Da bleibt es nicht bei einem.
Elf Minuten ist der Favorit der Neuzeit, wie auch die anderen Coelho-Schinken. Ich freu mich für ihn, daß er so gut daran verdient hat, aber ich muß diesen dusseligen Quark nicht lesen. (Der genannte Titel wurde mir zum 40. Geburtstag geschenkt, was ich fast als Affront verstand, denn ich war in meinemLeben nie auf der Suche nach gutem Sex, ich hatte ihn einfach.)
Aus meiner Jugend ist mir Wie der Stahl gehärtet wurde erinnerlich. Da gab es so eine Stelle, über die mußten wir Aufsätze schreiben.
Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und leben soll er so, dass nicht sinnlos vertane Jahre ihn schmerzen, dass nicht die Scham um eine schäbige und kleinliche Vergangenheit ihn brennt und dass er im Sterben sagen kann: Mein ganzes Leben und all meine Kräfte habe ich hingegeben für das Schönste der Welt – den Kampf um die Befreiung der Menschheit.
Bzw. in den Aufsätzen mußten wir immer bei dieser Stelle landen, wenn wir ausführten, warum der Held unser Vorbild ist.
Ich hielt ihn für einen ziemlichen Idioten. Er widmet sein ganzes Leben in tiefer Unterwürfigkeit und Hörigkeit dem Staatswesen, daß der experimenteirende Intellektuelle Lenin schuf und das der Despot Stalin pervertierte. Na schönen Dank. Als ich im Literaturunterricht die Bemerkungs machte, daß mir der Roman vrkommt wie eine frühchristliche Märtyrergeschichte, wechselte die Lehrerein schnell das Thema und meine Klasse mußte den verhaßten Aufsatz nicht schreiben. Ha!
Der ganze Fragebogen.