Gestern war wieder „was machst du denn den ganzen Tag“?-Aktion. Leider die letzte wie es scheint, ich hatte mich ja erst im Sommer eingeklinkt.
Mein gestriger Tag war überschaubar, da ich ihn kurzerhand zu einem freien Tag erklärt hatte. Ich habe zur Zeit einen etwas verschobenen Wochenrhythmus und kein richtiges Wochenende, also brauche ich zwischendurch mal Zeit, zu tun, was ich will, ohne Zeitdruck und Verpflichtungen.
Wie immer an solchen Tagen – ich war um 7:30 Uhr wach und stand kurzerhand auf, statt mich noch einmal umzudrehen. Ich frühstückte Joghurt mit Datteln, Mandarine und Banane, trank zwei große Kaffee dazu, las nebenbei die Twitter-Timeline (das sieht nach einem Bloggerinnentreffen jenseits der re:publica aus, weil wir dieses Jahr alle keine Karten gekauft haben. Für Klassentreffen zu teuer und für fachliche Auseinandersetzungen zu verspielt und laberig, finde ich. Aber ein Treffen mit denen, die man ein Jahr lang nur liest, ist Klasse!) und schaute mir die Me Made Mittwoch-Seite an, denn ich war noch gar nicht dazu gekommen, der Mittwoch war ein Tag im Sauseschritt. Dann erledigte ich doch etwas Mailkorrespondenz, obwohl ich das an freien Tage nicht mag, aber am Tag später habe ich es vergessen.
Danach schrieb ich einen längeren Artikel zum Thema Rollen- und Lebensvorbilder in Boulevardzeitungen (wer mitliest kennt den, das war der gestrige Blogpost). So etwas dauert einige Stunden, das schüttele ich nicht so einfach aus dem Ärmel.
Zwischendurch gab es ein Käsebrot und etwas Weihnachtsgebäck vom Bäcker. Ich komme dieses Jahr leider nicht zum Selberbacken.
In der Pause vor dem Korrekturlesen setzte ich Sauerkraut mit Äpfeln und Möhren an und legte eine Seite Kassler-Kotelett-Rippchen in Alufolie in den Ofen. Mir war zwar nicht nach großem Essen, gestern gab es auf einer Weihnachtsfeier Gänsekeule, aber Sauerkraut mit Rippchen hält sich und ist sowieso ein Aufwärmessen.
Nach dem Veröffentlichen des Blogposts kippte ich erst mal auf dem Sofa auf die Seite und rollte mich für ein Stündchen zum Schlafen in die Kuscheldecke. Draußen stürmte es schon heftig.
Ich war gerade wieder wach, da klingelte das Telefon. Eine Umfrage des Forsa-Institutes zu Medienthemen. Die mache ich immer mit, schon weil mich interessiert, was die Fragen sind. Aha.Man glaubt also, mit „Berlin Tag und Nacht“ Klamotten von S. Oliver und das Image von Fitness-Studios verkaufen zu können. Forsa scheint mittlerweile so wenig Kontakte zu haben, dass sie nicht nur zu einem abgeschlossenen Thema befragen. Als die Dame nach 10 Minuten Fragen zu erneuerbaren Energien und EU-Politik herunterratterte, bremste ich sie aus.
Ich machte das Essen fertig und kochte doch etwas Kartoffelpürree dazu, weil ich mittlerweile Hunger hatte. Selber gemacht natürlich, aus mehlig kochenden Kartoffeln und Sahne. Pulver kommt mir nicht ins Haus.
Der Graf war inzwischen eingetrudelt und verzichtete angesichts des Sturms auf eine ÖPNV-Odyssee nach Mariendorf zu einer Abendveranstaltung. Er sah das Essen etwas wehmütig an, denn er hatte schon auswärts gegessen. Aber den Rest gibt es heute Abend aufgewärmt und schmeckt dann sowieso besser.
Es kamen einige Twitter-Reaktionen auf den Blogpost, die mich sehr freuten, aber dann konnte ich mich nicht mehr darum drücken, mich an die Nähmaschine zu setzen. Dieses Kleid, mit dem ich mich nun schon seit Wochen herumschlage, ist in der Endfertigung. Es ist ein Graus. Linienführung, Farbe, Muster und Silhouette sind super, die Schnittdetails auch. Die Passform ist eine Katastrophe, weil ich einen Übergrößen-Schnitt reduziert habe. (und der Übergrößen-Schnitt war an der Stelle, wo ich es gebraucht hätte, dann doch zu eng. Gna!) Das war alles vorher kaum zu sehen, weil das Vorderteil aus großen Falten besteht. Aus Gnatz, weil ich damit so unzufrieden bin, wird das Teil nur versäubert und nicht gefüttert. Keine Ahnung, wie oft ich es trage.
Ich trennte einen 60cm-Nahtreißverschluß aus einem anderen Kleid heraus, weil ich den dort nicht brauche, das stülpe ich immer so über den Kopf, schloss die Rückennaht und das Futter wieder und nähte ihn in das andere Kleid ein, nachdem mir der Graf den Rücken auf Passform gesteckt hatte. (Ein Mann, der Kartonverpackungen und Faltumschläge entwirft, bekommt auch Kleiderrücken passend, finde ich.) So, nun braucht es nur noch Säume und etwas Versäuberung. Ach ja und einen akkurat geschnittenen Saum, was mich daran erinnert, dass ich immer noch keinen Rockabrunder habe…
Nach der Nährunde war ich rechtschaffen müde und der Gatte brachte mich um Mitternacht zu Bett und improvisierte noch eine kleine Gute-Nacht-Geschichte.
Das war mein freier Tag, mitten in der Woche. Die anderen Tage kann man hier nachlesen.
PS. Ganz off topic, aber vielleicht interessant: Das Buch eines guten Freundes gibt es als Adventsüberraschung derzeit als Umsonst-Download.
Liebe Frau Kitty,
natürlich geht es nächstes Jahr weiter, aber eben mit dem ersten WMDEGT im Jahre 2014, deswegen war das hier das letzte 2013.
Ich würce mich freuen, Sie im nächsten Jahr wieder dabeizuhaben!
Ah danke! Das freut mich aber, das ist eine so schöne Aktion.
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