Nach Hause

Freitag, den 26. 02. 2010 hatte ich exakt ein Vierteljahr außerhalb meines gewohnten Universums verbracht. Mit WARPII ging es wieder auf den Heimatplaneten.

Wer drinnen geheilt erscheint und vor Energie anfängt, Blödsinn zu machen, ist draußen noch lange nicht voll einsatzfähig, das mußte ich (trotz vieler Ratschläge) an Samstagnachmittag dann auch begreifen, als ich mich fühlte wie im November kurz vor der Einlieferung.
Weitermachen wie bisher verbietet sich daher von allein.
Ich habe die Freiheit, viel zu verändern, mir ein Leben zurechtzuschneidern, das kein permanenter Kriegszustand ist. Geld verdienen ist nötig und wenn es über das Normalmaß hinausgeht, sogar angenehm. Aber es muß ja nicht gleich ein Job als Testpilot, Straßenhure oder Piratenkapitän sein.
Einige, die ich dort zurückließ, haben die Freiheit nicht. Wer als Beamter mit Familie lebt, steckt anschließend in der gleichen Mühle.

Ich habe in den letzten Monaten viele Grüße und Aufmerksamkeiten bekommen. Das hat mir gut getan und mich getragen, auch wenn ich oft nicht geantwortet habe und selten Besuch wollte. Es ging einfach nicht. Es war ein Augiasstall an Kopfmist wegzukarren.
Aber ich bin so dankbar für das Gefühl, in dieser Zeit nicht allein zu sein.

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27 Gedanken zu „Nach Hause

  1. Dann hoffe ich, dass du viel Kraft hast und wünsche dir und deinen Lieben einen guten Start in die nächste Phase deines Lebens.

  2. Home, sweet home… alles Gute und viel Kraft. Ich habe aus Deinen Beschreibungen aber den Eindruck, daß Du genau auf dem richtigen Weg bist.

  3. Grenzen setzen. Nicht sich selbst, sondern jenen Menschen, die einen egoistisch und rücksichtslos vereinnahmen.

    [Ich weiß, das ist nicht leicht, und ich kämpfe selber mit dieser Thematik mehr als mir lieb ist. Aber solange ich es nicht besser weiß, muss ich davon ausgehen, dass mir nur dieses eine Leben zur Verfügung steht. MEIN Leben.]

  4. Was gegen Piratenkapitän spricht, verstehe ich jetzt aber nicht. Obwohl ich gehört habe, die Banken seien bei der Finanzierung des dazu notwendigen Schiffs gerade etwas zugeknöpft…

  5. mensch frau kitty….. so schön, dass sie wieder in ihrem neuen universum gelandet sind. noch dazu mit diesem herrlich blauen – fast marianisch anmutenden – flugbegleiter.
    ich wünsche ganz viel kraft und humor und gelassenheit!

  6. Wir haben Sie vermisst. Schön, dass Sie wieder da sind.
    Jetzt gilt es, die wiederentdeckte Freiheit auch auszuhalten! Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft dafür und ganz bald auch wieder Freude daran.

  7. REPLY:
    mach ich. die frau im spiegel lächelte mich heute morgen bereits an. (und nächstes dieses jahr schaff ich es dann auf jeden fall zur feuerzangenbowle).

  8. REPLY:
    das thema grenzen lernt man bei einem zweibettzimmer sehr genau kennen. was nicht heißt, daß ich die sache jetzt problemlos wuppe. aber ich weiß jetzt immerhin, worum es geht, was auch schon eine leistung ist für so ein guterzogenes äffchen wie mich.

  9. REPLY:
    was die schifffinanzierung angeht, da gibts doch immer noch diese fonds oder?
    da nicht jeder ein jack sparrow sein kann, rate ich von dieser berufswahl ab. ständig nölen diese geiseln: schlechtes essen, die fesseln scheuern, mieses somalisches fernsehprogramm. geht ja nicht mehr, daß man sie wie früher über die planke laufen läßt und sich das gold aus dem kahn unter den nagel reißt. was soll man heutzutage mir containern voll barbiepuppen oder turnschuhsohlen? in der fußgängerzone verticken?

  10. REPLY:
    mein kleiner häßlicher bettgefährte hat mich in den drei monaten sehr unterstützt. das schöne ist, daß man sich nachts auf ihn wälzen kann, ohne es zu merken. mit einem teddy geht das nicht.
    aber sie sind in der zwischenzeit auch nicht unzerzaust geblieben, las ich…

  11. Willkommen zurück auf dem Heimatplaneten. Schön, dass Sie wieder ein Teil unseres Universums sind.

  12. REPLY:
    Ich hoffe doch mal, daß es nur draußen gestürmt hat (wie hier auch, und das nicht zu knapp) – aber diesmal sind wenigstens keine größeren Baumteile abgestürzt wie beim letzten Sturm…

  13. REPLY:
    hach, ich würde mich ja schon freuen, wenn ich drum herum käme, meine weiteste hose noch weiter zu machen! für abnäher brauche ich noch ne weile.

  14. REPLY:
    danke! ich habe übrigens in den letzten monaten nachtschwestern an der derbheit ihres tritts erkennen gelernt. es gibt welche, die schweben und es gab eine koreanerin, die hörte sich an, als käme kim-jong-il mit einer ganzen armee zur lebendkontrolle ins zimmer.
    ach und ich habe gelernt, daß die adipösen patienten auf stationen wie der orthopädie im jargon derer, die sie schleppen müssen, „drohnen“ heißen.

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