  5. glück, ruhm, gesundheit, …. immer ausreichend zeit für schönheitsschlaf, dickes konto und erfolg eh… wünsch ich….
    und in sachen selbst-pr hätte ich dann auch schon eine kundin im kopf…. :-)

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