Die Akte Eifersucht

Vor Jahren hätte ich noch gesagt: Eifersüchtig? Bin ich nie. Das war Grundhaltung: Leben und Leben lassen. Konkurrenzausschlußvereinbarungen interessierten mich in diesem Bereich nicht.
Werde ich mit den Jahren empfindlicher? Ist das womöglich ein Lernprozeß? Es gab ein oder zwei Momente in meinem Leben, wo meine Toleranz und Großzügigkeit ziemlich übel und unnötig ausgenutzt wurde. Aber das passiert wohl jedem im Leben einmal. Und umgekehrt tut man es auch. Wer sich frei von Schuld wähnt, werfe den ersten Stein.
Doch ich bin sensibler geworden, Die Härte verschwindet, der preußische Panzer hat Risse bekommen.
Es gibt eine Frau in HeMans Leben, die obwohl sie sehr weit weg ist, ihm sehr nahe ist. So nahe, daß er mir vor langer Zeit, als diesen monatelangen, unentschiedenen Tanz vor mir tanzte, sagte: „Wenn sie hier hereinkäme, hättest du keine Chance, das muß dir klar sein.“ Ich holte damals tief Luft und dachte: „Aha.“
Sie kam wieder einmal in die Stadt, meldete sich auch bei ihm. Er war nervös, schien zu leiden. Traf sie einmal, insistierte auch noch auf ein weiteres Mal, bevor sie endgültig abreiste.
Er hat mir sehr viel von ihr erzählt. Ich schätze ihre Arbeit sehr und die Frau imponiert mir. Also null Grund für Zickenkrieg, das liegt mir auch nicht.
Seit sie wieder solo ist, dort ganz weit weg, meldet sie sich sehr oft bei ihm. Dann fliegen die Skype-Nachrichten hin und her, dann wird telefoniert. Manchmal sitze sogar ich sogar im Nebenzimmer und arbeite.
Ich bin nicht mißtauisch. Ich unterstelle keine Untreue. (Das ist sowieso Schwachsinn, einem Menschen per Konvention die positive Energie abzugraben.) Aber ich fühle mich ziemlich blöd dabei.
Ich habe Angst vor dem Klassiker: Fern und unerreichbar die Frau, mit der Intensität, Sehnsucht und tiefe Gespräche zugelassen werden, denn Nähe, Dauer und Konfrontation mit dem ganzen Menschen ist nicht möglich. Dort die Dauerfrau, die morgens verpeilt in die Küche schlurft, mitunter störrisch ist wie ein Esel und nicht nur ihre Schokoladenseiten präsentiert. Fast wie die Sache mit Ehefrau und Geliebter.
Ich habe solche Sachen genauso draufgehabt. Wenn eine Liebesgeschichte zu eng wurde, tauchte sicher am Horizont jemand auf, den ich kräftig anhimmeln konnte, der wichtiger wurde als dieser blöde, schnöde Alltagsmensch neben einem.
Hm. Vielleicht geht es tatsächlich darum, dieses Gefühl einfach zu ertragen. Zu akzeptieren, daß da jemand wichtig ist, den anderen auch schon wesentlich länger kennt und damit auch eine breite Basis für Gespräche hat.
Ich habe mich überwunden. An einem Tag, an dem die Stimmung eh im A… war, weil ich auch noch ein paar andere Probleme auf den Tisch gelegt hatte, habe ich drüber gesprochen, daß ich mich mit der Geschichte nicht gut fühle. Das Ergebnis macht mich nicht sehr glücklich. Vielleicht ist es sowieso nicht so gut, jede Emotion gleich rauszukotzen („du wir müssen mal reden, du“). Da stand dann ein Mann vor mir, halb wütend, halb verlegen und meinte: „Muß ich jetzt über jedes Telefonat Rechenschaft ablegen?“
Nein natürlich nicht. Warum auch?

