Auch wenn die Zeit fürs Bloggen gerade knapp ist, das, was ich am 5. des Monats gemacht habe, möchte ich auch noch in späteren Zeiten nachlesen.
Ich hatte gestern verschlafen und wachte tatsächlich erst vom Telefonklingeln um viertel nach 9 auf. Ich schoss aus dem Bett und ging dann doch nicht ran, weil ich für dieses Telefonat etwas sortierter sein musste.
Also zog ich mich an (solche Telefonate sollte man nicht im Nachthemd führen) und kippte einen Kaffee, dann rief ich zurück. Das Ergebnis war ein Blatt voll Notizen über das Gespräch und ein nachfolgendes Telefonat zur Vereinbarung eines Termines mit einer dritten Stelle. Damit wir noch in diesem Monat die Zeile „die bekloppteste Sache, die du 2017 und überhaupt in diesem Jahrzehnt getan hast“ im Jahresrückblick abhaken können.
Dann frühstückte ich gegen 11:30 Uhr wie immer Joghurt mit Obst und begab mich dann in die Küche um einen Kuchen mit Johannisbeeren, Schmandguß und Baiser zu backen. Vor allem fummelte ich aber jede Menge Johannisbeeren von den Stielen, denn es ist zwei Tage später noch ein Kuchen damit zu backen.
Zwischendurch rief Primavera an, die die Fertigstellung eines sehr interessanten neuen Gartenabschnitts vermeldete, an dem sie seit 2 Jahren arbeitete und von den Proben zu einem Konzert berichtete, auf dem sie ihre Texte als (Ja, was? Die Musiker kommen aus dem Freejazz.) Sängerin vortragen soll.
Der Freund, bei dem wir nachmittags verabredet waren, meldete sich auch, ob wir nicht noch grillen wollen. Also sagte ich eine auf 21 Uhr gelegte Verabredung ab, bei der ich ein sehr schönes Gemälde in Empfang nehmen wollte.
Außerdem bestellte ich in einer Kaffeepause einen Spritzbeutel, damit auch in Zukunft das Baiser ordentlich auf den Kuchen bekomme.
Inzwischen war es 14 Uhr und ich machte noch schnell einen Krautsalat und stellte den Kuchen zum Abkühlen hin.
Um halb 3 begann ich mich zu hübschen und umzuziehen, als ich fertig war, musste der Graf aber noch schnell etwas für Primavera fertigmachen.
Wir reihen uns dann etwas verspätet auf der Straße in den Rush Hour-Stau ein, um zum besten Freund an den Stadtrand zu fahren. Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung waren wir dann da und setzten uns unter den Apfelbaum, um seinen kleinen Nachzügler zu bepuscheln, den wir zuletzt mit 3 Monaten gesehen hatten. Nun wiegt er schon einiges, man kann ihn nicht mehr so entspannt auf dem Arm halten, er hat schon acht Zähne, mit denen er prima knirschen kann und ansonsten ist er ein sehr entspanntes, aufmerksames und still vergnügtes acht Monate altes Baby.
Wir aßen Kuchen und plauderten über einen Berliner Immobilienverkauf zur rechten Zeit, der sich sehr gelohnt haben wird. (Irrsinn, was Leute im Moment für Preise bezahlen!) Dann spielten wir noch ein bisschen mit dem Baby, bis die Mutter von der Arbeit kam.
Es war inzwischen halb 7 Uhr. Die große Tochter des besten Freundes und ich machten Salate, die Männer führten Männergespräche am Grill und die Frau des besten Freundes machte das Baby bettfertig. (Er hat übrigens ein tolles kleines Laufställchen, dessen Boden man nach oben verstellen kann, damit er alles sieht und sich nicht auf Haustierniveau befindet.)
Irgendwann traf noch der Freund der großen Tochter ein.
Gegen acht Uhr waren dann die Steaks und Würste knusprig und wir aßen bis zum Platzen. Wir saßen noch plaudernd zusammen unterm Apfelbaum und als die ersten gähnten und verhalten fröstelten, verabschiedeten wir uns – so wie wir da zusammen saßen, werden wir nicht mehr zusammen sitzen, es verändert sich bei allen gerade viel – und dann fuhren wir zurück nach Berlin.
Mir blieb nur noch, nach einem Gläschen Gin um Mitternacht ins Bett zu plumpsen.
Und alle anderen Einträge über den 5. des Monats finden sich wie immer bei Frau Brüllen.