WMDEDGT Januar 2014

Was habe ich am 5. Januar gemacht? Ich bin krank und es ist Sonntag, dieser Tag wird sehr ereignisarm.
2:30 Uhr Ich trinke einen letzten Kamillentee und mache das Licht aus.
9:15 Uhr Ich wache wieder auf, es geht mir merklich besser als die zwei Tage zuvor. Ich lüfte die Wohnzimmer und das Gästezimmer, in dem ich derzeit residiere und koche mir einen Kaffee. Danach Twitterschau und Lesen im Bett.
11:00 Uhr Ich mache mir Joghurt mit Obst. Das Kind meldet sich per iMessage. Es hat Fotos von dem kleinen Weihnachtspräsent gemacht, das so unerwartet viele Arbeitsstunden verschlang: 8 gequiltete Patchwork-Platzdeckchen im Seminole-Muster.
Seminole-Patchwork
12:00 Uhr Eine Anfrage für einen Auftrag wird beantwortet. Damit bin ich dann nächste Woche wieder komplett in kleinen Portionen verplant. Danach döse ich etwas.
13:00 Uhr Der Graf probiert, wie es mit ihm und der Welt so ist, er hat bis früh morgens irgend etwas sehr nerdiges am Computer getan.
14:00 Uhr Badewanne, schlägt ziemlich auf den Kreislauf, deshalb wasche ich mir nicht wie geplant die Haare.
15:00 Uhr Bett und lesen. Ich beginne nebenher einen Blogpost zu einem Thema, das mir auf der Seele liegt.
16:30 Uhr Der Graf verabschiedet sich in die Weinerei, eine Kneipe auf der anderen Straßenseite, um einen Text zu schreiben. Ich setze Pellkartoffeln für Kopytka* auf und schreibe und lese weiter. Ein Schauspieler aus früheren Zeiten, den ich mit am liebsten mochte, hat mich auf Facebook entdeckt. Das freut mich.
17:30 Uhr Ich pelle die Kartoffeln und presse sie zu Schnee, dann schüttele ich Buchweizenmehl in die Krümel und lasse sie abkühlen, das Boeuf en Daube a la Biere, das ich schon gestern Abend gemacht hatte, schmort im Ofen noch bis sechs Uhr zu Ende. Danach schreibe ich an meinem Text weiter und lese.
18:00 Uhr Der Graf kommt zurück und ich hatte völlig verpeilt, dass ich schon mit dem Essen fertig sein wollte. Schnell Wasser aufgesetzt, den Kartoffel-Buchweizenteig mit Ei, Muskat und Salz fertig gemacht, zu Würsten gerollt und in schräge Stücke geschnitten.
18:30 Uhr Die Kopytka werden in Butter geschwenkt, gleichzeitig mache ich noch schnell den Weihnachts-Rest-Rotkohl warm und der Graf öffnet eine Flasche Cremant.
Dann gibts Essen. Nach all den Flops der vergangenen Wochen endlich ein gelungenes, schlichtes und gutes Mahl.
19:30 Uhr Ich räume die Spülmaschine ein und bin schweißgebadet, so ganz fit bin ich eben noch nicht. also ab ins Bett, schreiben und lesen.
20:00 Uhr Das Kind fragt an, woran sie Futterstoff in ihrem teils von mir geerbten Vorrat erkennt. Ich versuche, eine Erklärung zu finden.
22:00 Uhr In meiner Twitter-Timeline stoße ich auf dieses Video. Des Mannes Tatort-Stream geht dabei kurzzeitig in die Knie.

Skandal, warum kenne ich diesen schrägen Film nicht? (Gleichzeitiges Learning im weiteren Zusammenhang des Tweets mit diesem Link: Kerle können wunderbar uneins sein und aufeinander einprügeln, bis zum nächsten gemeinsamen großen Auftritt. Frauen reden mit grosser Sicherheit den Rest ihres Lebens nicht mehr miteinander.)
23:00 Uhr Ich lese Diskussionen über Internet-Technologien des Jahres 2006 und bin sehr dafür, dass alle Leute ihre Blogs stehen lassen. Es geht nicht um eure Wichtigkeiten/Peinlichkeiten vor 6 oder 10 Jahren und was die Leute sagen könnten, das alles längst im Strom der Zeit aufgegangen. Es geht um authentische Dokumentation von Leben. Es ist Wahnsinn, was sich in so einer kurzen Zeit ändert.
23:30 Uhr Es geht mir viel besser als die beiden Tage vorher. Ich trinke einen Gin und esse ein paar von meinen Weihnachtspralinen.
0:00 Uhr Weiter lesen, aber nicht mehr zu lange, morgen Nachmittag habe ich eine Leseprobe.

* Ob Gnocchi, Schupfnudeln oder eben Kopytka, es ist alles das gleiche Grundrezept.

 

Die anderen Beiträge sind hier zu finden.

2 Gedanken zu „WMDEDGT Januar 2014

  1. Danke! Um 23.00 Uhr haben Sie mir die Antwort auf eine Frage gegeben, die mich seit einigen Tagen bewegt.

    Weiterhin gute Besserung!

    • Das freut mich. Ich könnte es sogar noch ausweiten: bloß keine Selbstzensur, niemandem nach dem Munde reden oder von allen gemocht werden wollen oder etwas nur machen, weil es alle tun.
      Ich hab mich schon recht sehr gebessert. :) Kein Vergleich zu Freitag.

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