Die Tage, in denen es auf Mittsommer zugeht, addieren sich für mich Jahr für Jahr auf dem Konto „Schönste Zeit des Lebens“. Diese Zeit ist elektrisierend, positiv geladen und auratisch, so als wäre ich eigens dafür geboren worden. Ich schlafe wenig und wenn, dann tief und fest. Ich bin zwar manchmal müde, aber es ist nicht diese Trägheit, gegen die ich den größten Teil des Jahres ankämpfe. Sonne und Wärme tun das ihre. Es ist wunderbar, sich morgens einfach etwas anzuziehen, ohne sich Gedanken um die Außentemperatur zu machen.
Die Beobachtungen des Wochenendes.
Der Club der Visionäre ist viel viel voller als der Freischwimmer. Das hab ich noch garnicht mitbekommen. Letzterer ist nur noch dröge Gastronomie. Ersterer hat noch die Impro-Siff-Atmo des hippen Berlin.
Wenn die Seele weg ist, dann ist das Haus eines toten Menschen nur noch Herberge für seelenlose Dinge. Komisches Gefühl. Auch der Garten, der eine Woche vor und nach ihrem Tod geflaggt hatte: Rhododendron, Apfelblüten, Tulpen, Rosen, Vergißmeinnicht, ist nur noch eine trockene Wüste.
Drei Mokkaservices! Drei!
Eine Hauseinweihung. Ein Greifswalder Studienjahr Geologie der 90er, mittlerweile in alle Winde zerstreut, kam aus Norwegen, Schweden und der Schweiz wieder zusammen. Sie hatten Frauen und Kinder dabei und bauten sich Zelte unterm Apfelbaum.
Ein „böser“ Geburtstag. Viele wunderbare Menschen. Ein endloser Nachthimmel über der Dachterrasse. Wie kann jemand so viel Liebe generieren?
Immer noch Skrupel, Gegenstände aus Kristall einfach wegzuwerfen.
Wennse noch een Stück altet Westberlin sehn wolln, jehn se auffe Wiese am Halensee. Nackte alte Säcke zu Haufen.
Sie sehen Sachen, die sie eigentlich nie gesehen haben wollten. Man möchte ihnen immer Geld in die Hand drücken mit den Worten: Guter Mann kaufense sich ne Turnhose, n Hawaiihemd und Thrombosestrümpfe, so nackich is doch ungesund.
Allein auf der Dachterasse sitzen und in den Himmel schauen, während der Kerl nebenan schon ins Koma gefallen ist, ist auch nicht verkehrt.
it was a night i´ll never forget. und gestern den ganzen tag in unterwäsche auf der terrasse gechillt. aber mit pelzkragen!
hach…
REPLY:
KKM hat den kragen vor 30 oder 35 jahren anfertigen lassen und nie benutzt. als ich in den schrankl griff und ihn in der hand hattem, wußte ich, daß er zu dir gehört.