Was für ein Morgen. Ich wachte auf und es schneite.
Mimi sah ihren ersten Schnee, setzte vorsichtig auf dem Fensterbrett die Pfötchen rein und kostete. Dann rannte sie nach draußen. Herzallerliebst. Shawn war nöckelig. Nö, da wollte er nicht raus, das wäre schließlich nass. Ich habe ihn dann rausgesetzt und siehe da, es ging.
Auch das Enkelkind erlebte mittags in Oranienburg zum ersten Mal Schnee, so richtig mit Anfassen und mit Schneemann und Schlitten und ich war leider nicht dabei.
Wir kramten erst ein bisschen rum und dann begannen wir, den Ofen im Erzieherzimmer abzureißen. Vor die eigentlich über Arbeit hat der liebe Gott das Einrichten der Baustelle gesetzt. Das dauerte eine Weile, aber staubdicht spart Putzzeit.
Der Graf baute ab, ich trug Eimer mit Bauschutt nach unten. Kein Wunder übrigens, daß ich diesen Ofen nie in Gang bekam. Er war bröselig, die Kacheln standen nur noch aus Gewohnheit aufeinander und das Ofenrohr hatte Rostlöcher.
Wir waren erst im Dunkeln fertig. Ich machte mir den Rest Essen von gestern warm – Schweinesteaks mit Ofengemüse und dem Grafen brachte ich eine Pizza an die Badewanne.
Der Rest des Abends war Fernsehen. Ich sah mir „The Great Wall“ an und war genervt von dem übergroßen Tempo und der Materialschlacht (tausend Details und so schnell, daß man keine Details sieht sondern nur diffuses Rauschen) und angeödet von der Computerspieloptik.
Seit einer Stunde ist die Heizdecke meine.