Nein!

Die 3 oder 4 Wochen, die ich jetzt Krafttraining mache, sind mit einiger Sicherheit nicht ursächlich für mein in schwindelerregende Höhen gestiegenes Körpergewicht. Trotz permanentem, tief innen sitzendem Muskelkater und dem Gefühl, tatsächlich mal einen Arsch in der Hose zu haben und kein Sofakissen. Mal ganz zu schweigen davon, daß die Arme beim Anwinkeln plötzlich mit leisem „plopp“ so Beulen ausfahren und mein Rücken nicht mehr nur aus klappernden und aneinanderschabenden Wirbeln besteht.
Ist schon blöd, wenn Sport zwar Spaß macht, aber sofort brüllenden Hunger oder tödliche Müdigkeit mit Komaschlaf™ zur Folge hat.
Lieber Körper, du hast 1A Fettdepots, die brauchst du gefälligst mal auf, bevor du teures Essen reingekippt haben möchtest oder auf Standby fährst.

Is doch wahr!

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21 Gedanken zu „Nein!

  1. Letzte Woche lief eine ziemlich interessante Doku über dieses Thema in der BBC-Exklusiv-Reihe bei Vox.
    Demnach wird im Laufe des Heranwachsens ein Sollgewicht im Körper fixiert, dass aus einer Kombination von genetischen Anlagen und Ist-Gewicht als Kind und Jugendlicher entsteht. Die genetischen Anlagen sind vor allem für den Stoffwechsel und die Verwertung zuständig, d.h. wie geht der Körper mit einem Überangebot von Energie um, setzt er Fett an oder Muskeln. Der andere Aspekt führt bei übergewichtigen Jugendlichen offenbar zu einer Erhöhung dieses späteren „Idealgewichts“. Sie haben das mit entsprechenden Versuchen demonstriert. War ziemlich spannend. Demnach versucht der Körper immer, dieses Sollgewicht zu erreichen. Die Probanden waren eher schmal und sollten sich vollfressen àla Supersize Me. Es fiel allen schwer und nach Abschluss des Experiments hat der Körper ohne großes Zutun den Hunger reguliert und sie sind innerhalb kürzester Zeit wieder zum Ursprungsgewicht zurück gekommen. Ist das eingebrannte Sollgewicht aber überhöht, wird jemand, der abgenommen hat dauerhaft mit einem Hungergefühl gestraft, weil der Körper fehlerhafterweise glaubt, er bräuchte Energie. Ich kann alle Diätenden nur wünschen, dass die sich in letzter Hinsicht irren.

    Aber die tödliche Müdigkeit, das verspreche ich, wird vergehen und sich in positive Energie umwandeln. Und den Komaschlaf, Frau Kitty, den nehme ich Ihnen sehr gerne ab ;).

  2. REPLY:
    Ich weiß dass ich gegen Windmühlen Kämpfe, ich tu’s dennoch!

    Es gibt kein genetisch eingebranntes Wunschgewicht. Es gibt Veranlagungen, wo und wie schnell man Fett sammelt, es gibt Veranlagungen für die Art und Weise – man nenne es meinetwegen Qualität – des Stoffwechsels. Was soll ein Test mit dürren Probanden, die sich mal in einer kurzen Zeit überfressen und dabei zunehmen, beweisen? Worum es bei den meisten zu dicken geht ist doch eher, dass sie schon sehr lange so sind, wie sie sind – Gewohnheit eben. Das sowas schwer zu ändern ist, weil man vor allen Dingen gegen seine Gewohnheiten kämpfen muss, sollte einleuchten. Der innere Schweinehund ist der größte Feind.

    Und noch etwas: Übergewicht geht aus Überangebot hervor, das wird grundsätzlich als Pölsterchen abgelegt. Wer Muskeln zulegt, hat offensichtlich kein Überangebot gemessen an der Bewegung, die er sich verschafft. Spontan und ohne zutun, passiert das aber nicht.