16 Gedanken zu „Die Akte Eifersucht

  1. …also ich hab mich von meiner lieblingsfernen entliebt… okay, stimmt nicht ganz, ich entliebe mich seit anderthalb jahren von ihr… ich bin überzeugt, es wär besser gegangen ohne den aufstand der liebsten gegen die lieblingsferne, die sie ja auch von einigen besuchen kannte… aber ich hab verstanden, dass die frauen sich sorgen, es „fließt da etwas ab“, gefühl, besonders vertraute situationen, soetwas… obs so ist oder nicht, dahin; allein der verdacht zählt. Und den kann ich auf die dauer nicth aushalten.

  2. Ich lese schon eine Weile in Deinem Blog.
    Und jetzt möchte ich doch kurz einen Kommentar hinterlassen.

    Es ist völlig in Ordnung, seine Emotion herauszusagen und es ist in dem Moment auch nicht falsch oder ungut.
    Ein-/zweimal erwähnen, halte ich für legitim und gerechtfertigt, im Dauermodus würde es
    vielleicht das Gegenteil bewirken…

    Du hast ein Recht darauf, zu erwähnen, was Dir nicht gut tut.
    Natürlich, muss sich niemand rechtfertigen, aber sobald Du verletzt wirst, sollte er Dir, wie Mo schon schreibt, offen darlegen,wie er zu ihr und zu Dir steht…
    Immerhin lebt und liebt man zusammen…ist ein Paar.

    Es sollte jedem klar sein, dass eine Beziehung nicht nur aus Schokoladenseiten besteht. Dazu gehört auch dass man/frau
    damit rechnen muss, wenn ein solcher, sehr verletzender Satz, gesagt wird und die Nachrichten via Skype hin und her fliegen… Dass es dem Partner schlicht und einfach nicht gefallen könnte!

    Und das würde mir danach auch nicht mehr gefallen…

    Ich hoffe, er hat sich etwas von Deinen Worten angenommen…

  3. REPLY:
    @ Mo
    Es ist die komplette respektlosigkeit, so etwas zu sagen, weiter nix. Aber es steckt wohl auch ein – wenn auch zugegebenermaßen postpubertäres – signal darin, nämlich der hinweis, sei dir meiner nie ganz sicher… Zu beurteilen, warum er sich genötigt fühlt, ihr das dermaßen subtil mitzuteilen, fehlt mir das wissen; aber das könnte eine überlegung für sie sein…

  4. REPLY:
    @ k-fee
    Ich kann der auffassung, man solle nur immer frei heraus sagen, wonach einem gerade ist, nichts, aber auch gar nichts abgewinnen. Das einzig – wenn überhaupt – positive element des satzes ist doch, dass er für sich meint, dass er ihn sagen darf. Was soll der konstruktiv bewirken? Soll er sie verändern bis sie ist wie die andere? Soll sie gewiss sein, dass er keine geheimnisse hat vor ihr (ausgenommen die inhalte der telefonate…)?

  5. REPLY:
    Hallo Setza,

    ich finde den Satz überhaupt nicht subtil. Für mich heißt er „Du bist nicht so gut wie sie und sollte sie sich jemals für mich entscheiden, entscheide ich mich auch für sie“. Das geht weit über eine Freundschaft hinaus, wie ich sie im vorhergehenden Posting beschrieben habe.

    Ich möchte überhaupt nicht über Kittys Beziehung urteilen, schließlich kenne ich weder sie noch ihren Freund. Mich persönlich würde dieser Satz so sehr verletzen, dass ich diese Beziehung wahrscheinlich in Frage stellen würde. Letztlich muß aber jeder für sich selbst entscheiden, wie und womit er leben und glücklich werden kann.

  6. REPLY:
    @setza
    Man kann doch nicht alles herunterschlucken und so tun, als sei nichts.Oder?

    Das hat weder etwas mit Geheimnissen die jeder hat oder „immer nur das frei heraus sagen, wonach einem gerade ist“, zu tun.
    Da besteht schon ein Unterschied.Wenn mich etwas trifft, ich eifersüchtig bin und es einfach nicht schaffe, nichts dazu zu sagen, dann ist es passiert, nicht zu ändern und auch ok. Und kein Weltuntergang.Es ist ziemlich schwierig immer beherrscht zu sein und das „klügere“ zu tun,zu sagen….
    Warum soll ich meinem Partner nicht sagen dürfen“ Du, ich fühle mich damit nicht wohl…“ ?

