Herrschaften, dieser Beitrag sollte mit einer Menge Bildern garniert sein. Die werden auch nachgereicht. Derzeit schlafen sie ruhig auf dem Festspeicher der HeMan’schen Kleinkamera (schnarchen Bilder statt z-z-z viellleicht 0-1-0-1?) und ich finde die passende Strippe nicht, um sie aus der Kamera herauszuholen.
Die wochenlange Sanierung einer eigentlich ganz manierlich aussehenden 1-Zimmer-Aufbauprogramm-Kriegswitwenwohnung neigt sich dem Ende zu. Zwischendurch sah sie aus, als wollte ich sie abreißen. Nun hat der größte Teil der Wände eine aparte schneeweiße, bauphysiologisch angenehme Spachtelschicht. Außer an den Stellen, wo ich noch üben mußte, da muß ich noch eine Buckelpiste begradigen und wo die Makulatur durchschlug, die sich im Untergrund festgesaugt hatte, da gab es gelbe Flecken. In Anbetracht dessen, daß 4,80 m davon noch mit pigmentiertem Stucco, Seife und Wachs versehen werden* und ich den Rest ganz unprätentiös mit Leimfarbe überstreichen will, ist der weiße Spachtel wirklich Perlen vor die Säue.
Aber ich habe es einfach nicht hingekriegt, einen Sack Quarzsand und einen Sack Kalk in die Mitte des Zimmers zu legen und selbst anzumischen, das war to much Baustelle.
Das Bad ist über den pipigelben Einheitsfliesen spinelltürkis, das gibt fast ein bißchen Strandfeeling. Über den Bauarbeiten hat sich der eigentlich kaum beutzte Einhebelmischer an Waschbecken verabschiedet und tropft genasu an dieser fiesen Stelle, die sich tief unten im Waschbecken befindet. Da ich derzeit nur mit einem IKEA-Werkzeug-Set ausgestattet bin, meine kleine Werkstatt ist noch eingelagert, drehe ich einfach den Haupthahn ab, wenn ich gehe. Das fehlte noch, jetzt einen Wasserschaden beim Mieter unter mit regulieren zu müssen.
Vorsichtig geschätzt werde ich Ende Juni die Möbel und meinen Schreibtisch reistellen. Es gilt auch noch das Kunsttück zu vollbringen, meinen zweitürigen Kühlschrank in die 2,5 qm-Küche zu integrieren (wahrscheinlich paßt er nicht einmal durch die Tür), damit die Drinks kühl serviert werden können. Außerdem stehen schon ein Anzündkamin für Grillkohle und Buchenholzbriketts mit dem Aufkleber „Schneller, heißer, länger“ bereit.
*rund ums Bett gibt es pompeijanische Wände. Honi soit, qui mal y pense.