Ich glaube wirklich nicht, daß Ballerspiele verboten gehören. Computerspiele allgemein haben für mich enormes Suchtpotential. Wenn ich mit meiner Zeit nichts besseres anzufangen wüßte, würde ich den ganzen Tag daddeln. Aber ich weiß mit meiner Zeit besseres anzufangen. Deshalb spiele ich garnicht. Deshalb läuft bei mir auch seltenst der Fernseher (seit überhaupt wieder einer in Reichweite ist).
Und was die Pubertätswirren anbetrifft… Es gab Tage, da hätte ich meinen Vater am liebsten mit der Axt erschlagen. Wenn denn eine Axt in Reichweite gewesen wäre.
Bei Zugang zu Schußwaffen und entsprechenden Fertigkeiten hätte ich für nichts garantieren können. Auch unter dem sedierenden Einfluß mit zwei horrorfilmfreien DDR-Fernsehprogrammen nicht.
Tut mir jetzt echt leid.
Edit: Zum Thema passend bekomme ich vorgestern eine Mail von einem wildfremden Menschen, der mir Geldgier und Unsensibiltät vorwirft, weil einer meiner Klienten einen Tag nach dem Amoklauf öffentlich seinem Nebenberuf als Waffenmeister nachging. Gehts noch?
Wir hatten alle eine Ausbildung an der AK. Zumindest an der Version mit 5,5 Millimeter. Ein gutes Werkzeug.
Und der Witz an Ballerspielen ist (und den begreifen Witzbolde, die die nie gespielt haben, eben nicht), dass sie zum Aggressionsabbau dienen und nicht zum Aufbau derselben. Und in übrigen: Man kann am Computer nicht den praktischen Umgang mit einer Waffe lernen. Man schießt mit Tasten. Zielen und Abdrücken und Treffen lernt man nur an der Waffe und am Ziel.
Arschlöcher, ahnungslose.
So einfach, wie sie manche Menschen gerne hätten, ist die menschliche Psyche nun auch wieder nicht.
Ego-Shooter-Fans = potentielle Amokläufer => Milchmädchenrechnung.
Hat es in der Zeit vor den Computerspielen in unserer Gesellschaft auch schon Amokläufe gegeben? Wenn nicht, wäre ich bereit diesen Theorien Glauben zu schenken und würde auch für ein Verbot eintreten.
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…na ja, ich denke schon, dass man »mit dem hirn« schießt… aber eine kausalität halte ich trotzdem für ausgeschlossen, d’accord…wenn man lange genug nach korrelationen sucht, findet man vermutlich heraus, dass amokläufer zumeist nutellaschrippen bevorzugen oder so…
Der übliche Aktionismus. Es sollte nicht immer die Frage gestellt werden, welche Medien konsumiert werden. Es ist entscheidender, in welchem sozialen Kontext die Person steht. Da ist weitaus komplexer und nicht auschliesslich über rechtliche Regelungen steuerbar. Die Mobberei und die Ausgrenzungen machen viele Erwachsene doch in den vermeindlichen Alltagskämpfen vor, die Kinder sind da nur der Seismograph.
Menschen -insbesondere Kindern- muss man zuhören und sie in Gemeinschaften einführen, das kann kein Gesetz erzwingen. Da muss man sich Zeit nehmen.
Man sollte verbieten, das Kinder ohne Frühstück zur Schule kommen. Das wäre mal ein schönes Gesetz.
Sagt ein leidenschaftlicher virtuell-Spieler mit zeitlichen Restriktionen. ;-)
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Logisch ereigneten sich auch schon vor der Erfindung von PC und Ballerspielen Amokläufe (siehe beispielsweise den Artikel zu Amok auf Wikipedia). Und selbst so es sich nicht so verhielte, wäre damit noch kein Beweis für die Ballerspiele-züchten-Amokläufer-Theorie erbracht.
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Hier noch ein interessanter Artikel zur Thematik http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29958/1.html
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amokläufe sind eher ausdruck einer bestimmten gesellschaftstruktur und ener rigiden aggressionskontrolle. mich stimmt bedenklich, daß heutzutage jede schulhofprügelei als problem behandelt wird. das aggressionspotential kommt dann irgendwann geballt raus.
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ja, einfache erklärungen sind nie die besten.
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wie wahr. was passiert nicht alles unter erwachsenen?