    Von verändern bis sie ist, wie die andere, habe ich nicht geschrieben.
    Eigentlich nur, dass es auch ok ist, oben genanntes zu sagen, wenn es eben passiert ist.

  7. die geschichte mit der anderen in ganz-ganz-weit-weg hab ich zweimal durch, mit sehr ähnlichen vorzeichen (ansage 1: ich hab gegen sie keine chance, ansage 2: sobald sie solo war, kommunizierte man und _er_ war unentspannt, litt usw.). ich habe einmal nix gesagt, das andere mal dann doch – auch wieder ähnliche ansage („soll ich jetzt rechenschaft ablegen? usw.“)
    beide beziehungen sind gescheitert, und die „altlast“ war dabei beide male kein unerheblicher faktor.
    wenn mir dermaßen deutlich demonstriert wird, dass ich die zweite garnitur bin, gehe ich mittlerweile sofort (auch wenns elendig wehtut) – das habe ich nicht nötig. da bin ich lieber allein.
    und nein, natürlich soll der partner nicht über jedes telefonat rechenschaft ablegen – er soll nur eine klare ansage darüber treffen, wie es um sein herz und mithin die partnerschaft bestellt ist. wenn die gefahr besteht, dass die altlast nebst koffer irgendwann im wohnzimmer steht und deine koffer im treppenhaus (bildlich gesprochen), dann ist das eine verdammt dicke hypothek für eine beziehung, die auf dauerhaftigkeit ausgelegt ist.

    just my 0.02 ct.

    ich wünsch ihnen eine gute woche.

  8. oh, ich habe an einem so wunderbaren sonnentag nicht mit so vielen kommentaren gerechnet!
    das verrückte ist, daß ich heman tatsächlich total vertraue und er auch völlig offen zu mir ist, er verbirgt nichts. zwischen diesem hammerharten satz, dem besuch der frau und heute liegen viele monate und eine intensive entwicklung unserer beziehung.
    ich weiß nicht, was mich so verunsichert. wenn eine dicke freundschaft von vornherein dagewesen wäre, wäre das ok. ich fühle mich ein bißchen wie ein kind, das nicht mitspielen darf. vielleicht muß ich kapieren, daß es auch da eine entwicklung gegeben hat. weg von einer verschleppten sehnsuchtsliebe hin zu einer tiefen freundschaft. und da kommt man als partner oft nicht dazwischen. wozu auch.
    setzas worte, das ist tatsächlich männliche innensicht. ich brauche einfach so lange, was quengelt die frau. aber ich glaube, ich muß nicht immer alles verstehen und kommentarlos hinnehmen. wenn ich das kurze aufblitzen von eifersucht bei heman spüre, dann erfreut mich das eher. ich merke, er ist engagiert, es ist ihm nicht egal.
    vielleicht bin ich auch so angepiekst, weil ich das 1:1 kenne. was hab ich männer spüren lassen, daß sie nicht erste wahl sind, daß ich mich nach ichweißnichtwem sehne. daß es das jetzt grade nicht ist… ich war perfekt darin, mein leben als provisorium zu betrachten, als unperfektes resultat bitterer realität, das mir gewiß nicht gerecht würde und die menschen um mich herum entsprachen schon gar nicht dem, was ich zu verdienen glaubte.
    und das hat sich komischerweise verloren. ich frage mich manchmal, wie die menschen an meiner seite es mit mir ausgehalten haben, mit diesem überkritischen nebenmirstehen.

  9. „Wenn sie hier hereinkäme, hättest du keine Chance, das muß dir klar sein.“

    Das klingt danach, als wärst Du „nur“ 2. Wahl, liebe Kitty. Ich weiß nicht, was ich nach diesem Satz tun und denken würde…..

    Ich habe auch 2 langjährige, enge Freunde in der Ferne, mit denen ich mal mehr mal weniger in Kontakt stehe. Bei Beiden stand auch mal die Frage nach mehr als platonischer Freundschaft im Raum: bei dem Einen von mir ausgehend, bei dem Anderen anders herum. Aus unterschiedlichen Gründen ist nichts daraus geworden, was ich heute überhaupt nicht bedauere, weil mir diese Freundschaften einfach so wichtig sind. Ich wäre also für keine Partnerin der Beiden eine Gefahr.

