Beim Anfertigen eines stilechten Nähmutti-Jerseykleides (Onion 2022, das Knotenkleid), fiel mir auf, dass sehr viele Kleider von vorn gut gestaltet sind und viele nette Details haben, von hinten sind sie aber pottlangweilig oder problematisch.
Dieser Schnitt zum Beispiel, McCalls 7186, der als nächstes auf der Liste steht, hat vorn schöne Drapierungen und hinten jede Menge ungestalteter Fläche, um SSL (seitliche Sliplinien) und HSL (Hüftsliplinien) und die damit geformten Röllchen zu präsentieren.
Das ist nicht das einzige Kleid, das nur von vorn geplant ist. Ich werde demnächst mal die vorne hui – hinten gähn-Schnitte sammeln.
In amerikanischen Nähblogs habe ich dafür die Bezeichnung „coffin dress“ gelesen – sieht phantastisch aus, wenn man im Sarg liegt, und die Rückseite ist dann ja egal.
Bei dem Wickelkleid könnten wenigstens Abnäher und/oder eine Taillennaht dabei sein.
Hehehe, das ist ein schöner Name dafür!
Ich denke seit gestern darüber nach, wie sich die langweilige Rückpartie etwas aufpimpen lässt.
Das ist mir auch schon aufgefallen. Meine Vermutung ist, dass oft ein Blazer oder eine Jacke übergezogen wird und es deswegen niemand auffällt. Beim Nähen freue ich mich stets, dass das Rückenteil so angenehm schnell geht, gegenüber dem Chichi beim Vorderteil.
ja, für Jacken ist das praktisch. Aber sobald man die Jacke auszieht, was ich bei langen Ärmeln oft mache ist man hinten nackt.