Es ist noch immer nicht richtig warm, möchte ich anmerken. Aber ein brutaler Temperaturumschwung hätte mich dann auch umgeworfen.
Der Graf fuhr mittags nach Berlin und ich machte das Holz fertig. Es war noch etwas zu spalten und zu stapeln. Ich machte langsam. Abends war ich dann fertig, der vierte Stapel ist komplett.
Ich ging erstmal in die Badewanne und dann backte ich noch einen Kuchen.
Mimi machte mir Sorgen. Sie ist ja ganz oft noch kindlich. Jagt ihren Schwanz oder Shawn, ist quirlig und lebendig, hopst und rennt. Heute war sie ruhig und ernst, wollte lieber im Haus im Kistchen liegen und blieb am liebsten ganz eng bei mir. Auch bei mir rannte sie nicht unternehmungslustig herum, sondern legte sich hin und schaute sich immer mal prüfend um.
Ich hatte erst den Gedanken, sie könnte krank sein. Ich tastete sie ab, alles heile, nach Fieber oder ömmem Magen sah sie auch nicht aus. Sie bewegte sich normal, eben nur langsam und garnicht so hibbelig wie sonst. Komisch.
Die Nachbarin hatte die Idee, daß sie vor irgendwas Angst oder ein übles Erlebnis hatte. Vielleicht war sie irgendwo eingesperrt gewesen, fast unters Auto geraten oder jemand begegnet, ob Mensch oder Tier, der ihr Böses wollte.
Ich habe sie abends auf den Schoß genommen und geflauscht, das mochte sie. Ich beobachte das Mal, vielleicht wird sie einfach erwachsen.
Vielleicht wird sie rollig?
Unwahrscheinlich, sie ist seit einem Jahr kastriert. Heute ist sie auch wieder fröhlich.