Wir verbrachten unseren letzten Abend auf dem Burgberg. Denn das Klassz hatte leider schon geschlossen. Der Reiseführer empfahl ein preiswertes Wild- und Geflügel-Restaurant mit dem schier unaussprechlichen Namen Aranyszarvas. Nach der Yuppiefischladenpleite am Abend vorher war uns das nur recht. Als wir nach kurzem Fußmarsch ankamen, sah es allerdings wesentlich exklusiver aus als beschreiben. Tatsächlich, es war vor vier Wochen nach großer Renovierung von einem neuen Besitzer zwei Kategorien edler neu eröffnet worden. Die Karte war allerdings ähnlich: Wild wie Reh, Hase, Gans, Ente, Rebhuhn und Ente und ungarische Landwaren, Gemüse, Kalb, Mangalicaschwein und ein komisches graues Büffelrind, dessen deutschen Namen ich nicht kenne. Wir aßen Schinken, Paprikawurst, geräucherte Zunge und noch ein paar tolle kleine Schweinereien als Vorspeise. Dann gab es Kalbspaprikasz (das, was wir als Gulasch kennen) mt Knödeln, geröstete Wildente mit pfefferkuchengedickter Soße und Klößen und gebratene Wildgansbrust mit pfannengerührtem Rotkohl. Das war ganz großes kulinarisches Kino. Unprätentiös und freundlich serviert, aber mit Gourmetniveau und Gott sei dank ohne das Getue drumherum. Dazu tranken wir Tokaier und Rotwein. Dann rollten wir langsam heim, den guten Geschmack noch auf der Zunge. Der Abend war milder als die anderen. er Wind hatte sich gelegt und die Sterne standen am Himmel. Wir gingen quer über den Burgberg und sahen auf die nächtliche Stadt, nun war alles gut.
Außer, daß wir am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen mußten, weil Malev wiederum darauf bestand, daß wir 120 Minuten vorher da zu sein hatten. Am Flughafen angekommen, klemmten wir uns in den nächsten Sessel, um 40 Minuten zu schlafen, bis wir wirklich einchecken und zurückfliegen konnten…
Das hat meine Lust auf Budapest nur noch verstärkt! Und was für ein schönes Hotel Sie da ausgesucht haben – schon ein Punkt weniger auf meiner Vorbereitungsliste! Ich danke Ihnen! (o;
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und testen sie bitte unbedingt das essen im klassz, damit ich weiß, was ich verpaßt habe!
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Wird gemacht, Madame!
danke für die schöne kleine serie, liebe kitty – wie ein eigener wochenendausflug!
Danke für die schönen und eindrucksvollen Reise-Impressionen. Nicht nur dafür nominiere ich Dich für den Blog-Award ( siehe hier: http://moblog.twoday.net/stories/5215028 ).
meine verehrung!
Im Goldenen Hirschen (Aranyszarvas) habe ich schon vor mehr als 30 Jahren sehr gut gegessen. Wahrscheinlich ist es jetzt, kapitalistisch aufgehübscht, zig mal teurer, aber nicht unbedingt besser.
Wir haben an diesem Wochenende viel kapitalistisch aufgehübschtes gesehen. Der Ocean Club ist auch schon wieder zu.