Heimkommen

Es fühlt sich so an, als wäre das Jahr auf dem Weg nach Hause. Es trabt leicht müde, aber agitiert vor sich hin und freut sich auf den Stall.
Ich sitze, nachdem ich im Nestchen noch einmal umgeräumt habe, nun mit Blick aus dem Fenster am Schreibtsch. Das ist die selbe Position, die ich vor 17 Jahren im Nebenhaus hatte, als ich begann, meine Diplomarbeit und kleine Geschichten zu schreiben. Auch das ist nach Hause kommen, zum Ursprung meines Berufsweges. Dorthin, wo alles begann. Damit ich dieses Gefühl haben konnte, mußte ich mich von der gigantischen 2×1-Meter-Platte trennen, die meinen Agentenberuf begleitete. Die steht nun im Keller und eine bescheidene geölte Birkenplatte ist an ihre Stelle getreten.
Hinter mir ist nun Platz für entspanntes Leben. Matteo Tedesco möchte mir einen Lesesessel dort hinstellen. Gern.
An die Stelle der Katarakte ist nun ein kraftvolles Fließen getreten. Wir sind uns alle gewogen und auf unseren Wegen. Matteo Tedesco seit kurzem mit einer neuen Frau, sanft und anschmiegsam. Ich nun endlich einmal mit mir und für mich, nach den langen Jahren, in denen ich für andere da war. HeMan mit sich und seinen dynastischen Angelegenheiten.
Das Kind, das dieses Jahr zum ersten Mal den eigenen Weihnachtsbaum schmücken wird.
Es hat uns herumgewirbelt, wir haben uns geschüttelt, die Blessuren versorgt und in der Sonne getrocknet.
Und eines ist klar: Wir werden nicht wieder in den selben Fluß steigen. Auch wenn es uns so scheint.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Leben von kitty. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Ein Gedanke zu „Heimkommen

Kommentare sind geschlossen.