Manchmal begegnet man Menschen, bei denen man nach kurzem Überlegensmoment weiß: Oh Scheiße, das könnte ich sein!
Ich belästige selten andere Menschen mit unausgegorenen Gedanken, was allerdings auch heißt, dass ich dazu neige, meine Mitmenschen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Vermittelnde Kommunikation ist nicht so unbedingt meine Stärke. Wenn ich ängstlich oder unsicher bin, habe ich die Angewohnheit, allem und allen im Weg zu stehen. Ich werde dann extrem langsam, zögerlich und sperrig. Schnellere Zeitgenossen sind dann sehr schnell genervt von mir, weil ich alles blockiere. Ich kann aber nicht anders, wenn ich Tempo machen würde, hätte ich Angst, den Halt zu verlieren. Aber das nur am Rande.
Deshalb ich darauf komme? Der Haushüter, der gestern Abend hier eingezogen ist, hat ähnliche Verhaltensweisen wie ich. Wie das so ist, wenn man sich selbst sieht, wird man erst richtig kiebig.
Er ist zwar da, dann ist er aber auch wieder weg. Keiner der Gäste (ich bin hier nicht die einzige) hat ihn je zu Gesicht bekommen. Die Leute wollen aber die eine oder andere Auskunft von ihm. Er hat sich nicht vorgestellt, er ist nicht greifbar. Trotzdem ist er ungeheuer präsent. Schon an dem Tag, an dem er ein paar Absprachen mit den Gastgebern traf, parkte sein Auto quer vor der Toreinfahrt. Mir fiel das nur nicht so auf, weil ich zu Fuß unterwegs war. Gestern Abend stellte er mir den VW-Transporter direkt vors Haus. Hier ist eigentlich genug Platz. Heute Nachmittag stand sein schrottiger Golf quer vor der Einfahrt meines Carports. Ich stellte mich so hin, dass er eigentlich merken musste, dass er meinen Parkplatz versperrt. Als andere Urlaubsgäste bei ihm klopften, öffnete er nicht, obwohl er da war. Als er das Haus verließ, stürzte er sofort zum nächsten Auto (die Gastgeber haben einen großen Fuhrpark) und fuhr los, bevor ich noch mit ihm sprechen konnte.
Ich begreife langsam, wie diese üblen Nachbarschaftsstreitereien entstehen, die Gerichte bis in die letzte Instanz beschäftigen.
Und was lerne ich daraus? Immer schön kommunizieren. Das bildet Vertrauen.
In den Blogs tauchen die ersten Jahresrückblicke auf. Oh weh, das wird bei mir eine heftige Geschichte.
Ich bekomme Muffensausen. Irgendwie war das alles so einfach und folgerichtig. Da ich nur noch in meinem Loft arbeite und weniger als 50 % der Fläche überhaupt benutze, werde ich es aufgeben. Nach kaum einer Woche ist es schon wieder vermietet. Noch nie ist mir mein Loft so schön und angenehm erschienen. Das übliche eben. Immer auf der anderen Seite der Tür sein wollen. Wenn ich wieder zurück bin, werde ich eine Menge organisieren müssen. Zwei Monate sind eine kurze Zeit.
Das mit der Sonne müssen wir noch üben. Mein iPhone-Wetterbericht sagt, dass es erst Ende der Woche wieder Sonne gibt. Immerhin habe ich es heute ungefähr 1 h geschafft, in der Sonne zu liegen. Allerdings erst gegen 4:00 Uhr nachmittags, und da steht sie dann schon so schräg, das sie gegen den Wind kaum noch ankann. Dann heißt es entweder braun werden und frieren oder anziehen und weiß bleiben. Das sind Luxusprobleme, was?
Das sind Luxusprobleme – jedenfalls angesichts von Temperaturen um den Gefrierpunkt und angekündigtem Schneefall :-/
Mit Leuten, die mir hier die Zufahrt zum Grundstück zuparken werde ich dafür spielend fertig (einem habe ich mal erklärt, daß er gerade meine „gute“ Laune erlebt und die schlechte eigentlich gar nicht kennenlernen will) – man gewöhnt sich aber nie daran, daß die Welt – insbesondere die der Autofahrer – zu 99% aus Idioten zu bestehen scheint…
Bin nicht sicher, ob das thema mit dem rüpel ein kommunikationsthema ist… Ich las mal eine text, in dem ich erfuhr, dass es – so wie bei der farbenblindheit – durchaus auch gefühlblinde menschen gibt, denen es quasi pathologisch verwehrt bleibt, empathisch zu sein, zu antizipieren, was ihre (nicht-)handlungen auslösen. Das macht es nicht angenehmer aber erträglicher; und mit stillem verständnis können solche leute erst recht nix anfangen…
zur not kann man sicher auch auf den inseln heimlich ins solarium gehen… ;-)
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*prust*
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ja, aber mit einem quasi-hausmeister legt man sich doch ungern an. er sitzt am längeren hebel, sprich sicherungskasten, wasserabsperrschieber etc.
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ja, daß der typ „nix merkt“ wie man so salopp sagt, denke ich auch. aber kommunikation hätte zumindet den vorteil, daß er es gesagt bekommt, was er grade wieder verbockt hat.
die anderen haben es heute vormittag tatsächlich geschafft, ihn nach 5 klopfen minuten aus dem schlaf zu holen, um ihre dringenden fragen zu stellen.
ich ich bin dann wieder zu unkommunikativ, mich hinten ranzuhängen und – bevor er wieder ins bett schleicht – ihm hinterherzurufen: „und ihren wagen parken sie gefälligst auch um, sie rüpel, sie!“