Dieser Blogpost. Der sich über die Übergriffigkeit sogar von Männern beklagt, die sich Feministen nennen. Und die sich anschließende Diskussion. Luxusprobleme von mit männlicher Aufmerksamkeit verwöhnter junger Frauen. Und in 15 Jahren werden sie wahrscheinlich im Elitepartner-Forum Fragen veröffentlichen, in denen sie ihr Unverständnis darüber ausdrücken, daß sie doch immer so stark waren und jetzt allein damit bleiben.
Ich habe noch immer mit haarespalterischem, ideologischen Feminismus meine Probleme. Da denke ich gern an 1990 und die feministische Diskussion unter Theaterwissenschaftlern in Wien, in der es um deformierte Männerhirne ging, wegen der Männer immer so geil glotzen müssen (natürlich etwas akademischer ausgedrückt), bei der ein armes Würstchen ängstlich versicherte, aber ja, er sei Feminist, er hätte sich mit den Positionen der Frauen beschäftigt. – Und ich sah meinen Kommilitonen an und er mich und wir signalisierten uns entsetzt-amüsiert: „Ach du Scheiße! Die meinen das ernst!“
Ich habe in den letzte 20 Jahren erlebt, wie Männer an Frauen vorbei zogen. Weil sie besser und effizienter vernetzt waren. Weil sie nicht in die Fleißfalle getappt sind. Weil es ihnen egal war, ob sie für ihre Positionen geliebt wurden. Weil sie sich mehr Verantwortung mit weniger Rüstzeug zutrauten. Weil sie Geld verdienen wollten, das auch noch für eine Familie reicht. Weil sie Macht haben gut fanden. Weil sie sich mit wesentlichem beschäftigten und den subalternen Kleinkram anderen überließen (vorwiegend Frauen). Weil sie sich – so setzt sich das in meinem Hirn fest – als wertvoll definierten.
Deshalb ist für mich jegliche Diskussion, die damit beginnt, andere abzuwerten – statt am eigenen Wert und den eigenen Positionen zu arbeiten – im Zusammenhang der Geschlechter und nicht in der Spaltung „da Mann, der böse!“ und „da Frau, die gut!“ – zutiefst suspekt.
Mädels arbeitet so an euch, daß ihr Übergriffen souverän begegnen könnt. Ein bißchen sträuben und zieren hilft eben nicht. Das konnte Mutti schon.
diesen post unterschreibe ich.
und würde sogar so weit gehen, souveränität und ggf. entschiedenes kontern von übergriffen nicht nur auf die pöhsenpöhsen männer (=ppm) einzugrenzen, sondern es ganz grundsätzlich auf die mitmenschen anzuwenden. es sind meiner erfahrung nach mitnichten nur die ppm, ich erlebe in meinem beruflichen umfeld sehr oft grade die mistigkeit der mich umgebenden damen.
an einer stelle frage ich mich aber, wie das mit der eigenstärke in der realität umgesetzt werden könnte. und zwar dann, wenn frau sich die souveränität und eine gewisse härte im laufe der zeit in einem relativ unveränderten umfeld erarbeitet hat bzw. noch dabei ist.
ein mitarbeiter hat einen schraubstock-händedruck und nennt die kollegin immer „junge frau“ (ihr name steht draußen am büro und könnte nach +5 jahren in der fa. auch bekannt sein). zu anfang hat sich die betroffene in dem laden einige dinger gefallen lassen. mittlerweile schießt sie schnell und scharf, falls nötig. nur bei diesem kollegen ist sie ratlos. zumal er in seinem job nahezu genial ist, menschlich jedoch zu allen kollegen außer chef und chefin ein arschloch
ersternullter ordnung.Das ist schwierig. Profiarschlöcher grober Struktur brauchen Grobheiten und Spiegelung. Sprich: Prinzipiell mit „junger Mann“ kontern und grob sein, nach dem Motto: Alles, was ihn nicht tötet, härtet ihn ab.
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