    Sicher muß Dein Freund keine Rechenschaft über seine Anrufe ablegen. Aber ich finde schon, dass du ein „Recht“ auf Offenheit hast, was er von ihr will und wie er seine Beziehung zu ihr sieht und gestalten möchte. Das „Notnagel-Gefühl“ wäre für mich ganz schrecklich….gegen Freundschaft hätte ich überhaupt nichts.

    Liebe Grüße
    Mo

  10. das gemeine ist einfach, dass man nicht weiss, woran man ist, denke ich. heimliche entfernte liebste sind eben so heimlich innendrin, dass man (bzw frau) sich wohl nie so sicher sein kann. und wenn die eine weg ist.. kommt eine nächste?
    du sagst ja selbst, wenn es zu eng wird sucht auch dein herz nach einem fluchtpunkt weit weg.
    bei mir persönlich ist der meistens so weit weg, dass gar nichts passieren kann (ausser einmal und da ist passiert, dass 100km auseinanderliegende haushalte ihre sachen packten und gemeinsam nach weitweitweg gezogen sind ;-) ) – und wenn er dann doch zum erreichen nah kommt, ziehe ich mich zurück. will ich ja gar nicht. vielleicht braucht jeder einen fantastischen unerreichbaren seelenfluchtpunkt in einer beziehungswelt?

    lass dich nicht von der eifersucht fressen – und geniesse,ws *jetzt* ist ;-)

    liebe grüsse
    vom lande

  11. hm.
    bisher hätte ich mich auch als eine frau beschrieben, die nicht zu eifersucht neigt. in meiner letzten beziehung war das allerdings auch das erste mal anders, und ich erkläre mit das durch zweierlei gründe;

    zum einen habe ich mich in den letzten ein, zwei jahren nicht besonders gemocht, und geringschätzung gegen mich selbst bedeutet natürlich auch, daß alle anderen vermeintlich interessantere partner wären.
    und zum anderen hat mein partner, und so empfinde ich das in deiner beschreibung auch, einen gewissen umgang mit gewissen frauen gehabt, der für mich nicht besonders vertrauensbildend war. und das aber immer hübsch argumentativ verpackt, daß ich dann als die dumme, eifersüchtige kuh dastand.

    „wenn sie herinkäme, hättest du keine chance“ würde mir allerdings niemand so sagen können. da wäre ich gleich weg. muss ich ehrlich sagen.

  12. für mich hat sich mit den vielen, hilfreichen kommentaren einiges zurechtgerückt. ich habe selber begriffen, was passiert ist. mit mir und mit den beiden anderen.
    ich habe das gefühl, daß ich mich spiegele. meine ängste sind produkt meiner eigenen vergangenen haltungen.
    ich wußte, daß ein insistieren, daß damit schluß sei, falsch ist. ich wußte auch, daß ich das so nicht mehr länger schlucken konnte.
    zwischendurch wolle ich das posting sogar wieder offline stellen, weil ich meinte, daß es viel zu offen und innerlich ist. (kitty großstadtbraut und schwäche zeigen? pah!)
    ohne esoterisch zu werden: durch den prozeß muß ich durch. da helfen weder moralkonventionen („du hast nicht … zu tun!“) noch hilfloses danebenstehen.
    …und das mit der grünen wiese auf der anderen straßenseite ist gut!