    Ich kann diese entschuldigende Lächeln der Wohlstandsgeschädigten nicht mehr sehen, die alles und jedem – bis hin zu Ansteckung mit Genetik – die Schuld geben, aber nicht wirklich an sich arbeiten können. (Ich setze vorraus, dass wir über grundsätzlcih gesunde Menschen sprechen, keine Stoffwechselerkrankungen!)

  3. Glückwunsch Frau Koma zur neuen Vitalität. Gewicht reduziert sich erst, wenn man länger durchhält. Leider. Aber wenn man Spaß am gefundenen Sport hat, wird Gewicht etwas nebensächlicher ;)

  4. Also zu dem Thema kann ich Ihnen beim besten Willen keinen Rat geben, aber die These daß man ein vorprogrammiertes Gewicht hat, kann nicht sein, ich war als Kind und Jugendlicher mickrig bis spillerig. So sehr, daß mich Leute auf der Straße ansprachen, und mich alle füttern wollten.
    Auch heute noch schenkt man mir noch gerne Essen, aber sicher aus dem entgegengesetzen Grund: man nimmt sicher an, daß ich gerne mal was esse. ;-)

  5. REPLY:
    die ärzte müssen mich ohnehin für bekloppt halten, daß ich immer wieder zu ihnen gehe und sage: oh gott, ich bin so schrecklich müde!
    was das idealgewicht betrifft, so scheint es da ja rechte glaubenskriege zu geben.
    ich habe es in mehreren fällen erlebt, daß leute, die stark übergewichtig waren und dann endlich bei einem normalen gewicht angelangt waren, eher extrem angestrengt aussahen als gesund, fit und glücklich.
    ich weiß, daß auch ich eine innere schallmauer habe. wenn meine beckenknochen rausstehen und das aufstützen auf einer harten oberfläche in den unterarmknochen schmerzt, dann habe ich noch lange nicht körpergröße minus 100 minus 10 erreicht. – und das fett am bauch ist auch noch da, dafür habe ich aber fast keine brüste mehr..
    das sind auch so sachen, mit denen ich mich nicht mehr auseinandersetzen will. solange keine fettrolle über die hose hängt, ist es ok.
    ich glaube, die ursachen, eines vermeintlichen idealgewichts sind komplexer. wenn ich sehr dünn bin (dann esse ich fast nichts und bin mitunter kurz davor, vor hunger zu kollabieren), bin ich sehr wendig, aggressiv und schnell, aber auch extrem halt- und schutzlos. dieses schnelle und wendige ist mir immer etwas unheimlich. das bin ich nicht. besonnenheit und ausgeglichenheit entspricht meinem wesen eher. ich glaube, daß mein körper und meine seele immer wieder versuchen, dieses körpergefühl wieder herzustellen.

  6. REPLY:
    na mal schauen, was langfristig passiert. vielleicht hört auch diese müdigkeit bald auf. früher hat mich sport eher wacher gemacht.

  7. REPLY:
    ich war auch bis zum alter von 8 oder 9 sehr dünn und ein sehr schlechter esser. mich haben sie sogar mehrere male deshalb zum arzt gebracht und ich wurde ziemlich brutal zum aufessen gezwungen.

  8. Das sag ich meinem Körper auch jedes Mal, aber irgendwie schaltet er da auf Durchzug. Na klar, 12 kg hatte ich runter, und ein paar Muskeln mehr waren es sicher auch. Aber trotzdem ist mir nicht klar geworden, wo die Kilos verschwunden sind, denn der Schwimmring war und ist noch klar und deutlich zu erkennen.

  9. Ein gewisser Schauspieler, dessen Namen ich gerade nicht schreiben kann (X-Men, Wolverine), verriet mal das Geheimnis seiner Muskeln. Erstens: ESSEN. Richtig fett werden. Dann: Trainieren. Und gut essen. Dann: Hungern und trainieren. Die Muskeln sind ja da, die müssen das Fett ja tragen. Aber die schrumpfen nicht so schnell wie die Fettreserven. Resultat: Ein gemeißelter Körper. Dauert ungefähr anderthalb Jahre.

