Seit ein paar Tagen muß ich gegen meine kaputte Bandscheibe antrainieren. Nicht mit den normalen Muckibuden-Maschinen sondern mit diesen fiesen Körperkern-Übungen, die einem zeigen, daß es an den absurdesten Stellen Muskeln gibt. Oder eben keine.
Und zum wiederholten Mal bemerke ich eine ganz üble Nebenwirkung: Panikattacken. Wenn die Überspannung der langen Muskeln nachlässt, mit denen ich mich selbst schief und krumm aber sturmsicher im Leben festgezurrt habe, bekomme ich Angst. Die Kindheitsängste marschieren auf: keiner will dich, du störst, ich verlasse dich oder auch namenloses: stürzen, haltlos sein, aus einer mißlichen Lage nicht zurückfinden. Beherrsche ich die eine, indem ich mir selbst zeige, daß zwar ein Säugling aus bestimmten Positionen nicht zurück kann und fällt, sich aber eine Frau im besten Alter wohl zu helfen weiß, dann kommt mit Sicherheit eine halbe Stunde nach dem Training die andere: Heulen über (nicht stattfindende) Einsamkeit, Herzrasen, Schweißausbrüche, Stottern beim telefonieren.
Komisch. Was ist das?
Katharsis vielleicht?
auf jeden fall das aufwabern von verdrängtem. obs reinigt (im theaterwissenschaftlichen sinne) weiß ich noch nicht. bis jetzt fühlt es sich erstmal nur scheiße an.
ist immer shitty wenn man im fortgeschrittenen manche sachen neu angehen muß und so manche haltung neu überdenken muß. erzähl ich dir gerne mal die tage. und ja, tut weh. du kommst doch?
klar komme ich. ein bißchen später wg. klassentreffen.