Ein Hoch auf die Freundschaft! La Primavera und ich kennen uns seit 1983, 30 Jahre also. In der Theaterrequisite tauchte eine Frau auf, die mutige selbst gemachte Kleider trug. Bald, nicht konfliktlos, aber konsequent, arbeitete sie nur noch für sich selbst. Es war in diesen Jahren in diesem Land nicht einfach, sich selbständig zu machen. Offiziell war sie Klavierlehrerin, inoffiziell machte sie Textilkunst und Modedesign. Hinreißende Sachen, zum Teil verschollen, zum Teil für sehr gutes Geld verkauft. Ich habe in diesen Jahren sehr viel von ihr gelernt. Nicht nur nähen, sondern auch gut zu leben. Für mich war es die Zeit des Rückzugs ins Private. Sobald ich mich exponiert hätte, meinen Weg gegangen wäre, wirklich die Dinge getan hätte, die ich hätte tun wollen, im Leben wie im Beruf, hätte ich mich politisch „richtig“ (oder das, was man glaubt, was für mich richtig ist) positionieren müssen. Dieser Konflikt bremste und drückte mich jahrelang nieder. LaPrimavera ging weg aus der Stadt, nach Rügen, zur Verwirklichung ihres nächsten Traums. Die Mauer fiel, unsere Leben veränderten sich radikal. Ich war frei, studierte und profitierte von meinem Nicht-Etabliertsein. Ihr Markt veränderte sich über Nacht. Für die Kunst zu leben, das machten nun viele, überleben konnten davon nur wenige.
Es gab in unserem Leben oft Phasen, in denen wir uns an diametral entfernten Punkten der Wohlbefindens- und Glücks-Sinuskurve befanden. Wir haben uns gestützt und mitunter heftigst den Kopf gewaschen. Nach Jahren hatten wir gelernt, unsere Dinge innerhalb kürzester Zeit auseinander zu fieseln und uns telefonische Kurzkritiken um die Ohren zu hauen. Im Leben wie im Geschäft, im Schreiben wie im Gestalten.
Nun laufen wir grade synchron. In einer Phase, die ruhig ist, Luft holen, genießen und neu ausrichten für die nächsten 10 Jahre.
Wir haben eine Menge gestemmt, aber auch einiges richtig fies versenkt. Die Kinder sind erwachsen, eine Sozialarbeiterin und ein (nochnichtganz) Pilot. Wir haben sie ohne die Väter groß gezogen, aber mit guten Unterstützern. Ich habe jahrelang im Talentebergwerk geschafft, sie hat derweil zwei Häuser lang geübt, bis sie ein kleines Paradies geschaffen hat. Niemand sollte mehr reinreden, sie ist die Hausherrin.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Im Moment grooven wir uns gerade auf gemeinsames Fun-Catering ein:
Bevor der Herbst kommt, mussten wir dringend noch mal feiern. Wenn wir gewusst hätten, wie warm dieses Wochenende ist, dann hätten wir das am Nachmittag im Weinbergspark getan. Aber welche Garantie hätte es drei Wochen vorher gegeben?
So saßen wir bei offenen Fenstern und schauten über Berlin und tranken Cremant und Zitronenbowle. Danke, dass ihr da wart!
Wow, was für schicke Gastgeberinnen, und was ein Buffet! Was habe ich verpaßt!
Ist ja nicht das letzte Mal!
Hui, die Koma schon so früh!
Schon seit einer Stunde. Aber nur, damit ich mehr Zeit für Mittagsschlaf habe.
schön wars bei dir/euch, wie immer! dank.
ein schönes bild von euch beiden!
(und was wäre ich gern dabeigewesen!)
Vielen Dank für das schöne Fest! Es hat sich auch hervorragend am Abend mit Ausblick von der Barnimkante gefeiert.
„Fun-Catering“, das hört sich allerdings nach einer guten Berufsbezeichnung an!
Beneidenswert! :-)
Schön war’s.