  10. REPLY:
    Mir gab man sogar Nahrungsergänzungs- und sonstiges Päppelzeug. Offensichtlich welches mit arg verzögerter Retard-Wirkung.

  11. REPLY:
    ja genau, dieses zähe vitaminzeug mit viel zucker. hieß im osten travidin und im westen sanostol.

  12. REPLY:
    Ihr letzter Absatz hat mich ins Mark getroffen.
    Allerdings frage ich mich, ob ich für meinen Teil diese schnelle, wendige Aggressivität vielleicht fürchte (Erziehung zu „weiblichen“ Verhaltensmustern, mögliche Konsequenzen in beruflicher und privater Hinsicht) und deshalb mittels Fettdepots zu unterdrücken versuche.

  13. REPLY:
    ich habe mich zwar laienhaft aber eingehend damit beschäftigt, inwieweit lebensumstände und eßverhalten miteinander zusammenhingen und wie ich mich grundsätzlich dabei fühlte.
    mir bedeutet eine moderate speckschicht (das sind i.d.r. nicht mehr als die berühmten 5-8 kilo zu viel) sehr viel halt und schutz. wenn ich mich verstecke, muß ich mich nicht wehren.

  14. REPLY:
    Ich hab mich mit der Thematik nie aus persönlichen Gründen beschäftigen müssen. Dafür bin ich sehr dankbar. Daher ist das für mich auch keine Glaubenssache. Ich fand die Sendung einfach interessant. Natürlich wird das komplexer hergeleitet und wahrscheinlich gebe ich das alles auch viel zu laienhaft wider. „Eingebautes Wohlfühlgewicht“ trifft es vermutlich genauso.

  15. REPLY:
    rubrik: back to the root´s … sowas kompensiere ich lieber im bett. dabei reift auch die erkenntnis, dass dieses [hoffentlich] kostenfreie vergnügen auch bleibt, wenn auf dem konto ebbe ist.

  16. REPLY:
    da geht immer was. das konterbier beim kater funktioniert auch meistens. obwohl man da im prinzip nicht mal dran denken mag …

  17. REPLY:
    die letzte phase ist ’ne kopfsache. bei mir gibt es zwei tagesformen: 1) ich gehe rein und will trainieren, bin mit dem kopf aber nicht ganz da. ergebnis: „geht so“ bis „wäre ich mal zuhause geblieben“. 2) ich gehe rein, fühle mich scheiße, rede mir ein, dass schmerzende muskeln eine heilende wirkung auf körper und geist haben [was auch stimmt. aber der körper verdrängt dieses wissen innerhalb von wenigen stunden]. ergebnis: am ende bin ich kurz vorm tod, aber glücklich. in dem zustand – also über’m limit – sind dinge wie hunger übrigens völlig nebensächlich. und das mit der müdigkeit regelt sich darüber, dass ich immer erst spät abends zur folter gehe …

    durchhalten. und nicht aufs angestrebte gewichtsergebnis schielen. das ist unwichtig [ich habe eher zugenommen]. bis zum „ergebnis“ habe ich mir 5 jahre gesetzt. ich mache das jetzt gerade mal anderthalb jahre. und ich habe mich noch nie körperlich besser gefühlt.

  18. REPLY:
    derzeit habe ich einfach ganz üble müdigkeits- und fressanfälle, warum auch immer. ich kann es mir leicht machen und es auf die hormone schieben oder aber ganz klar bekennen, daß ich gerade meinen frust und ärger über die geschäftliche entwicklung kompensiere.
    daß das training lange dauert, ist mir klar. ich habe übrigens zum ersten mal ein trainingsprogramm bekommen, daß mich tatsächlich fordert ohne mich zu frustrieren. unterm speck fühlt sich das ziemlich gut an.

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