  13. ich kenne das aus einem etwas anderen blickwinkel, der brittbees ähnelt: ich hielt mich nie für sonderlich eifersüchtig. bis ich wegen meiner gefühle zu einem mann, der mich geistig und körperlich mehr fesselt als jeder andere zuvor, alles aufgab. ehe, familie, freunde, heimat, beruf, haus.
    es hat lange gedauert – drei jahre, einige ex- und schon-immer-beste-freundinnen, eine, ich nenne es mal ungeschmeidige schwiegermutter und ein sehr geschlossener freundeskreis von ihm inklusive – bis ich begriffen habe, dass ich vor allem auch ein stück von mir selbst aufgeben habe. wenn man alles zurücklässt, was das alte leben ausmachte, ist man nackt, splitterfaser. und verletztlich. sehr. angreifbar, für jeden zickenterror der ex-freundinnen, für jede emotional attacke aus seinem umfeld, für dinge, die ich sonst in die kindergartenschublade gesteckt hätte. wenn er dann darüber hinaus – und hier klaue ich die sehr treffenden worte von brittbee – einen nicht besonders vertrauensbildenden umgang mit gewissen frauen hat – ist das eigene ich fast zum zerbrechen verurteilt.
    fast.
    denn, und daran glaube ich, da „durch zu müssen“, das bewusst durch zu stehen, ohne alles einfach nur zu schlucken (was ich für einen großen fehler halte, denn unwohlsein ist nun mal unwohlsein – und wenn man nicht sofort eine klare entscheidung dazu im kopf hat, bringt einen nur drüber reden, schreiben, weiter), schafft ein neues (selbst)bewusstsein. das alte ist schließlich nicht verloren gegangen, es sieht einfach nur anders aus.

  14. REPLY:
    Dieser Kommentar scheint sehr wesentlich zum Verständnis des Hauptpostings zu sein.
    Die Erkenntnis, dass man selbst ja auch nicht anders war, (oder auch vielleicht noch ist) deutet auf das eigentliche Kernproblem in Beziehungen: den Zeitfaktor.
    Menschen entwickeln sich in ihren Leben und machen die unterschiedlichsten Wandlungen durch. Was in einem Lebensabschnitt vollkommen undenkbar aussieht, wird plötzlich zur Gewohnheit. Toleranz verwandelt sich in Eifersucht – und umgekehrt. Und jetzt soll die Entwicklung zweier Menschen zeitlich so konform passieren, dass immer eine kompatible Situation erhalten bleibt. Das ist eine ziemliche Herausforderung.
    Wenn heman den Satz mit der Chancenlosigkeit heute sagte, müßtest Du dich und deine Beziehung in einem anderen Rollenverhalten sehen. Vielleicht schadet das nicht einmal, es nimmt vermutlich ein paar Höhen heraus. Wenn er es aber heute nicht sagt, dann lassen sich Aussagen, die vor mehr als einem Jahr getroffen wurden, nicht einfach als Umgebungsbedingungen festschreiben. Diese haben sich dann geändert – und damit auch die ganze Situation der Beziehung.
    Das Erlebnis Leben zweier Personen zu synchronisieren, das ist die wahre Herausforderung.

  15. den „hammersatz“ lasse ich mal außen vor. der geht überhauptgarnicht, und zwar uneingeschränkt. da liegt bei mir völliges unverständnis vor. alles weitere kommt mir im ein oder anderen blickwinkel sehr bekannt vor. ich habe eine handvoll frauen, mit denen ich mich gut bis sehr gut verstehe, bei denen ich mich wohl fühle, die ich im schnitt aber eher selten sehe. dummerweise sind das aber im hohen prozentsatz ex-en. das stößt nicht unbedingt immer auf applaus beim partner. manchmal – wenn applausfreie zeit herrrscht – bin ich an der stelle völlig ratlos, wie man das miteinander arrangiert, weil man ja nichts „im schilde“ führt.

    aus meiner lehrlingszeit für beziehungen (ich bin nach 25 jahren jetzt wohl kurz vor der gesellenprüfung) weiß ich, daß die wiese auf der anderen seite der straße oft grüner ist, als die, auf der man steht. wenn man irgendwann verstanden hat warum, hat sich das mit der optischen täuschung. ab einem gewissen alter sollte man das eigentlich drauf haben. und: einerseits denke ich, daß man seine beziehung nicht mit einer außen stehenden vertrauensperson unnötig belasten sollte – andererseits denke ich, daß unsere gesellschaftlichen exklusivrechtansprüche irgendwie auch nicht ganz richtig sind. ich denke der stachel des „länger kennens“ und des „nicht mitspielen dürfens“ ist da für viele das größte hindernis …

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